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Erniedrigte und Beleidigte

by Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Ein junger, kÀmpfender Schriftsteller im St. Petersburg des 19. Jahrhunderts wird in die tragischen Liebesgeschichten seiner Jugendfreundin Natascha und eines WaisenmÀdchens, Nelly, verwickelt und wird Zeuge ihres Leidens durch grausame und egoistische Menschen.

Der Roman wird von einem jungen, verarmten Schriftsteller, Iwan Petrowitsch (Wanja), erzĂ€hlt, der in St. Petersburg in eine neue Wohnung zieht und in zwei miteinander verflochtene HandlungsstrĂ€nge verwickelt wird. Er ist tief in seine Jugendfreundin Natascha Ichmenew verliebt, die ihn jedoch fĂŒr den naiven, aber charmanten jungen FĂŒrsten Aljoscha Walkowski verlĂ€sst. Aljoschas manipulativer und grausamer Vater, FĂŒrst Walkowski, ist gegen die Verbindung und inszeniert eine Reihe von Ereignissen, um die Liebenden zu trennen, was fĂŒr Natascha und ihre Familie großes Leid bedeutet. Gleichzeitig rettet Wanja ein junges, traumatisiertes WaisenmĂ€dchen namens Nelly vor Missbrauch und entdeckt ihre tragische Verbindung zu FĂŒrst Walkowski. Die Geschichte erkundet Themen wie unerwiderte Liebe, soziale Ungerechtigkeit, Leid, Opferbereitschaft und den korrumpierenden Einfluss von Reichtum und Egoismus in der russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts.

Book

Title
Erniedrigte und Beleidigte
Author
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Year
1861
Language
Deutsch
Pages
354
Themes
  • Leid und Opfer
  • Soziale Ungerechtigkeit und Klassenhierarchie
  • Unerwiderte und tragische Liebe
  • Egoismus gegen Altruismus
  • Unschuld und Korruption
  • Erinnerung und Vergangenheit
  • Die Psychologie der DemĂŒtigung und Beleidigung
Settings
  • St. Petersburg, Russland, Mitte des 19. Jahrhunderts
  • Wassili-Insel
  • Verschiedene Wohnungen und gesellschaftliche ZusammenkĂŒnfte in St. Petersburg
World facts
  • Der Roman schildert die Gesellschaftsstruktur Russlands im 19. Jahrhundert mit ihren starren Klassenunterschieden zwischen der Aristokratie (FĂŒrst Walkowski), dem verarmten Adel (die Ichmenews) und der stĂ€dtischen Armut.
  • Rechts- und Finanzstreitigkeiten, wie der Prozess zwischen FĂŒrst Walkowski und Nikolai Ichmenew, konnten Familien ruinieren.
  • Die Literaturszene von St. Petersburg bildet den Hintergrund, wobei der ErzĂ€hler ein kĂ€mpfender Schriftsteller ist, der mit Zeitschriften, Kritikern und Verlegern zu tun hat.
  • Soziale Konventionen bezĂŒglich Heirat, Ehre und Familienreputation sind zentral fĂŒr die Handlung.
Plot points
  • Der ErzĂ€hler, Wanja, zieht in eine Wohnung, die zuvor von dem verstorbenen alten Mann Jeremija Smith bewohnt wurde.
  • Er trifft Smiths Enkelin, Nelly, ein traumatisiertes und misshandeltes Waisenkind.
  • Wanja trifft seine Jugendliebe, Natascha Ichmenew, wieder, die ihre Familie fĂŒr FĂŒrst Aljoscha Walkowski verlassen hat.
  • Aljoschas Vater, FĂŒrst Walkowski, manipuliert seinen Sohn, Natascha fĂŒr eine reiche Erbin, Katerina Fjodorowna, zu verlassen.
  • Wanja rettet Nelly vor ihrer Peinigerin, Frau Bubnowa, und nimmt sie bei sich auf.
  • FĂŒrst Walkowski versucht, sich mit Natascha zu „versöhnen“, nur um seine eigenen PlĂ€ne voranzutreiben, und offenbart Wanja seine grausame und zynische Natur.
  • Nellys Hintergrundgeschichte wird enthĂŒllt: Ihre Mutter wurde von FĂŒrst Walkowski verfĂŒhrt und verlassen, und sie ist seine uneheliche Tochter.
  • Natascha, von Aljoscha verlassen, wird schwer krank.
  • Nellys ErzĂ€hlkunst und Leiden fĂŒhren schließlich dazu, dass Nataschas Vater, Nikolai Ichmenew, seiner Tochter vergibt.
  • Nelly stirbt an ihrer Krankheit und ihrem gebrochenen Herzen.
  • Der Roman endet damit, dass Natascha trauert und ihr verlorenes GlĂŒck mit Wanja beklagt, was eine Zukunft andeutet, die hĂ€tte sein können.
Conversation seeds
  • Diskutieren Sie die Philosophie des Egoismus von FĂŒrst Walkowski. Ist er ein rein böser Charakter oder ein Produkt seiner Gesellschaft? Wie vergleicht er sich mit anderen literarischen Schurken?
  • Vergleichen Sie die beiden zentralen weiblichen Charaktere, Natascha und Nelly. Wie unterscheiden sich ihre Erfahrungen mit Liebe, Leid und DemĂŒtigung?
  • Der ErzĂ€hler, Wanja, ist oft ein passiver Beobachter. Ist er ein zuverlĂ€ssiger ErzĂ€hler? Wie beeinflusst seine Rolle als Schriftsteller die Art und Weise, wie die Geschichte erzĂ€hlt wird?
  • Untersuchen Sie das Thema der Vergebung. Nikolai Ichmenew kĂ€mpft darum, Natascha zu vergeben, wĂ€hrend Nellys Mutter stirbt, ohne FĂŒrst Walkowski vergeben zu haben. Was sagt der Roman ĂŒber die Möglichkeit und den Preis der Vergebung aus?
  • Analysieren Sie die Beziehung zwischen Aljoscha und Natascha. Ist es echte Liebe, oder fĂŒhlt sich Natascha aus mĂŒtterlichen GrĂŒnden zu seiner kindlichen Natur hingezogen, wie sie selbst andeutet?
Safety
Content Warnings
  • Kindesmissbrauch (körperlich und emotional)
  • Armut
  • Krankheit
  • Tod
  • Emotionale Manipulation
  • Klassismus
  • Epileptische AnfĂ€lle
Notes
Der Roman enthĂ€lt intensives psychologisches und emotionales Leid. Die Darstellung des Kindesmissbrauchs, insbesondere Nellys Geschichte, ist beunruhigend. Der Ton ist dĂŒster und oft tragisch.

Characters (8)

Iwan Petrowitsch (Wanja)

Protagonist, ErzÀhler · 25 · Male

Role
Protagonist, ErzÀhler
Age
25
Sex
Male

Iwan Petrowitsch, auch Wanja genannt, ist der Ich-ErzĂ€hler und die zentrale moralische Figur des Romans. Als junger, aufstrebender Schriftsteller in St. Petersburg kĂ€mpft er mit Armut und einer chronischen Krankheit. Seine Kindheit verbrachte er auf dem Gut der Familie Ichmenew, wo er eine tiefe und dauerhafte Liebe zu ihrer Tochter Natascha entwickelte. Obwohl diese Liebe unerwidert bleibt, als Natascha sich in den jungen FĂŒrsten Aljoscha verliebt, bleibt Wanja ihr unerschĂŒtterlichster Freund, Vertrauter und BeschĂŒtzer. Seine Wohnung wird zum Zufluchtsort fĂŒr die gequĂ€lte junge Nelly, die er nach dem Tod ihres Großvaters aufnimmt. Wanja ist ein Beobachter, der die Tragödien um ihn herum aufzeichnet. Er ist oft passiv in seinem eigenen Leben, aber aktiv im Dienst fĂŒr andere. Seine aufopferungsvolle Natur und sein tiefes MitgefĂŒhl stehen in starkem Kontrast zum zynischen Egoismus anderer Charaktere wie FĂŒrst Walkowski. Wanja verkörpert das Ideal der selbstlosen Liebe und des MitgefĂŒhls, das im Zentrum von Dostojewskis Werk steht.

Natascha Nikolajewna Ichmenewa

Protagonistin, Liebesinteresse · 17 · Female

Role
Protagonistin, Liebesinteresse
Age
17
Sex
Female

Natascha Ichmenewa ist die tragische Heldin des Romans. Als einzige Tochter des ehrbaren Gutsverwalters Nikolai Ichmenew ist sie intelligent, stolz und von leidenschaftlicher Natur. Ihre Liebe zu dem jungen, unreifen FĂŒrsten Aljoscha Walkowski veranlasst sie, ihre Familie zu verlassen und mit ihm in St. Petersburg zu leben, was sie sozial Ă€chtet. Ihre Liebe ist komplex: Sie ist tief und aufopferungsvoll, hat aber auch mĂŒtterliche und besitzergreifende ZĂŒge. Sie leidet unter Aljoschas SchwĂ€che und seiner Beeinflussbarkeit durch seinen zynischen Vater, den sie als ihren wahren Feind erkennt. Trotz des Kummers und der DemĂŒtigungen bewahrt Natascha ihre WĂŒrde und ihren Stolz. Sie kĂ€mpft mit inneren Konflikten, hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe, der Sehnsucht nach Vergebung durch ihren Vater und ihrem verletzten EhrgefĂŒhl. Ihre Beziehung zu Wanja, ihrem Jugendfreund, ist von tiefer Zuneigung und Vertrauen geprĂ€gt, doch sie bleibt blind fĂŒr die wahre Natur seiner Liebe. Natascha verkörpert die Figur der „erniedrigten und beleidigten“ Frau, die durch ihre eigenen leidenschaftlichen Entscheidungen und die Grausamkeit anderer leidet.

FĂŒrst Alexei "Aljoscha" Petrowitsch Walkowski

Liebesinteresse, Sohn des Antagonisten · 22 · Male

Role
Liebesinteresse, Sohn des Antagonisten
Age
22
Sex
Male

Aljoscha Walkowski ist der junge, attraktive Erbe des FĂŒrsten Pjotr Walkowski. Er wird als außerordentlich charmant, aber auch als naiv, kindlich und willensschwach dargestellt. Seine Liebe zu Natascha ist echt und leidenschaftlich, aber sie ist die Liebe eines Kindes – impulsiv und ohne VerstĂ€ndnis fĂŒr die sozialen Konsequenzen. Er ist unfĂ€hig, Verantwortung zu ĂŒbernehmen oder sich gegen den Willen seines Vaters zu stellen. Aljoscha ist ein Spielball der GefĂŒhle und EinflĂŒsse anderer. Er schwankt zwischen seiner tiefen Zuneigung zu Natascha und seiner Faszination fĂŒr die reiche und intellektuelle Katja. Sein Charakter ist geprĂ€gt von einer entwaffnenden Ehrlichkeit; er verbirgt seine GefĂŒhle und Fehler nicht, was ihn gleichzeitig liebenswert und unertrĂ€glich macht. Er verursacht großes Leid, aber nicht aus Bosheit, sondern aus Gedankenlosigkeit und mangelnder charakterlicher Festigkeit. Er ist das Produkt seiner Erziehung und der zynischen Weltanschauung seines Vaters, bleibt aber im Kern ein gutherziger, wenn auch tragisch fehlerhafter junger Mann.

FĂŒrst Pjotr Alexandrowitsch Walkowski

Antagonist · 45 · Male

Role
Antagonist
Age
45
Sex
Male

FĂŒrst Pjotr Walkowski ist der Inbegriff des amoralischen, zynischen Aristokraten und der Hauptantagonist des Romans. Er ist ein Mann von etwa 45 Jahren, intelligent, weltgewandt und Ă€ußerlich charmant, aber innerlich von tiefem Egoismus, Wollust und Grausamkeit getrieben. Seine Lebensphilosophie basiert auf der Überzeugung, dass alle menschlichen Handlungen, auch die tugendhaftesten, letztlich auf Eigennutz beruhen. Er genießt es, die Ideale und GefĂŒhle anderer zu verspotten und zu demĂŒtigen. Sein Hauptziel ist die Mehrung seines Vermögens und seiner sozialen Stellung, wofĂŒr er bereit ist, jeden zu opfern, einschließlich seines eigenen Sohnes Aljoscha. Er treibt die Familie Ichmenew bewusst in den Ruin und versucht, die Liebe zwischen Aljoscha und Natascha zu zerstören, um eine vorteilhaftere Heirat fĂŒr seinen Sohn zu arrangieren. In einer langen, enthĂŒllenden Beichte gegenĂŒber Wanja offenbart er die ganze Tiefe seiner Verderbtheit und seines philosophischen Nihilismus. Er ist eine der eindringlichsten Darstellungen des Bösen in Dostojewskis Werk, ein Mann, der bewusst die moralischen Grenzen ĂŒberschreitet und darin eine perverse Freude findet.

Nikolai Sergejewitsch Ichmenew

Nebenfigur, Vaterfigur · Male

Role
Nebenfigur, Vaterfigur
Age
—
Sex
Male

Nikolai Sergejewitsch Ichmenew ist eine Figur von tragischer WĂŒrde. Als Gutsverwalter fĂŒr FĂŒrst Walkowski ist er ein Muster an Ehrlichkeit und Kompetenz. Seine Welt bricht zusammen, als der FĂŒrst ihn fĂ€lschlicherweise des Betrugs beschuldigt und einen ruinösen Prozess gegen ihn anstrengt. Gleichzeitig verlĂ€sst ihn seine geliebte Tochter Natascha, um mit dem Sohn seines Feindes zu leben. Diese doppelte DemĂŒtigung verhĂ€rtet Ichmenew. Sein dominierender Charakterzug ist ein unnachgiebiger Stolz, der ihn daran hindert, seiner Tochter zu verzeihen, obwohl sein Herz vor Liebe und Sorge um sie bricht. Er ist ein Mann alter Schule, sentimental und gutherzig, aber unfĂ€hig, seinen verletzten Stolz zu ĂŒberwinden. Seine inneren KĂ€mpfe manifestieren sich in aufbrausendem Verhalten und starrköpfiger Verbitterung. Er verflucht Natascha feierlich, leidet aber im Geheimen schrecklich darunter. Seine Liebe zeigt sich in versteckten Gesten, wie dem Bewahren ihres Medaillons. Am Ende bricht sein Stolz zusammen, und die Versöhnung mit seiner Tochter ist einer der emotionalsten Momente des Romans.

Jelena (Nelly)

Nebenfigur, Symbol des Leidens · 13 · Female

Role
Nebenfigur, Symbol des Leidens
Age
13
Sex
Female

Nelly ist eine der tragischsten Figuren des Romans. Als sie zum ersten Mal auftritt, ist sie ein etwa dreizehnjĂ€hriges, krĂ€nkliches und verwahrlostes MĂ€dchen, das unter epileptischen AnfĂ€llen leidet. Sie ist die Tochter der verstorbenen Tochter von Jeremija Smith und, wie sich herausstellt, von FĂŒrst Walkowski. Ihr Leben war von Armut, Krankheit, Missbrauch durch Frau Bubnowa und dem Trauma, die Verachtung ihres Großvaters und den langsamen Tod ihrer Mutter mitzuerleben, geprĂ€gt. Diese Erfahrungen haben sie misstrauisch, stolz und verbittert gemacht. Sie verbirgt ihre tiefe Verletzlichkeit hinter einer Fassade aus Launenhaftigkeit und manchmal grausamer Abweisung. Als Wanja sie aufnimmt, erfĂ€hrt sie zum ersten Mal GĂŒte, was in ihr eine leidenschaftliche und eifersĂŒchtige Liebe weckt. Ihre Geschichte ist der SchlĂŒssel, der die Vergangenheit des FĂŒrsten Walkowski mit der Gegenwart der Ichmenews verbindet. Ihr Leiden und ihr unversöhnlicher Stolz dienen als moralischer Spiegel fĂŒr die anderen Charaktere, insbesondere fĂŒr Nikolai Ichmenew. Ihr frĂŒher Tod besiegelt ihr Schicksal als unschuldiges Opfer der SĂŒnden der VĂ€ter.

Katerina Fjodorowna Filimonowa (Katja)

Nebenfigur, Rivale im Liebesleben · 17 · Female

Role
Nebenfigur, Rivale im Liebesleben
Age
17
Sex
Female

Katerina Fjodorowna, genannt Katja, ist die junge und wohlhabende Stieftochter einer GrĂ€fin, die FĂŒrst Walkowski fĂŒr seinen Sohn Aljoscha als Braut auserwĂ€hlt hat. Trotz ihres Reichtums und ihrer sozialen Stellung ist Katja eine Idealistin mit einem reinen Herzen und einem starken Gerechtigkeitssinn. Sie ist intelligent und ernst, besitzt aber gleichzeitig eine kindliche NaivitĂ€t. Als sie von Aljoschas Beziehung zu Natascha erfĂ€hrt, reagiert sie nicht mit Eifersucht, sondern mit tiefem MitgefĂŒhl. Sie sucht den Kontakt zu Natascha, um die Situation zu verstehen und eine Lösung zu finden, die fĂŒr alle am besten ist. Ihre Beziehung zu Aljoscha ist von einer Mischung aus Zuneigung und dem Wunsch geprĂ€gt, ihn zu leiten und zu bessern. Sie reprĂ€sentiert eine andere Form der Liebe als Natascha – eine ruhigere, intellektuellere und weniger leidenschaftliche. Katja wird zur unwahrscheinlichen Freundin und Vertrauten ihrer Rivalin und verkörpert die Möglichkeit von GĂŒte und selbstloser Handlung in einer von Egoismus geprĂ€gten Welt.

Jeremija Smith

Nebenfigur · 78 · Male

Role
Nebenfigur
Age
78
Sex
Male

Jeremija Smith ist die rĂ€tselhafte Figur, mit der der Roman beginnt. Er ist ein achtzigjĂ€hriger Mann von beeindruckender GrĂ¶ĂŸe, aber gebeugt und extrem mager, dessen Erscheinung Wanja sofort fasziniert und beunruhigt. Sein Gesicht ist totenbleich und ausdruckslos. Er besucht regelmĂ€ĂŸig eine Konditorei, ohne jemals etwas zu bestellen, begleitet nur von seinem ebenso alten Hund Asorka. Sein Verhalten ist mechanisch und er scheint von der Welt um ihn herum losgelöst zu sein. Er ist der Vater von Nellys Mutter, die er Jahre zuvor verstoßen hatte, weil sie mit einem Mann durchgebrannt war – FĂŒrst Walkowski. Dieser Akt des Stolzes fĂŒhrte zu seinem eigenen Ruin und einem Leben in extremer Armut und Einsamkeit. Sein Tod auf der Straße, kurz nach dem seines Hundes, ist ein tragischer und symbolischer Moment. Seine letzten Worte, die auf seine alte Adresse hindeuten, setzen die Kette von Ereignissen in Gang, die Wanja mit Nelly zusammenfĂŒhren und das zentrale Geheimnis des Romans enthĂŒllen.

Chapters (46)

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#1

Erster Teil, Erstes Kapitel

Der ErzÀhler, ein krÀnkelnder Schriftsteller auf Wohnungssuche in Petersburg, beobachtet einen sehr alten, gebrechlichen Mann und seinen ebenso elenden Hund, die eine Konditorei betreten. Er empfindet eine seltsame Vorahnung und beschreibt detailliert die groteske und geisterhafte Erscheinung des Paares, das ihn auf unerklÀrliche Weise fasziniert und beunruhigt.

➔

Im MĂ€rz des Vorjahres sucht der ErzĂ€hler, ein junger, an einem Husten leidender Schriftsteller, in Petersburg eine neue, gerĂ€umigere und billige Wohnung. WĂ€hrend seiner erfolglosen Suche erlebt er am Abend in der DĂ€mmerung etwas Seltsames. Er erblickt einen alten Mann mit einem Hund gegenĂŒber der MĂŒllerschen Konditorei und spĂŒrt sofort eine Vorahnung, dass etwas Ungewöhnliches geschehen wird. Der ErzĂ€hler beschreibt die Erscheinung des Alten als außergewöhnlich gebrechlich und sonderbar: ein totenbleiches, achtzigjĂ€hriges Gesicht, ein abgetragener Mantel und ein alter Zylinderhut. Seine Bewegungen wirken mechanisch und unbewusst. Sein Hund, ebenso mager und alt, scheint untrennbar mit ihm verbunden zu sein und folgt ihm wie ein Schatten. Der Anblick des Paares, das wie aus einer ErzĂ€hlung von Hoffmann entsprungen scheint, erweckt im ErzĂ€hler eine peinliche Empfindung. Er beschließt, ihnen in die Konditorei zu folgen, um das seltsame Schauspiel weiter zu beobachten.

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#2

Erster Teil, Zweites Kapitel

Der ErzĂ€hler schlĂ€ft in der warmen Konditorei ein und wird durch einen Streit geweckt. Ein Kaufmann aus Riga, Adam Iwanowitsch Schulz, fĂŒhlt sich durch den starren, ausdruckslosen Blick des alten Mannes beleidigt und stellt ihn wĂŒtend zur Rede.

➔

In der Konditorei, die hauptsĂ€chlich von deutschen Handwerkern besucht wird, setzt sich der alte Mann wie immer in eine Ecke und starrt gedankenlos vor sich hin. Der ErzĂ€hler, der sich krank fĂŒhlt und eigentlich nach Hause gehen sollte, bleibt dennoch, fasziniert von der Szene. Er nimmt die „Frankfurter Zeitung“ zur Hand und schlĂ€ft kurz ein. Als er von einem Fieberschauer erwacht, wird er Zeuge einer stummen Konfrontation. Ein kleiner, sauberer Kaufmann aus Riga namens Adam Iwanowitsch Schulz, der den Alten nicht kennt, liest den „Dorfbarbier“. Er bemerkt den unbeweglichen Blick des Alten, der auf ihm ruht. ZunĂ€chst versucht er, ihn zu ignorieren, fĂŒhlt sich aber zunehmend provoziert. Da der Blick nicht weicht, betrachtet Schulz dies als persönliche Beleidigung. In einem Anfall von verletztem Stolz, verstĂ€rkt durch den genossenen Punsch, wirft er die Zeitung auf den Tisch, klopft energisch mit seinem Stock und starrt den alten Mann seinerseits funkelnd an.

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Chapter image
#3

Erster Teil, Drittes Kapitel

Der Streit eskaliert. Der Wirt MĂŒller greift ein und stellt fest, dass der Alte taub ist. Als der Alte versucht zu gehen, stellt sich heraus, dass sein Hund Asorka an seinen FĂŒĂŸen gestorben ist. Der Alte bricht in stummem Schmerz zusammen.

➔

Die Konfrontation zwischen Schulz und dem alten Mann zieht die Aufmerksamkeit aller GĂ€ste auf sich. Adam Iwanowitsch verliert die Geduld und schreit den Alten auf Deutsch und dann auf Russisch an, warum er ihn so anstarre. Da der Alte nicht reagiert, greift der Wirt MĂŒller ein und spricht den Alten laut an, da er ihn fĂŒr taub hĂ€lt. Der Alte, nun aus seiner Trance gerissen, wird Ă€ngstlich und versucht eilig zu gehen. Sein demĂŒtiges Verhalten weckt sofort das Mitleid aller Anwesenden, einschließlich Schulz. Als der Alte seinen Hund Asorka ruft und dieser sich nicht rĂŒhrt, kniet er nieder und entdeckt, dass das Tier leise gestorben ist, vermutlich an AltersschwĂ€che oder Hunger. Der alte Mann drĂŒckt sein Gesicht an den toten Hund, ĂŒberwĂ€ltigt von stummem Schmerz. Die Anwesenden sind tief gerĂŒhrt.

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Chapter image
#4

Erster Teil, Viertes Kapitel

Die GĂ€ste versuchen, den alten Mann zu trösten und bieten an, den Hund ausstopfen zu lassen. Er lehnt einen Kognak ab, verlĂ€sst die Konditorei und lĂ€sst den toten Hund zurĂŒck. Der ErzĂ€hler folgt ihm und findet ihn in einer Gasse zusammengebrochen.

➔

Die GĂ€ste versuchen, den verzweifelten alten Mann zu trösten. Herr MĂŒller und der TierprĂ€parator KrĂŒger bieten an, den Hund kostenlos auszustopfen. Auch Adam Iwanowitsch Schulz, der sich nun schuldig fĂŒhlt, will die Kosten ĂŒbernehmen. Der Alte scheint nichts davon zu verstehen und zittert unkontrolliert. MĂŒller reicht ihm einen Kognak, doch der Alte verschĂŒttet ihn und verlĂ€sst die Konditorei in einem sonderbaren, beschleunigten Gang, wobei er den toten Hund zurĂŒcklĂ€sst. Der ErzĂ€hler eilt ihm nach, von einer Ahnung getrieben. Er findet den Alten in einem dunklen Winkel auf den Stufen eines hölzernen Trottoirs sitzend, den Kopf in den HĂ€nden. Der Alte ist völlig aufgelöst und kann kaum sprechen. Der ErzĂ€hler versucht, ihm zu helfen und seine Adresse zu erfahren.

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#5

Erster Teil, FĂŒnftes Kapitel

Der Alte flĂŒstert eine Adresse auf der Wassili-Insel, bevor er stirbt. Der ErzĂ€hler findet jedoch heraus, dass der Verstorbene, ein verarmter EnglĂ€nder namens Jeremija Smith, in einem Dachzimmer nahe dem Sterbeort lebte. Fasziniert von dem Mysterium, mietet der ErzĂ€hler Smiths leere Wohnung.

➔

Der alte Mann flĂŒstert dem ErzĂ€hler mit letzter Kraft eine Adresse zu: „Auf der Wassili-Insel... in der Sechsten Linie...“ bevor er stirbt. Der ErzĂ€hler, dessen Fieber durch die Aufregung vergangen ist, macht sich daran, die Wohnung des Verstorbenen ausfindig zu machen. Er entdeckt, dass der Mann, Jeremija Smith, ein 78-jĂ€hriger Maschinenbauer und russischer Untertan, nicht auf der Wassili-Insel, sondern in einem Ă€rmlichen Dachzimmer im fĂŒnften Stock eines nahegelegenen Hauses lebte. Die Wohnung ist karg, kalt und ohne Kerzen. Es gibt kaum Besitz, außer einem leeren Krug, einer Brotrinde und zwei BĂŒchern. Niemand im Haus weiß viel ĂŒber ihn, außer dass er die Miete fĂŒr die letzten zwei Monate schuldig war. Fasziniert von dem ungelösten RĂ€tsel um die letzte Adresse und Smiths Leben, beschließt der ErzĂ€hler, Smiths leere Wohnung fĂŒr sich selbst zu mieten, in der Hoffnung, mehr zu erfahren.

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  "title": "Erster Teil, F\u00fcnftes Kapitel"
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#6

Erster Teil, Sechstes Kapitel

Der ErzĂ€hler, Iwan Petrowitsch (Wanja), blickt auf sein Leben zurĂŒck. Er beschreibt seine idyllische Kindheit auf dem Landgut von Nikolai Sergejewitsch Ichmenew, wo er zusammen mit dessen Tochter Natascha aufwuchs. Ihre tiefe Kinderfreundschaft entwickelte sich zu einer ersten, unschuldigen Liebe, bevor er zum Studium nach Petersburg ging.

➔

Der ErzĂ€hler, Iwan Petrowitsch, den man Wanja nennt, beginnt seine eigene Geschichte zu erzĂ€hlen. Er ist nicht in Petersburg geboren, sondern wuchs als Waise auf dem Landgut von Nikolai Sergejewitsch Ichmenew auf, der ihn aus Mitleid aufnahm. Dort verbrachte er eine glĂŒckliche Kindheit zusammen mit Ichmenews Tochter Natascha, die drei Jahre jĂŒnger war. Er erinnert sich mit Wehmut an die unbeschwerte Zeit, die SpaziergĂ€nge im Garten und im Wald, die gemeinsamen Leseerlebnisse und die phantasievollen Kinderspiele, in denen MĂ€rchen und RealitĂ€t verschmolzen. Ihre enge Bindung war die eines Bruders und einer Schwester, aber auch geprĂ€gt von einer tiefen, aufkeimenden Liebe. Die Erinnerung an ihren Abschied, als er mit siebzehn Jahren nach Petersburg zur UniversitĂ€t ging und sie fĂŒnfzehn war, ist schmerzlich. Er war damals zu aufgeregt, um ihr seine GefĂŒhle zu gestehen. Erst zwei Jahre vor der jetzigen Zeit, als der alte Ichmenew wegen eines Prozesses nach Petersburg kam, sahen sie sich wieder.

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  "title": "Erster Teil, Sechstes Kapitel"
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#7

Erster Teil, Siebentes Kapitel

Wanja erzĂ€hlt die Geschichte der Familie Ichmenew. Nikolai Sergejewitsch, ein gutherziger, aber verarmter Adliger, wird von seinem wohlhabenden Nachbarn, FĂŒrst Pjotr Alexandrowitsch Walkowski, als Gutsverwalter eingestellt. Walkowski gewinnt durch sein charmantes Auftreten das volle Vertrauen der Ichmenews, die seine angebliche Freundschaft aufrichtig erwidern.

➔

Nikolai Sergejewitsch Ichmenew stammte aus einer guten, aber verarmten Familie. Als junger Mann verspielte er fast sein gesamtes Vermögen, konnte aber ein kleines Gut namens Ichmenewka zurĂŒckgewinnen. Er wurde ein tĂŒchtiger Landwirt und heiratete Anna Andrejewna Schumilowa. Jahre spĂ€ter traf der wohlhabende FĂŒrst Pjotr Alexandrowitsch Walkowski auf seinem benachbarten Gut Wassiljewskoje ein. Obwohl der FĂŒrst als stolz und unnahbar galt, suchte er ĂŒberraschend die Bekanntschaft mit Ichmenew. Er bezauberte das Ehepaar mit seinem Charme und seiner scheinbaren Herzlichkeit. Der wahre Grund fĂŒr sein Interesse war jedoch pragmatisch: Er brauchte einen absolut ehrlichen und fĂ€higen Verwalter fĂŒr sein Gut, da er seinen bisherigen, einen diebischen Deutschen, entlassen hatte. Er bot Ichmenew die Stelle an, der nach anfĂ€nglichem Zögern annahm. Ichmenew, ein naiver und gutherziger Mensch, glaubte fest an die aufrichtige Freundschaft des FĂŒrsten und verwaltete dessen Gut ĂŒber viele Jahre hinweg mit grĂ¶ĂŸter Hingabe und Erfolg.

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  "title": "Erster Teil, Siebentes Kapitel"
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#8

Erster Teil, Viertes Kapitel

Die Geschichte des FĂŒrsten Walkowski wird enthĂŒllt: Er ist ein berechnender Mann, der durch eine Geldheirat zu Wohlstand kam. Nach dem Tod seiner Frau verfolgt er in Petersburg eine glĂ€nzende Karriere. Jahre spĂ€ter schickt er seinen naiven und leichtsinnigen Sohn Aljoscha zur „Erziehung“ aufs Land zu den Ichmenews.

➔

Der ErzĂ€hler gibt einen Einblick in das Leben des FĂŒrsten Walkowski. Er war Witwer und hatte in jungen Jahren eine reiche, aber ungebildete und hĂ€ssliche Kaufmannstochter geheiratet, um sein ruiniertes Gut zu retten. Nach der Geburt seines Sohnes Aljoscha verließ er seine Frau und begann eine Karriere im Staatsdienst. Nach ihrem Tod zog er nach Petersburg, wo er durch seinen Witz, sein Vermögen und sein gutes Aussehen in der Gesellschaft erfolgreich war. Er war ein berechnender Mann, der sein Geld zusammenhielt, aber auch fĂŒr gesellschaftliche Zwecke ausgab. Durch seinen Verwandten, Graf Nainski, erhielt er eine angesehene Stellung im Ausland. Jahre spĂ€ter kehrte er nach Petersburg zurĂŒck, reich und einflussreich. Zu dieser Zeit beschloss er, seinen inzwischen neunzehnjĂ€hrigen Sohn Aljoscha, den er als leichtsinnig und problematisch ansah, zur Besserung fĂŒr einige Zeit aufs Land unter die Aufsicht des „gutherzigen, edelgesinnten Nikolai Sergejewitsch“ zu schicken, dem er in einem ungewöhnlich offenen Brief sein volles Vertrauen aussprach.

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  "title": "Erster Teil, Viertes Kapitel"
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#9

Erster Teil, FĂŒnftes Kapitel

Aljoscha und Natascha verlieben sich ineinander. Als FĂŒrst Walkowski auf sein Gut zurĂŒckkehrt, hört er anonyme GerĂŒchte, die Ichmenews beschuldigen, eine heimliche Heirat zwischen den beiden zu planen, um sich an seinem Reichtum zu bereichern. Der FĂŒrst glaubt den Verleumdungen und es kommt zum heftigen Bruch mit Ichmenew.

➔

Der junge FĂŒrst Alexei Petrowitsch, genannt Aljoscha, wird von der Familie Ichmenew wie ein eigener Sohn aufgenommen. Er ist ein liebenswĂŒrdiger, naiver und offenherziger junger Mann, der bald zum Abgott des Hauses wird. Er und Natascha verlieben sich tief ineinander. Als sein Vater, FĂŒrst Walkowski, nach einem Jahr auf sein Gut zurĂŒckkehrt, hat er sich stark verĂ€ndert. Er behandelt Ichmenew nun kĂŒhl und herablassend. Der FĂŒrst hat in Petersburg eine anonyme Denunziation erhalten, die besagt, Ichmenew und seine Frau hĂ€tten ihre Tochter Natascha absichtlich mit dem jungen, unerfahrenen Aljoscha verkuppelt, um eine heimliche Heirat zu erzwingen und so an sein Vermögen zu gelangen. Der FĂŒrst, der diesen GerĂŒchten vollen Glauben schenkt, konfrontiert Ichmenew. Es kommt zu einem heftigen, unĂŒberbrĂŒckbaren Streit, der in einem schroffen Bruch endet. Die ganze Gegend ist erfĂŒllt von dem ĂŒblen Klatsch, der Nataschas Ruf schwer schĂ€digt.

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  "title": "Erster Teil, F\u00fcnftes Kapitel"
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#10

Erster Teil, Sechstes Kapitel

Der Streit eskaliert zu einem Rechtsstreit. Der FĂŒrst beschuldigt Ichmenew fĂ€lschlicherweise des Diebstahls von zwölftausend Rubeln. Um sich gegen die Anklage zu verteidigen und seinen Namen reinzuwaschen, zieht die Familie Ichmenew nach Petersburg. Dort trifft der ErzĂ€hler, Wanja, Natascha nach langer Trennung wieder.

➔

Der Konflikt zwischen dem FĂŒrsten und Ichmenew eskaliert weiter. Dienstfertige Leute liefern dem FĂŒrsten gefĂ€lschte Beweise, dass Ichmenew ihn bei einem Waldverkauf um zwölftausend Rubel betrogen habe. Obwohl dies reine Verleumdung ist, glaubt der FĂŒrst alles und nennt Ichmenew vor Zeugen einen Dieb. Daraufhin beginnt ein erbitterter Prozess. Da Ichmenew keine schriftlichen Belege hat und keine einflussreichen Gönner, steht der Prozess fĂŒr ihn schlecht. Sein Gut wird gerichtlich beschlagnahmt. Verzweifelt beschließt der alte Mann, alles stehen und liegen zu lassen und nach Petersburg zu ziehen, um persönlich fĂŒr seine Sache zu kĂ€mpfen. Natascha, die von den schrecklichen GerĂŒchten nichts weiß, begleitet ihre Eltern. So kommt es, dass die Familie Ichmenew in Petersburg ankommt und der ErzĂ€hler, Wanja, seine geliebte Natascha nach vier Jahren der Trennung wiedersieht.

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  "title": "Erster Teil, Sechstes Kapitel"
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#11

Erster Teil, Siebentes Kapitel

Wanja beschreibt seine Wiedervereinigung mit den Ichmenews. Er verheimlicht zunĂ€chst seine schriftstellerische TĂ€tigkeit. Als sein erster Roman jedoch mit großem Erfolg veröffentlicht wird, sind die alten Ichmenews ĂŒberwĂ€ltigt und stolz. Der alte Mann, der Wanjas TĂ€tigkeit zuvor misstrauisch beĂ€ugt hatte, ist nun sein grĂ¶ĂŸter Bewunderer.

➔

Nach seiner Ankunft in Petersburg ist der ErzĂ€hler Wanja wieder eng mit der Familie Ichmenew verbunden. Der alte Ichmenew ist verbittert und mit seinem Prozess beschĂ€ftigt. Wanja hat gerade seinen ersten Roman beendet, verschweigt dies aber aus Scham, da die Familie von ihm erwartet, eine sichere Stelle im Staatsdienst anzunehmen. Natascha, die sich um seine Zukunft sorgt, bittet ihn instĂ€ndig, nicht untĂ€tig zu sein. Kurz darauf erscheint sein Roman und wird zu einem literarischen Erfolg. Der Kritiker B. ist begeistert, und Wanja erfĂ€hrt seine glĂŒcklichsten Momente nicht im öffentlichen Ruhm, sondern in den stillen NĂ€chten der Hoffnung und Arbeit. Die Ichmenews sind zunĂ€chst fassungslos, dass Wanja der gefeierte neue Schriftsteller ist. Anna Andrejewna kann es kaum glauben, und der alte Ichmenew, anfangs skeptisch und besorgt ĂŒber eine „zerstörte dienstliche Karriere“, schwenkt schnell zu vollem, entzĂŒcktem Glauben um und ist erfĂŒllt von stolzen Phantasien ĂŒber Wanjas Zukunft.

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#12

Erster Teil, Achtes Kapitel

Der alte Ichmenew, obwohl stolz auf Wanjas Erfolg, Ă€ußert weiterhin seine Zweifel an der SeriositĂ€t des Schriftstellerberufs. Wanja liest der Familie seinen Roman vor. Alle sind tief gerĂŒhrt, besonders Natascha. Ihre emotionale Reaktion an diesem Abend offenbart ihre gegenseitige Liebe fĂŒr alle sichtbar.

➔

Obwohl der alte Ichmenew von Wanjas Erfolg begeistert ist, plagen ihn in den DĂ€mmerstunden Zweifel. Er vergleicht die „solide“ Prosa mit dem „Unsinn“ der Poesie und sorgt sich um die Unsicherheit des Dichterberufs. Eines Abends bringt Wanja ein druckfrisches Exemplar seines Romans mit, um es der Familie vorzulesen. Der Alte nimmt eine ernste, richterliche Haltung ein, und die alte Frau ist ebenfalls feierlich gestimmt. Sie hat lĂ€ngst bemerkt, wie sehr Wanja ihre Tochter Natascha liebt, und ist besorgt, da er weder Graf noch FĂŒrst ist. Wanja beginnt zu lesen. Zuerst sind die Alten von der AlltĂ€glichkeit der Geschichte befremdet, doch bald sind sie, wie auch Natascha, die ihm an den Lippen hĂ€ngt, zu TrĂ€nen gerĂŒhrt. Am Ende der Vorlesung steht Natascha mit glĂŒhenden Wangen auf, kĂŒsst Wanjas Hand und verlĂ€sst weinend das Zimmer, was ihre tiefen GefĂŒhle fĂŒr ihn offenbart.

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#13

Erster Teil, Neuntes Kapitel

Nach der Lesung kritisiert der alte Ichmenew den Roman auf amĂŒsante Weise, ist aber sichtlich stolz und malt sich eine glĂ€nzende Zukunft fĂŒr Wanja aus, inklusive Ehrungen am Hof. Er und seine Frau erkennen die Liebe zwischen Wanja und Natascha und geben unter der Bedingung, dass Wanja seinen Erfolg festigt, ihre Zustimmung.

➔

Nachdem Natascha das Zimmer verlassen hat, sind die Eltern gerĂŒhrt. Der alte Ichmenew, voller Freude, beginnt Wanjas Roman enthusiastisch, wenn auch naiv zu kritisieren. Er lobt die VerstĂ€ndlichkeit, schlĂ€gt Stilverbesserungen vor und trĂ€umt von einer zweiten Auflage, von Geld, von einer Karriere fĂŒr Wanja, die vielleicht sogar zu einer Tabatiere vom Hof fĂŒhren könnte. Natascha kehrt heiter zurĂŒck, und die Familie isst in ausgelassener Stimmung zu Abend. Der Alte erklĂ€rt Wanja, dass er ihn immer als Sohn betrachtet habe. Die Eltern haben die Liebe zwischen den jungen Leuten verstanden. Anna Andrejewna Ă€ußert ihre Sorge ĂŒber die Unsicherheit eines Schriftstellerlebens. Der alte Ichmenew beschließt schließlich, dass sie ihre Heirat um ein Jahr aufschieben sollen. Wenn Wanja bis dahin seinen Weg gemacht hat, soll Natascha die Seine sein. Es ist eine Zeit voller GlĂŒck und Hoffnung fĂŒr den ErzĂ€hler.

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#14

Erster Teil, Zehntes Kapitel

Ein Jahr spĂ€ter ist die Situation dĂŒster. Wanjas Karriere stagniert. Er besucht die Ichmenews und findet sie in großer Sorge. Aljoscha Walkowski hat den Kontakt zu ihnen wieder aufgenommen, was zu neuen Verleumdungen und einem beleidigenden Brief des FĂŒrsten gefĂŒhrt hat. Natascha wirkt verĂ€ndert und tief beunruhigt.

➔

Die ErzĂ€hlung springt ein Jahr weiter. Die glĂŒckliche Zeit ist vorbei. Der ErzĂ€hler, krank und von Herzweh geplagt, kommt zu den Ichmenews. Seine Karriere ist nicht vorangekommen, er hat weder Ruhm noch Geld erlangt. Er findet die alten Leute in großer Sorge. Der Grund ist, dass der junge FĂŒrst Aljoscha, um dessentwillen der ganze Prozess entstanden war, vor fĂŒnf Monaten wieder Kontakt zu ihnen aufgenommen hatte. Der alte Ichmenew, der Aljoscha wie einen Sohn liebte, hatte ihn trotz des Hasses auf den Vater mit Freuden empfangen. Aljoscha besuchte sie nun hĂ€ufig, ohne Wissen seines Vaters. Als der FĂŒrst davon durch eine Verleumdung erfuhr, schickte er Ichmenew einen abscheulichen Brief und verbot seinem Sohn den weiteren Umgang. Dies hat den alten Mann tief getroffen und krank gemacht. Wanja ahnt, dass es neben diesem Kummer noch eine weitere, tiefere Sorge gibt, die die Familie beunruhigt.

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  "title": "Erster Teil, Zehntes Kapitel"
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#15

Erster Teil, FĂŒnfzehntes Kapitel

Wanja trifft auf Natascha, die sich in den letzten drei Wochen stark verÀndert hat. Sie ist blass, fiebrig und von einer leidenschaftlichen Entschlossenheit gezeichnet. Als die Abendglocke lÀutet, wird deutlich, dass sie einen schicksalhaften Schritt plant und im Begriff ist, ihr Elternhaus zu verlassen.

➔

Der ErzĂ€hler sitzt bei den bekĂŒmmerten Ichmenews, als Natascha ins Zimmer tritt. Er hat sie drei Wochen nicht gesehen und ist erschrocken ĂŒber ihre VerĂ€nderung. Ihre Wangen sind eingefallen und blass, ihre Lippen fieberhaft trocken, und ihre Augen brennen vor „leidenschaftlicher Entschlossenheit“. Sie ist schöner als je zuvor, aber es ist eine schmerzliche Schönheit. Die Abendglocken lĂ€uten zur Messe. Ihre Mutter drĂ€ngt sie zu gehen, um Trost im Gebet zu finden. Natascha zögert, sagt, ihr sei nicht wohl, willigt aber schließlich ein. Der ErzĂ€hler spĂŒrt, dass ein bitteres LĂ€cheln ĂŒber ihre Lippen huscht. Ihre Bewegungen sind wie bewusstlos. Es wird klar, dass dies keine gewöhnliche Verabschiedung ist, sondern ein Abschied fĂŒr immer. Die Szene ist von unausgesprochener Spannung und tragischer Vorahnung erfĂŒllt, da Natascha im Begriff ist, ihr Elternhaus zu verlassen.

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  "extended_description_200w": "Der Erz\u00e4hler sitzt bei den bek\u00fcmmerten Ichmenews, als Natascha ins Zimmer tritt. Er hat sie drei Wochen nicht gesehen und ist erschrocken \u00fcber ihre Ver\u00e4nderung. Ihre Wangen sind eingefallen und blass, ihre Lippen fieberhaft trocken, und ihre Augen brennen vor \u201eleidenschaftlicher Entschlossenheit\u201c. Sie ist sch\u00f6ner als je zuvor, aber es ist eine schmerzliche Sch\u00f6nheit. Die Abendglocken l\u00e4uten zur Messe. Ihre Mutter dr\u00e4ngt sie zu gehen, um Trost im Gebet zu finden. Natascha z\u00f6gert, sagt, ihr sei nicht wohl, willigt aber schlie\u00dflich ein. Der Erz\u00e4hler sp\u00fcrt, dass ein bitteres L\u00e4cheln \u00fcber ihre Lippen huscht. Ihre Bewegungen sind wie bewusstlos. Es wird klar, dass dies keine gew\u00f6hnliche Verabschiedung ist, sondern ein Abschied f\u00fcr immer. Die Szene ist von unausgesprochener Spannung und tragischer Vorahnung erf\u00fcllt, da Natascha im Begriff ist, ihr Elternhaus zu verlassen.",
  "number": 15,
  "summary": "Wanja trifft auf Natascha, die sich in den letzten drei Wochen stark ver\u00e4ndert hat. Sie ist blass, fiebrig und von einer leidenschaftlichen Entschlossenheit gezeichnet. Als die Abendglocke l\u00e4utet, wird deutlich, dass sie einen schicksalhaften Schritt plant und im Begriff ist, ihr Elternhaus zu verlassen.",
  "title": "Erster Teil, F\u00fcnfzehntes Kapitel"
}
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#16

Zweiter Teil, Erstes Kapitel

In einer emotionalen Szene verabschiedet sich Natascha von ihren Eltern. Sie kniet vor ihrem Vater nieder und bittet um seinen Segen, ohne ihre wahren Absichten zu enthĂŒllen. Ihre Mutter gibt ihr unter TrĂ€nen ein Amulett. Nachdem sie das Haus verlassen hat, folgt Wanja ihr, da er ihr Vorhaben ahnt.

➔

Die Verabschiedung Nataschas steigert sich zu einer Szene von herzzerreißendem Pathos. Ihre Mutter, die spĂŒrt, dass etwas nicht stimmt, gibt ihr ein Amulett mit einem eingenĂ€hten Gebet und weint ĂŒber die verlorene NĂ€he zu ihrer Tochter. Plötzlich kehrt Natascha um und kniet vor ihrem Vater nieder, bittend: „Papachen, bekreuzen auch Sie Ihre Tochter!“. Der Vater, tief bestĂŒrzt, umarmt sie innig und fragt nach dem Grund ihres Kummers. Er versichert ihr seine Liebe, kann aber das Unheil nicht abwenden. Natascha, erstickt von unterdrĂŒckten TrĂ€nen, versichert ihm, es sei nichts. Nach einem letzten Abschiedsblick verlĂ€sst sie das Zimmer. Der ErzĂ€hler, der Schlimmes ahnt, eilt ihr sofort nach.

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{
  "extended_description_200w": "Die Verabschiedung Nataschas steigert sich zu einer Szene von herzzerrei\u00dfendem Pathos. Ihre Mutter, die sp\u00fcrt, dass etwas nicht stimmt, gibt ihr ein Amulett mit einem eingen\u00e4hten Gebet und weint \u00fcber die verlorene N\u00e4he zu ihrer Tochter. Pl\u00f6tzlich kehrt Natascha um und kniet vor ihrem Vater nieder, bittend: \u201ePapachen, bekreuzen auch Sie Ihre Tochter!\u201c. Der Vater, tief best\u00fcrzt, umarmt sie innig und fragt nach dem Grund ihres Kummers. Er versichert ihr seine Liebe, kann aber das Unheil nicht abwenden. Natascha, erstickt von unterdr\u00fcckten Tr\u00e4nen, versichert ihm, es sei nichts. Nach einem letzten Abschiedsblick verl\u00e4sst sie das Zimmer. Der Erz\u00e4hler, der Schlimmes ahnt, eilt ihr sofort nach.",
  "number": 16,
  "summary": "In einer emotionalen Szene verabschiedet sich Natascha von ihren Eltern. Sie kniet vor ihrem Vater nieder und bittet um seinen Segen, ohne ihre wahren Absichten zu enth\u00fcllen. Ihre Mutter gibt ihr unter Tr\u00e4nen ein Amulett. Nachdem sie das Haus verlassen hat, folgt Wanja ihr, da er ihr Vorhaben ahnt.",
  "title": "Zweiter Teil, Erstes Kapitel"
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#17

Zweiter Teil, Zweites Kapitel

Auf der Uferstraße bestĂ€tigt Natascha Wanjas schlimmste BefĂŒrchtungen: Sie verlĂ€sst ihre Familie fĂŒr immer, um mit Aljoscha zu leben. Wanja versucht verzweifelt, sie umzustimmen, indem er an ihre Eltern, ihren Stolz und die drohende öffentliche Schande appelliert, aber sie bleibt unerbittlich.

➔

Schweigend gehen sie die Straße hinunter. An der Uferstraße bleibt Natascha stehen, ergreift Wanjas Hand und gesteht ihm mit erstickter Stimme, dass sie ihre Familie fĂŒr immer verlassen hat und nie wieder zurĂŒckkehren wird. Wanjas Herz krampft sich zusammen; obwohl er es geahnt hatte, trifft ihn die BestĂ€tigung wie ein Donnerschlag. Er fleht sie an, umzukehren, solange es noch nicht zu spĂ€t ist. Er erinnert sie an den Schmerz, den sie ihren Eltern antut, und an die Schande, die ĂŒber sie kommen wird, da FĂŒrst Walkowski sie bereits der Kuppelei bezichtigt hat. Er malt ihr die Konsequenzen aus: die öffentliche Verurteilung, der Tod ihres Vaters durch Schmach und Schande, das unendliche Leid ihrer Mutter. Doch Natascha bleibt bei ihrem Entschluss. Sie sieht die Konsequenzen, fĂŒhlt aber, dass es nicht von ihrem Willen abhĂ€ngt.

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{
  "extended_description_200w": "Schweigend gehen sie die Stra\u00dfe hinunter. An der Uferstra\u00dfe bleibt Natascha stehen, ergreift Wanjas Hand und gesteht ihm mit erstickter Stimme, dass sie ihre Familie f\u00fcr immer verlassen hat und nie wieder zur\u00fcckkehren wird. Wanjas Herz krampft sich zusammen; obwohl er es geahnt hatte, trifft ihn die Best\u00e4tigung wie ein Donnerschlag. Er fleht sie an, umzukehren, solange es noch nicht zu sp\u00e4t ist. Er erinnert sie an den Schmerz, den sie ihren Eltern antut, und an die Schande, die \u00fcber sie kommen wird, da F\u00fcrst Walkowski sie bereits der Kuppelei bezichtigt hat. Er malt ihr die Konsequenzen aus: die \u00f6ffentliche Verurteilung, der Tod ihres Vaters durch Schmach und Schande, das unendliche Leid ihrer Mutter. Doch Natascha bleibt bei ihrem Entschluss. Sie sieht die Konsequenzen, f\u00fchlt aber, dass es nicht von ihrem Willen abh\u00e4ngt.",
  "number": 17,
  "summary": "Auf der Uferstra\u00dfe best\u00e4tigt Natascha Wanjas schlimmste Bef\u00fcrchtungen: Sie verl\u00e4sst ihre Familie f\u00fcr immer, um mit Aljoscha zu leben. Wanja versucht verzweifelt, sie umzustimmen, indem er an ihre Eltern, ihren Stolz und die drohende \u00f6ffentliche Schande appelliert, aber sie bleibt unerbittlich.",
  "title": "Zweiter Teil, Zweites Kapitel"
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#18

Zweiter Teil, Drittes Kapitel

Natascha offenbart die GrĂŒnde fĂŒr ihre Entscheidung. Sie weiß, dass Aljoscha kindlich und willensschwach ist. Sein Vater hat eine reiche Braut fĂŒr ihn ausgesucht, und sie fĂŒrchtet, Aljoscha wĂŒrde sie vergessen, wenn sie nicht stĂ€ndig bei ihm ist. Ihre Liebe ist eine verzweifelte, besitzergreifende Notwendigkeit, fĂŒr die sie alles opfert.

➔

Natascha erklĂ€rt Wanja ihre verzweifelte Lage. Sie weiß, dass Aljoscha ein Kind ist, ohne Charakterfestigkeit, das dem ersten besten Einfluss nachgibt. Sein Vater hat eine reiche, vornehme und schöne Braut fĂŒr ihn ausgewĂ€hlt, von der Aljoscha selbst schon entzĂŒckt ist. Natascha ist ĂŒberzeugt, dass Aljoscha sie vergessen und die andere heiraten wird, wenn sie nicht jeden Augenblick bei ihm ist. Sie verteidigt seine naive Offenheit, mit der er ihr von der anderen erzĂ€hlt hat, sieht darin aber auch den Beweis seiner UnbestĂ€ndigkeit. Ihr Entschluss, alles zu verlassen, ist ein Akt der Selbsterhaltung, um ihn nicht zu verlieren. Sie gesteht, dass ihr Leben ohne ihn schlimmer wĂ€re als der Tod. Von Eifersucht und Angst gequĂ€lt, schreit sie ihre Verzweiflung heraus: Was, wenn er sie schon nicht mehr liebt und sie alles umsonst geopfert hat?

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  "extended_description_200w": "Natascha erkl\u00e4rt Wanja ihre verzweifelte Lage. Sie wei\u00df, dass Aljoscha ein Kind ist, ohne Charakterfestigkeit, das dem ersten besten Einfluss nachgibt. Sein Vater hat eine reiche, vornehme und sch\u00f6ne Braut f\u00fcr ihn ausgew\u00e4hlt, von der Aljoscha selbst schon entz\u00fcckt ist. Natascha ist \u00fcberzeugt, dass Aljoscha sie vergessen und die andere heiraten wird, wenn sie nicht jeden Augenblick bei ihm ist. Sie verteidigt seine naive Offenheit, mit der er ihr von der anderen erz\u00e4hlt hat, sieht darin aber auch den Beweis seiner Unbest\u00e4ndigkeit. Ihr Entschluss, alles zu verlassen, ist ein Akt der Selbsterhaltung, um ihn nicht zu verlieren. Sie gesteht, dass ihr Leben ohne ihn schlimmer w\u00e4re als der Tod. Von Eifersucht und Angst gequ\u00e4lt, schreit sie ihre Verzweiflung heraus: Was, wenn er sie schon nicht mehr liebt und sie alles umsonst geopfert hat?",
  "number": 18,
  "summary": "Natascha offenbart die Gr\u00fcnde f\u00fcr ihre Entscheidung. Sie wei\u00df, dass Aljoscha kindlich und willensschwach ist. Sein Vater hat eine reiche Braut f\u00fcr ihn ausgesucht, und sie f\u00fcrchtet, Aljoscha w\u00fcrde sie vergessen, wenn sie nicht st\u00e4ndig bei ihm ist. Ihre Liebe ist eine verzweifelte, besitzergreifende Notwendigkeit, f\u00fcr die sie alles opfert.",
  "title": "Zweiter Teil, Drittes Kapitel"
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#19

Zweiter Teil, Viertes Kapitel

Aljoscha kommt hinzu, und er und Natascha fallen sich in die Arme. Aljoscha, charmant und naiv wie immer, schildert Wanja seine unrealistischen PlĂ€ne. Er will Natascha heiraten, mit ihr von seiner Arbeit als Schriftsteller leben und ist ĂŒberzeugt, dass sich am Ende alle VĂ€ter versöhnen werden. Seine kindliche UnbekĂŒmmertheit steht in scharfem Kontrast zur Tragik der Situation.

➔

Gerade als Nataschas Verzweiflung ihren Höhepunkt erreicht, erblickt Wanja Aljoscha in der Ferne. Natascha schreit auf und eilt ihm entgegen. Sie fallen sich in die Arme, kĂŒssen und lachen unter TrĂ€nen, als hĂ€tten sie sich nach langer Trennung wiedergefunden. Aljoscha, der FĂŒrst, bemerkt Wanja und begrĂŒĂŸt ihn freundlich. Der ErzĂ€hler mustert ihn und versucht zu verstehen, wie dieses Kind eine so verzehrende Liebe in Natascha wecken konnte. Aljoscha ist hochgewachsen, schlank, mit sanften blauen Augen und einem naiven, gutmĂŒtigen LĂ€cheln. Er besitzt Leichtsinn und SelbstgefĂ€lligkeit, aber auch ein klares, schlichtes GemĂŒt. Er erklĂ€rt Wanja seine PlĂ€ne: Er und Natascha werden heiraten, er wird Novellen schreiben, um Geld zu verdienen, und ist sicher, dass sich sein Vater und auch Nataschas Vater versöhnen werden, sobald sie ihr GlĂŒck sehen. Seine kindliche UnbekĂŒmmertheit macht die Tragödie der Situation nur noch deutlicher.

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{
  "extended_description_200w": "Gerade als Nataschas Verzweiflung ihren H\u00f6hepunkt erreicht, erblickt Wanja Aljoscha in der Ferne. Natascha schreit auf und eilt ihm entgegen. Sie fallen sich in die Arme, k\u00fcssen und lachen unter Tr\u00e4nen, als h\u00e4tten sie sich nach langer Trennung wiedergefunden. Aljoscha, der F\u00fcrst, bemerkt Wanja und begr\u00fc\u00dft ihn freundlich. Der Erz\u00e4hler mustert ihn und versucht zu verstehen, wie dieses Kind eine so verzehrende Liebe in Natascha wecken konnte. Aljoscha ist hochgewachsen, schlank, mit sanften blauen Augen und einem naiven, gutm\u00fctigen L\u00e4cheln. Er besitzt Leichtsinn und Selbstgef\u00e4lligkeit, aber auch ein klares, schlichtes Gem\u00fct. Er erkl\u00e4rt Wanja seine Pl\u00e4ne: Er und Natascha werden heiraten, er wird Novellen schreiben, um Geld zu verdienen, und ist sicher, dass sich sein Vater und auch Nataschas Vater vers\u00f6hnen werden, sobald sie ihr Gl\u00fcck sehen. Seine kindliche Unbek\u00fcmmertheit macht die Trag\u00f6die der Situation nur noch deutlicher.",
  "number": 19,
  "summary": "Aljoscha kommt hinzu, und er und Natascha fallen sich in die Arme. Aljoscha, charmant und naiv wie immer, schildert Wanja seine unrealistischen Pl\u00e4ne. Er will Natascha heiraten, mit ihr von seiner Arbeit als Schriftsteller leben und ist \u00fcberzeugt, dass sich am Ende alle V\u00e4ter vers\u00f6hnen werden. Seine kindliche Unbek\u00fcmmertheit steht in scharfem Kontrast zur Tragik der Situation.",
  "title": "Zweiter Teil, Viertes Kapitel"
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#20

Zweiter Teil, FĂŒnftes Kapitel

Natascha bittet Wanja, zu ihren Eltern zurĂŒckzukehren und ihnen alles so schonend wie möglich zu erklĂ€ren. Als sie und Aljoscha in einer Droschke davonfahren, fĂŒhlt der ErzĂ€hler, dass sein eigenes GlĂŒck und Leben in diesem Augenblick zerstört wurden. Er macht sich langsam auf den schweren Weg, die Nachricht zu ĂŒberbringen.

➔

Natascha bittet Wanja, als ihren Bruder und Freund, sofort zu ihren Eltern zurĂŒckzukehren. Sie hofft, dass seine Anwesenheit und seine milden Worte den ersten Schock mildern können. „Verteidige mich, rette mich“, fleht sie. Aljoscha umarmt sie tröstend. Auf Wanjas vorwurfsvolle Frage, wie er ein solches Opfer von ihr verlangen konnte, antwortet Aljoscha optimistisch, dass all das Leid nur einen Augenblick dauern werde und am Ende alle wieder glĂŒcklich und versöhnt sein werden. Er ist ĂŒberzeugt, dass ihre Heirat der Ausgangspunkt fĂŒr die Versöhnung der VĂ€ter sein wird. Als Natascha und Aljoscha schließlich in die Droschke steigen und davonfahren, bleibt Wanja zurĂŒck. Er fĂŒhlt mit Schmerz, dass dieser Augenblick sein ganzes GlĂŒck vernichtet und sein Leben zerstört hat. Langsam und mit schwerem Herzen macht er sich auf den Weg zurĂŒck zu den alten Eltern.

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  "extended_description_200w": "Natascha bittet Wanja, als ihren Bruder und Freund, sofort zu ihren Eltern zur\u00fcckzukehren. Sie hofft, dass seine Anwesenheit und seine milden Worte den ersten Schock mildern k\u00f6nnen. \u201eVerteidige mich, rette mich\u201c, fleht sie. Aljoscha umarmt sie tr\u00f6stend. Auf Wanjas vorwurfsvolle Frage, wie er ein solches Opfer von ihr verlangen konnte, antwortet Aljoscha optimistisch, dass all das Leid nur einen Augenblick dauern werde und am Ende alle wieder gl\u00fccklich und vers\u00f6hnt sein werden. Er ist \u00fcberzeugt, dass ihre Heirat der Ausgangspunkt f\u00fcr die Vers\u00f6hnung der V\u00e4ter sein wird. Als Natascha und Aljoscha schlie\u00dflich in die Droschke steigen und davonfahren, bleibt Wanja zur\u00fcck. Er f\u00fchlt mit Schmerz, dass dieser Augenblick sein ganzes Gl\u00fcck vernichtet und sein Leben zerst\u00f6rt hat. Langsam und mit schwerem Herzen macht er sich auf den Weg zur\u00fcck zu den alten Eltern.",
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  "summary": "Natascha bittet Wanja, zu ihren Eltern zur\u00fcckzukehren und ihnen alles so schonend wie m\u00f6glich zu erkl\u00e4ren. Als sie und Aljoscha in einer Droschke davonfahren, f\u00fchlt der Erz\u00e4hler, dass sein eigenes Gl\u00fcck und Leben in diesem Augenblick zerst\u00f6rt wurden. Er macht sich langsam auf den schweren Weg, die Nachricht zu \u00fcberbringen.",
  "title": "Zweiter Teil, F\u00fcnftes Kapitel"
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#21

Zweiter Teil, Sechstes Kapitel

FĂŒnf Tage nach Smiths Tod zieht der ErzĂ€hler in dessen Wohnung ein. Das Wetter ist trĂŒb, das Zimmer deprimierend. Er wird von melancholischen Gedanken ĂŒberfallen. Am Abend trifft er zufĂ€llig den alten Ichmenew auf der Straße, der sichtlich krank und verstört ist.

➔

FĂŒnf Tage nach dem Tod von Jeremija Smith bezieht der ErzĂ€hler dessen dĂŒstere Dachwohnung. Der Tag ist kalt und regnerisch, und die Stimmung des ErzĂ€hlers ist gedrĂŒckt. Das große, niedrige, verrĂ€ucherte Zimmer wirkt unangenehm leer und er bereut seine Entscheidung, hierhergezogen zu sein. Er ordnet seine Papiere und versucht, an seinem Roman zu schreiben, doch seine Gedanken schweifen ab. Er fĂŒhlt sich in Petersburg gefangen und sehnt sich nach der Natur. Am Abend, als er sich auf den Weg zu Natascha machen will, trifft er auf der Straße unerwartet den alten Ichmenew. Dieser ist seit drei Tagen krank, aber dennoch bei diesem feuchten Wetter unterwegs. Ichmenew freut sich außerordentlich ĂŒber die Begegnung, ergreift die Hand des ErzĂ€hlers und zieht ihn mit sich fort, sichtlich aufgeregt und in abgebrochenen SĂ€tzen redend.

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  "extended_description_200w": "F\u00fcnf Tage nach dem Tod von Jeremija Smith bezieht der Erz\u00e4hler dessen d\u00fcstere Dachwohnung. Der Tag ist kalt und regnerisch, und die Stimmung des Erz\u00e4hlers ist gedr\u00fcckt. Das gro\u00dfe, niedrige, verr\u00e4ucherte Zimmer wirkt unangenehm leer und er bereut seine Entscheidung, hierhergezogen zu sein. Er ordnet seine Papiere und versucht, an seinem Roman zu schreiben, doch seine Gedanken schweifen ab. Er f\u00fchlt sich in Petersburg gefangen und sehnt sich nach der Natur. Am Abend, als er sich auf den Weg zu Natascha machen will, trifft er auf der Stra\u00dfe unerwartet den alten Ichmenew. Dieser ist seit drei Tagen krank, aber dennoch bei diesem feuchten Wetter unterwegs. Ichmenew freut sich au\u00dferordentlich \u00fcber die Begegnung, ergreift die Hand des Erz\u00e4hlers und zieht ihn mit sich fort, sichtlich aufgeregt und in abgebrochenen S\u00e4tzen redend.",
  "number": 21,
  "summary": "F\u00fcnf Tage nach Smiths Tod zieht der Erz\u00e4hler in dessen Wohnung ein. Das Wetter ist tr\u00fcb, das Zimmer deprimierend. Er wird von melancholischen Gedanken \u00fcberfallen. Am Abend trifft er zuf\u00e4llig den alten Ichmenew auf der Stra\u00dfe, der sichtlich krank und verst\u00f6rt ist.",
  "title": "Zweiter Teil, Sechstes Kapitel"
}
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#22

Zweiter Teil, Siebentes Kapitel

Ichmenew ist reizbar und misstrauisch. Er spricht mit Wanja wie mit einem Sohn und drĂŒckt seine Dankbarkeit aus. Wanja erzĂ€hlt ihm die Geschichte von Smiths Tod, was den Alten sehr interessiert und zu einer Tirade gegen das Schriftstellerleben veranlasst. Er beklagt das Schicksal des verstorbenen Kritikers B. und gibt einem bettelnden MĂ€dchen sein letztes Geld.

➔

Der alte Mann ist Ă€ußerst empfindlich und argwöhnisch geworden. Er spricht dem ErzĂ€hler seine vĂ€terliche Zuneigung aus und dankt ihm fĂŒr seine respektvolle Art. Um ihn abzulenken, erzĂ€hlt Wanja die Geschichte von Smith und seinem eigenen Umzug. Die Geschichte interessiert Ichmenew sehr. Er wird hitzig, als er hört, dass die neue Wohnung ebenfalls feucht ist, und schimpft auf die Schriftstellerei, die Wanja ins Elend fĂŒhre. Er erkundigt sich nach dem Kritiker B., und als er hört, dass dieser an Schwindsucht gestorben ist und nichts hinterlassen hat, bricht er in eine Klage ĂŒber das Elend und die Verantwortungslosigkeit solcher Leute aus. Auf der Straße gibt er einem kleinen bettelnden MĂ€dchen sein letztes Geld, einen Rubelschein, und bekreuzigt es mehrmals, bevor er mit Wanja weitergeht und ĂŒber das Leid unschuldiger Kinder klagt.

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  "extended_description_200w": "Der alte Mann ist \u00e4u\u00dferst empfindlich und argw\u00f6hnisch geworden. Er spricht dem Erz\u00e4hler seine v\u00e4terliche Zuneigung aus und dankt ihm f\u00fcr seine respektvolle Art. Um ihn abzulenken, erz\u00e4hlt Wanja die Geschichte von Smith und seinem eigenen Umzug. Die Geschichte interessiert Ichmenew sehr. Er wird hitzig, als er h\u00f6rt, dass die neue Wohnung ebenfalls feucht ist, und schimpft auf die Schriftstellerei, die Wanja ins Elend f\u00fchre. Er erkundigt sich nach dem Kritiker B., und als er h\u00f6rt, dass dieser an Schwindsucht gestorben ist und nichts hinterlassen hat, bricht er in eine Klage \u00fcber das Elend und die Verantwortungslosigkeit solcher Leute aus. Auf der Stra\u00dfe gibt er einem kleinen bettelnden M\u00e4dchen sein letztes Geld, einen Rubelschein, und bekreuzigt es mehrmals, bevor er mit Wanja weitergeht und \u00fcber das Leid unschuldiger Kinder klagt.",
  "number": 22,
  "summary": "Ichmenew ist reizbar und misstrauisch. Er spricht mit Wanja wie mit einem Sohn und dr\u00fcckt seine Dankbarkeit aus. Wanja erz\u00e4hlt ihm die Geschichte von Smiths Tod, was den Alten sehr interessiert und zu einer Tirade gegen das Schriftstellerleben veranlasst. Er beklagt das Schicksal des verstorbenen Kritikers B. und gibt einem bettelnden M\u00e4dchen sein letztes Geld.",
  "title": "Zweiter Teil, Siebentes Kapitel"
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#23

Zweiter Teil, Achtes Kapitel

Im GesprĂ€ch mit Wanja enthĂŒllt Ichmenew seinen Plan, ein WaisenmĂ€dchen zur Erheiterung seiner Frau aufzunehmen. Sie erreichen die Wohnung, wo Anna Andrejewna auf sie wartet. Der Alte tritt ein und macht sich sofort ĂŒber den verspĂ€teten Tee lustig, wĂ€hrend er seine Frau und Wanja mit einem vielsagenden Blick mustert.

➔

Ichmenew spricht weiter ĂŒber das Leid der Kinder und gesteht Wanja stockend, dass er mit seiner Frau ĂŒbereingekommen sei, ein WaisenmĂ€dchen aufzunehmen, um die Leere in ihrem Leben zu fĂŒllen. Er bittet Wanja, seiner Frau Anna Andrejewna gut zuzureden, da sie anscheinend dagegen ist. Er behauptet, es sei nur zu ihrer Erheiterung, da es ihm selbst nur „dummes Zeug“ sei. Sie nehmen eine Droschke, da seine Frau schon ungeduldig warte. Um halb acht kommen sie bei Anna Andrejewna an. Der Alte tritt ins Zimmer, neugierig und sich ĂŒber etwas schĂ€mend, macht dann aber ein finsteres Gesicht und fragt nach dem Samowar. Die alte Dienerin Matrjona erscheint sofort. Anna Andrejewna zwinkert Wanja vielsagend zu, was dem Alten nicht entgeht.

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  "extended_description_200w": "Ichmenew spricht weiter \u00fcber das Leid der Kinder und gesteht Wanja stockend, dass er mit seiner Frau \u00fcbereingekommen sei, ein Waisenm\u00e4dchen aufzunehmen, um die Leere in ihrem Leben zu f\u00fcllen. Er bittet Wanja, seiner Frau Anna Andrejewna gut zuzureden, da sie anscheinend dagegen ist. Er behauptet, es sei nur zu ihrer Erheiterung, da es ihm selbst nur \u201edummes Zeug\u201c sei. Sie nehmen eine Droschke, da seine Frau schon ungeduldig warte. Um halb acht kommen sie bei Anna Andrejewna an. Der Alte tritt ins Zimmer, neugierig und sich \u00fcber etwas sch\u00e4mend, macht dann aber ein finsteres Gesicht und fragt nach dem Samowar. Die alte Dienerin Matrjona erscheint sofort. Anna Andrejewna zwinkert Wanja vielsagend zu, was dem Alten nicht entgeht.",
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  "summary": "Im Gespr\u00e4ch mit Wanja enth\u00fcllt Ichmenew seinen Plan, ein Waisenm\u00e4dchen zur Erheiterung seiner Frau aufzunehmen. Sie erreichen die Wohnung, wo Anna Andrejewna auf sie wartet. Der Alte tritt ein und macht sich sofort \u00fcber den versp\u00e4teten Tee lustig, w\u00e4hrend er seine Frau und Wanja mit einem vielsagenden Blick mustert.",
  "title": "Zweiter Teil, Achtes Kapitel"
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#24

Zweiter Teil, Neuntes Kapitel

In einem Moment der Verzweiflung ĂŒber seinen verlorenen Prozess erklĂ€rt Ichmenew, er werde alles im Stich lassen und nach Sibirien gehen. Anna Andrejewna ist entsetzt. Er wird immer wĂŒtender, bis er das verlorene Medaillon mit Nataschas Kinderbild in seiner Tasche findet. Er wirft es zu Boden, trampelt darauf und verflucht seine Tochter, bricht dann aber in TrĂ€nen zusammen.

➔

Ichmenew, in einer gereizten und depressiven Stimmung, beklagt sich ĂŒber den bevorstehenden Verlust seines Prozesses. Er verkĂŒndet, er werde alles aufgeben und nach Sibirien gehen. Anna Andrejewna protestiert entsetzt, was seinen Zorn nur noch steigert. Er verhöhnt sie, indem er vorschlĂ€gt, stattdessen zum FĂŒrsten zu gehen und um Verzeihung zu bitten. In seiner Wut kramt er Papiere aus seiner Tasche, um seine Entehrung zu beweisen, und dabei fĂ€llt das verlorene Medaillon mit Nataschas Kinderbild auf den Tisch. Seine Frau erkennt es sofort und versteht, dass er es gefunden und heimlich bei sich getragen hat. Konfrontiert mit seiner eigenen, verborgenen Liebe, gerĂ€t der Alte in eine sinnlose Wut, wirft das Medaillon zu Boden, trampelt darauf und schreit: „Sei fĂŒr alle Ewigkeit von mir verflucht!“. Unmittelbar danach bricht er jedoch zusammen, schluchzt wie ein Kind und kĂŒsst das Bild, das er eben noch geschĂ€ndet hat.

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  "extended_description_200w": "Ichmenew, in einer gereizten und depressiven Stimmung, beklagt sich \u00fcber den bevorstehenden Verlust seines Prozesses. Er verk\u00fcndet, er werde alles aufgeben und nach Sibirien gehen. Anna Andrejewna protestiert entsetzt, was seinen Zorn nur noch steigert. Er verh\u00f6hnt sie, indem er vorschl\u00e4gt, stattdessen zum F\u00fcrsten zu gehen und um Verzeihung zu bitten. In seiner Wut kramt er Papiere aus seiner Tasche, um seine Entehrung zu beweisen, und dabei f\u00e4llt das verlorene Medaillon mit Nataschas Kinderbild auf den Tisch. Seine Frau erkennt es sofort und versteht, dass er es gefunden und heimlich bei sich getragen hat. Konfrontiert mit seiner eigenen, verborgenen Liebe, ger\u00e4t der Alte in eine sinnlose Wut, wirft das Medaillon zu Boden, trampelt darauf und schreit: \u201eSei f\u00fcr alle Ewigkeit von mir verflucht!\u201c. Unmittelbar danach bricht er jedoch zusammen, schluchzt wie ein Kind und k\u00fcsst das Bild, das er eben noch gesch\u00e4ndet hat.",
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  "summary": "In einem Moment der Verzweiflung \u00fcber seinen verlorenen Prozess erkl\u00e4rt Ichmenew, er werde alles im Stich lassen und nach Sibirien gehen. Anna Andrejewna ist entsetzt. Er wird immer w\u00fctender, bis er das verlorene Medaillon mit Nataschas Kinderbild in seiner Tasche findet. Er wirft es zu Boden, trampelt darauf und verflucht seine Tochter, bricht dann aber in Tr\u00e4nen zusammen.",
  "title": "Zweiter Teil, Neuntes Kapitel"
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#25

Zweiter Teil, Zehntes Kapitel

Wanja besucht Natascha, die allein und nachdenklich ist. Sie hat seit fĂŒnf Tagen auf ihn gewartet. Sie wirkt blass und abgemagert. Sie fragt ihn, ob Aljoscha, der ebenfalls seit Tagen nicht mehr da war, wohl nie wieder kommen werde.

➔

Wanja trifft Natascha allein in ihrer Wohnung an. Sie geht in tiefen Gedanken auf und ab, die Arme vor der Brust verschrĂ€nkt. Der Samowar auf dem Tisch ist bereits erloschen; sie hat lange auf ihn gewartet. Ihr Gesicht ist blass und schmerzlich, ihr LĂ€cheln hat etwas Leidendes und Geduldiges. Sie ist sichtlich abgemagert, was ihre Augen grĂ¶ĂŸer und ihr Haar dichter erscheinen lĂ€sst. Sie sagt, sie habe befĂŒrchtet, er wĂŒrde nicht mehr kommen, und fragt nach seiner Gesundheit. Als er sie nach dem Grund fĂŒr ihren gestrigen Brief fragt, in dem sie ihn zu einer bestimmten Stunde bestellte, antwortet sie ausweichend. Auf seine direkte Frage, ob Aljoscha immer noch nicht dagewesen sei, verneint sie. Sie hatte ihn am Vortag erwartet. Das GesprĂ€ch ist von einer spĂŒrbaren Spannung und unausgesprochenen Sorgen geprĂ€gt.

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  "extended_description_200w": "Wanja trifft Natascha allein in ihrer Wohnung an. Sie geht in tiefen Gedanken auf und ab, die Arme vor der Brust verschr\u00e4nkt. Der Samowar auf dem Tisch ist bereits erloschen; sie hat lange auf ihn gewartet. Ihr Gesicht ist blass und schmerzlich, ihr L\u00e4cheln hat etwas Leidendes und Geduldiges. Sie ist sichtlich abgemagert, was ihre Augen gr\u00f6\u00dfer und ihr Haar dichter erscheinen l\u00e4sst. Sie sagt, sie habe bef\u00fcrchtet, er w\u00fcrde nicht mehr kommen, und fragt nach seiner Gesundheit. Als er sie nach dem Grund f\u00fcr ihren gestrigen Brief fragt, in dem sie ihn zu einer bestimmten Stunde bestellte, antwortet sie ausweichend. Auf seine direkte Frage, ob Aljoscha immer noch nicht dagewesen sei, verneint sie. Sie hatte ihn am Vortag erwartet. Das Gespr\u00e4ch ist von einer sp\u00fcrbaren Spannung und unausgesprochenen Sorgen gepr\u00e4gt.",
  "number": 25,
  "summary": "Wanja besucht Natascha, die allein und nachdenklich ist. Sie hat seit f\u00fcnf Tagen auf ihn gewartet. Sie wirkt blass und abgemagert. Sie fragt ihn, ob Aljoscha, der ebenfalls seit Tagen nicht mehr da war, wohl nie wieder kommen werde.",
  "title": "Zweiter Teil, Zehntes Kapitel"
}
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#26

Zweiter Teil, Elftes Kapitel

Natascha erzĂ€hlt von der schmerzlichen Sehnsucht in einem Gedicht von Polonski. Sie ist in einer religiöseren und nachdenklicheren Stimmung. Sie fragt Wanja nach seinen Eltern und berichtet von dem Vorfall mit dem Medaillon. Wanja drĂ€ngt sie, zu ihren Eltern zurĂŒckzukehren, aber sie weigert sich und glaubt, die Kluft sei unĂŒberbrĂŒckbar.

➔

Natascha rezitiert auswendig Verse aus Polonskis Gedicht „Das Glöckchen“, die ihre eigene Sehnsucht und Traurigkeit widerspiegeln. Sie ist nachdenklicher und frömmer geworden. Als Wanja von seiner Begegnung mit ihrem Vater und der Szene mit dem Medaillon erzĂ€hlt, ist sie tief bewegt, aber auch erschĂŒttert. Sie weint still vor sich hin. Wanja drĂ€ngt sie, den ersten Schritt zu tun und zu ihren Eltern zurĂŒckzukehren. Natascha lehnt jedoch entschieden ab. Sie erklĂ€rt, dass die glĂŒcklichen Kinderjahre unwiederbringlich verloren sind. Ihr Vater wĂŒrde sie nicht mehr als das Kind erkennen, das er liebte; sie ist eine andere geworden. Sie fĂŒrchtet, dass selbst nach einer Verzeihung die Erinnerung an die Vergangenheit ein stĂ€ndiger Schmerz bleiben und eine wahre Versöhnung unmöglich machen wĂŒrde.

All fields
{
  "extended_description_200w": "Natascha rezitiert auswendig Verse aus Polonskis Gedicht \u201eDas Gl\u00f6ckchen\u201c, die ihre eigene Sehnsucht und Traurigkeit widerspiegeln. Sie ist nachdenklicher und fr\u00f6mmer geworden. Als Wanja von seiner Begegnung mit ihrem Vater und der Szene mit dem Medaillon erz\u00e4hlt, ist sie tief bewegt, aber auch ersch\u00fcttert. Sie weint still vor sich hin. Wanja dr\u00e4ngt sie, den ersten Schritt zu tun und zu ihren Eltern zur\u00fcckzukehren. Natascha lehnt jedoch entschieden ab. Sie erkl\u00e4rt, dass die gl\u00fccklichen Kinderjahre unwiederbringlich verloren sind. Ihr Vater w\u00fcrde sie nicht mehr als das Kind erkennen, das er liebte; sie ist eine andere geworden. Sie f\u00fcrchtet, dass selbst nach einer Verzeihung die Erinnerung an die Vergangenheit ein st\u00e4ndiger Schmerz bleiben und eine wahre Vers\u00f6hnung unm\u00f6glich machen w\u00fcrde.",
  "number": 26,
  "summary": "Natascha erz\u00e4hlt von der schmerzlichen Sehnsucht in einem Gedicht von Polonski. Sie ist in einer religi\u00f6seren und nachdenklicheren Stimmung. Sie fragt Wanja nach seinen Eltern und berichtet von dem Vorfall mit dem Medaillon. Wanja dr\u00e4ngt sie, zu ihren Eltern zur\u00fcckzukehren, aber sie weigert sich und glaubt, die Kluft sei un\u00fcberbr\u00fcckbar.",
  "title": "Zweiter Teil, Elftes Kapitel"
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#27

Dritter Teil, Erstes Kapitel

Der ErzĂ€hler kehrt zu den Ereignissen nach seiner ersten Begegnung mit Nelly zurĂŒck. Er findet den alten Ichmenew in seiner Wohnung, der verstört ist ĂŒber Nellys Anwesenheit. Ichmenew offenbart in einem aufgeregten GesprĂ€ch seinen Plan, FĂŒrst Walkowski zum Duell zu fordern, um seine Ehre und die seiner Familie wiederherzustellen.

➔

Die ErzĂ€hlung springt zurĂŒck zu der Zeit nach Nellys erster Begegnung mit dem ErzĂ€hler. Nach einem Besuch bei Natascha kehrt der ErzĂ€hler nach Hause zurĂŒck und findet zu seiner Überraschung den alten Ichmenew vor, der auf ihn wartet. Ichmenew ist sichtlich verstört ĂŒber die Anwesenheit Nellys und erkundigt sich flĂŒsternd nach ihr. Nachdem der ErzĂ€hler ihm erklĂ€rt hat, dass sie die Enkelin des verstorbenen Smith ist, kommt Ichmenew zu seinem eigentlichen Anliegen. In einem Zustand großer Erregung offenbart er dem ErzĂ€hler seinen Entschluss: Er will FĂŒrst Walkowski zum Duell fordern. Sein Prozess ist verloren, er ist ruiniert, aber nun, da die finanzielle Schuld bald beglichen sein wird, fĂŒhlt er sich frei, seine Ehre mit der Waffe zu verteidigen. Er bittet den schockierten ErzĂ€hler, sein Sekundant zu sein.

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  "extended_description_200w": "Die Erz\u00e4hlung springt zur\u00fcck zu der Zeit nach Nellys erster Begegnung mit dem Erz\u00e4hler. Nach einem Besuch bei Natascha kehrt der Erz\u00e4hler nach Hause zur\u00fcck und findet zu seiner \u00dcberraschung den alten Ichmenew vor, der auf ihn wartet. Ichmenew ist sichtlich verst\u00f6rt \u00fcber die Anwesenheit Nellys und erkundigt sich fl\u00fcsternd nach ihr. Nachdem der Erz\u00e4hler ihm erkl\u00e4rt hat, dass sie die Enkelin des verstorbenen Smith ist, kommt Ichmenew zu seinem eigentlichen Anliegen. In einem Zustand gro\u00dfer Erregung offenbart er dem Erz\u00e4hler seinen Entschluss: Er will F\u00fcrst Walkowski zum Duell fordern. Sein Prozess ist verloren, er ist ruiniert, aber nun, da die finanzielle Schuld bald beglichen sein wird, f\u00fchlt er sich frei, seine Ehre mit der Waffe zu verteidigen. Er bittet den schockierten Erz\u00e4hler, sein Sekundant zu sein.",
  "number": 27,
  "summary": "Der Erz\u00e4hler kehrt zu den Ereignissen nach seiner ersten Begegnung mit Nelly zur\u00fcck. Er findet den alten Ichmenew in seiner Wohnung, der verst\u00f6rt ist \u00fcber Nellys Anwesenheit. Ichmenew offenbart in einem aufgeregten Gespr\u00e4ch seinen Plan, F\u00fcrst Walkowski zum Duell zu fordern, um seine Ehre und die seiner Familie wiederherzustellen.",
  "title": "Dritter Teil, Erstes Kapitel"
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#28

Dritter Teil, Zweites Kapitel

Ichmenew enthĂŒllt sein zweites Motiv fĂŒr das Duell: Er will die geplante Heirat zwischen Aljoscha und Natascha verhindern, die er fĂŒr ein UnglĂŒck hĂ€lt. Er glaubt, dass der FĂŒrst nach einer Duellforderung die Hochzeit absagen wird. Er sieht darin den einzigen Weg, seine Tochter vor einem elenden Schicksal zu retten.

➔

Der ErzĂ€hler stellt Ichmenews BeweggrĂŒnde fĂŒr das Duell in Frage. Ichmenew gesteht, dass es ihm nicht nur um Rache geht, sondern auch um ein anderes Ziel: Er will seine verlorene Tochter Natascha retten. Er glaubt, die geplante Heirat mit Aljoscha, die durch die Zustimmung des FĂŒrsten möglich scheint, sei eine Falle. Er ist ĂŒberzeugt, dass der FĂŒrst und sein Sohn sie betrĂŒgen und zugrunde richten wollen. Ein Duell, so argumentiert er, wĂŒrde die Heirat unmöglich machen. Selbst wenn er dabei sterben wĂŒrde, wĂŒrde Natascha nicht ĂŒber den Leichnam ihres Vaters schreiten, um den Sohn seines Mörders zu heiraten. Er sieht darin den einzigen indirekten Weg, sich in die Angelegenheit einzumischen und seine Tochter vor dem Verderben zu bewahren, auch wenn er ihr selbst nicht verziehen hat.

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  "extended_description_200w": "Der Erz\u00e4hler stellt Ichmenews Beweggr\u00fcnde f\u00fcr das Duell in Frage. Ichmenew gesteht, dass es ihm nicht nur um Rache geht, sondern auch um ein anderes Ziel: Er will seine verlorene Tochter Natascha retten. Er glaubt, die geplante Heirat mit Aljoscha, die durch die Zustimmung des F\u00fcrsten m\u00f6glich scheint, sei eine Falle. Er ist \u00fcberzeugt, dass der F\u00fcrst und sein Sohn sie betr\u00fcgen und zugrunde richten wollen. Ein Duell, so argumentiert er, w\u00fcrde die Heirat unm\u00f6glich machen. Selbst wenn er dabei sterben w\u00fcrde, w\u00fcrde Natascha nicht \u00fcber den Leichnam ihres Vaters schreiten, um den Sohn seines M\u00f6rders zu heiraten. Er sieht darin den einzigen indirekten Weg, sich in die Angelegenheit einzumischen und seine Tochter vor dem Verderben zu bewahren, auch wenn er ihr selbst nicht verziehen hat.",
  "number": 28,
  "summary": "Ichmenew enth\u00fcllt sein zweites Motiv f\u00fcr das Duell: Er will die geplante Heirat zwischen Aljoscha und Natascha verhindern, die er f\u00fcr ein Ungl\u00fcck h\u00e4lt. Er glaubt, dass der F\u00fcrst nach einer Duellforderung die Hochzeit absagen wird. Er sieht darin den einzigen Weg, seine Tochter vor einem elenden Schicksal zu retten.",
  "title": "Dritter Teil, Zweites Kapitel"
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#29

Dritter Teil, Drittes Kapitel

Ichmenew weist den Vorwurf des Egoismus zurĂŒck und beharrt darauf, dass die Heirat unmöglich sei, da der FĂŒrst unehrlich handle. Wanja versucht ihn zu ĂŒberzeugen, dass der FĂŒrst ein Duell ablehnen wird. Schließlich gibt Ichmenew nach und verspricht zu warten. Vor dem Gehen gibt er Wanja 150 Rubel fĂŒr Nellys Versorgung.

➔

Der ErzĂ€hler wirft Ichmenew Egoismus vor: Er opfere das GlĂŒck seiner Tochter dem eigenen Wunsch nach Rache und öffentlicher Genugtuung gegenĂŒber dem FĂŒrsten. Der alte Mann ist tief verletzt, beharrt aber darauf, dass die Heirat unmöglich sei, da der FĂŒrst, dieser „verdammte Fuchs“, niemals ehrlich handeln wĂŒrde. Er glaubt nicht an ein glĂŒckliches Ende. Der ErzĂ€hler argumentiert, dass der FĂŒrst die Duellforderung mit Hohn und Spott ablehnen werde, was fĂŒr Ichmenew nur eine weitere DemĂŒtigung wĂ€re. Schließlich lĂ€sst sich der alte Mann ĂŒberzeugen und verspricht zu warten. Bevor er geht, gibt er dem ErzĂ€hler 150 Rubel, sein letztes Geld, und bittet ihn, es fĂŒr Nellys BedĂŒrfnisse zu verwenden, ohne zu verraten, von wem es stammt. Dieser Akt der GĂŒte zeigt die tiefere, verletzliche Seite des alten Mannes.

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  "extended_description_200w": "Der Erz\u00e4hler wirft Ichmenew Egoismus vor: Er opfere das Gl\u00fcck seiner Tochter dem eigenen Wunsch nach Rache und \u00f6ffentlicher Genugtuung gegen\u00fcber dem F\u00fcrsten. Der alte Mann ist tief verletzt, beharrt aber darauf, dass die Heirat unm\u00f6glich sei, da der F\u00fcrst, dieser \u201everdammte Fuchs\u201c, niemals ehrlich handeln w\u00fcrde. Er glaubt nicht an ein gl\u00fcckliches Ende. Der Erz\u00e4hler argumentiert, dass der F\u00fcrst die Duellforderung mit Hohn und Spott ablehnen werde, was f\u00fcr Ichmenew nur eine weitere Dem\u00fctigung w\u00e4re. Schlie\u00dflich l\u00e4sst sich der alte Mann \u00fcberzeugen und verspricht zu warten. Bevor er geht, gibt er dem Erz\u00e4hler 150 Rubel, sein letztes Geld, und bittet ihn, es f\u00fcr Nellys Bed\u00fcrfnisse zu verwenden, ohne zu verraten, von wem es stammt. Dieser Akt der G\u00fcte zeigt die tiefere, verletzliche Seite des alten Mannes.",
  "number": 29,
  "summary": "Ichmenew weist den Vorwurf des Egoismus zur\u00fcck und beharrt darauf, dass die Heirat unm\u00f6glich sei, da der F\u00fcrst unehrlich handle. Wanja versucht ihn zu \u00fcberzeugen, dass der F\u00fcrst ein Duell ablehnen wird. Schlie\u00dflich gibt Ichmenew nach und verspricht zu warten. Vor dem Gehen gibt er Wanja 150 Rubel f\u00fcr Nellys Versorgung.",
  "title": "Dritter Teil, Drittes Kapitel"
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#30

Dritter Teil, Viertes Kapitel

Wanja ist schwer krank und fĂ€llt in Ohnmacht. Nelly pflegt ihn aufopferungsvoll. WĂ€hrend seiner Genesung verĂ€ndert sich Nellys Verhalten ihm gegenĂŒber; sie wird abwechselnd fĂŒrsorglich und abweisend, besonders wenn das GesprĂ€ch auf Natascha kommt. An einem Tag, als Wanja lange bei Natascha war, ist Nelly besonders verstört.

➔

Kurz nachdem Ichmenew gegangen ist, erleidet der ErzĂ€hler einen Zusammenbruch und fĂ€llt in Ohnmacht. Er ist schwer krank. Als er wieder zu sich kommt, stellt er fest, dass Nelly ihn die ganze Zeit ĂŒber aufopferungsvoll gepflegt hat. Er erholt sich langsam. In dieser Zeit entwickelt sich eine seltsame, wechselhafte Beziehung zwischen ihm und Nelly. Sie ist oft finster und reizbar, dann wieder ĂŒberaus zĂ€rtlich. Sie scheint eifersĂŒchtig auf seine Besuche bei Natascha zu sein und reagiert auf deren ErwĂ€hnung mit Schweigen. Am vierten Tag seiner Krankheit ist der ErzĂ€hler den ganzen Abend bei Natascha, wĂ€hrend Alexandra Semjonowna bei der kranken Nelly bleibt. Diese Geste der Freundschaft von Masslobojew und seiner GefĂ€hrtin rĂŒhrt ihn tief. Er weiß, dass Nelly unter seiner Abwesenheit leidet, kann aber Natascha in ihrer Not nicht allein lassen.

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  "extended_description_200w": "Kurz nachdem Ichmenew gegangen ist, erleidet der Erz\u00e4hler einen Zusammenbruch und f\u00e4llt in Ohnmacht. Er ist schwer krank. Als er wieder zu sich kommt, stellt er fest, dass Nelly ihn die ganze Zeit \u00fcber aufopferungsvoll gepflegt hat. Er erholt sich langsam. In dieser Zeit entwickelt sich eine seltsame, wechselhafte Beziehung zwischen ihm und Nelly. Sie ist oft finster und reizbar, dann wieder \u00fcberaus z\u00e4rtlich. Sie scheint eifers\u00fcchtig auf seine Besuche bei Natascha zu sein und reagiert auf deren Erw\u00e4hnung mit Schweigen. Am vierten Tag seiner Krankheit ist der Erz\u00e4hler den ganzen Abend bei Natascha, w\u00e4hrend Alexandra Semjonowna bei der kranken Nelly bleibt. Diese Geste der Freundschaft von Masslobojew und seiner Gef\u00e4hrtin r\u00fchrt ihn tief. Er wei\u00df, dass Nelly unter seiner Abwesenheit leidet, kann aber Natascha in ihrer Not nicht allein lassen.",
  "number": 30,
  "summary": "Wanja ist schwer krank und f\u00e4llt in Ohnmacht. Nelly pflegt ihn aufopferungsvoll. W\u00e4hrend seiner Genesung ver\u00e4ndert sich Nellys Verhalten ihm gegen\u00fcber; sie wird abwechselnd f\u00fcrsorglich und abweisend, besonders wenn das Gespr\u00e4ch auf Natascha kommt. An einem Tag, als Wanja lange bei Natascha war, ist Nelly besonders verst\u00f6rt.",
  "title": "Dritter Teil, Viertes Kapitel"
}
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#31

Dritter Teil, FĂŒnftes Kapitel

Nellys Freundin, Alexandra Semjonowna, berichtet, wie sie sich um das MĂ€dchen gekĂŒmmert hat. Nelly selbst wird immer launischer. Sie ist unglĂŒcklich, weil Wanja so viel Zeit bei Natascha verbringt. Sie fragt ihn direkt, ob er Natascha sehr liebt und Ă€ußert den Wunsch, bei Natascha als Magd zu dienen.

➔

Alexandra Semjonowna erzĂ€hlt Wanja, wie sie Nelly versorgt hat, und bringt ihr alles Nötige, von BettwĂ€sche bis zu HĂŒhnern. Nelly reagiert zunĂ€chst unfreundlich und misstrauisch, findet aber an der gutherzigen Alexandra Gefallen. Als Wanja nach seiner langen Abwesenheit zurĂŒckkehrt, ist Nelly traurig und widerwillig. Sie hat sich mit Alexandra ĂŒber Natascha unterhalten. An einem anderen Tag, nach einer Phase des Schweigens, ruft Nelly Wanja zu sich. Sie fragt ihn, ob er Natascha sehr liebe. Als er bejaht, gesteht sie, dass sie Natascha auch liebe. Nach einem langen Schweigen Ă€ußert sie den Wunsch, zu Natascha zu gehen und bei ihr als Magd zu wohnen. Sie ist besessen von der Idee, ihr zu dienen, da Aljoscha sie verlassen wird und sie dann allein ist.

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  "extended_description_200w": "Alexandra Semjonowna erz\u00e4hlt Wanja, wie sie Nelly versorgt hat, und bringt ihr alles N\u00f6tige, von Bettw\u00e4sche bis zu H\u00fchnern. Nelly reagiert zun\u00e4chst unfreundlich und misstrauisch, findet aber an der gutherzigen Alexandra Gefallen. Als Wanja nach seiner langen Abwesenheit zur\u00fcckkehrt, ist Nelly traurig und widerwillig. Sie hat sich mit Alexandra \u00fcber Natascha unterhalten. An einem anderen Tag, nach einer Phase des Schweigens, ruft Nelly Wanja zu sich. Sie fragt ihn, ob er Natascha sehr liebe. Als er bejaht, gesteht sie, dass sie Natascha auch liebe. Nach einem langen Schweigen \u00e4u\u00dfert sie den Wunsch, zu Natascha zu gehen und bei ihr als Magd zu wohnen. Sie ist besessen von der Idee, ihr zu dienen, da Aljoscha sie verlassen wird und sie dann allein ist.",
  "number": 31,
  "summary": "Nellys Freundin, Alexandra Semjonowna, berichtet, wie sie sich um das M\u00e4dchen gek\u00fcmmert hat. Nelly selbst wird immer launischer. Sie ist ungl\u00fccklich, weil Wanja so viel Zeit bei Natascha verbringt. Sie fragt ihn direkt, ob er Natascha sehr liebt und \u00e4u\u00dfert den Wunsch, bei Natascha als Magd zu dienen.",
  "title": "Dritter Teil, F\u00fcnftes Kapitel"
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#32

Dritter Teil, Sechstes Kapitel

Nellys emotionaler Zustand verschlechtert sich. Sie flieht aus der Wohnung und wird von Alexandra Semjonowna zurĂŒckgebracht. Es stellt sich heraus, dass sie erst zum Arzt und dann zu Masslobojew gelaufen ist, um bei ihnen aufgenommen zu werden, da sie glaubt, dem ErzĂ€hler zur Last zu fallen. Wanja ist tief bewegt von ihrer verzweifelten AnhĂ€nglichkeit.

➔

Nellys Zustand wird immer dĂŒsterer. Eines Tages kehrt der ErzĂ€hler nach Hause zurĂŒck und findet einen Zettel von Nelly, auf dem sie schreibt, sie sei fĂŒr immer fortgegangen, liebe ihn aber sehr. Verzweifelt sucht er nach ihr und findet sie schließlich mit Alexandra Semjonowna, die sie zurĂŒckbringt. Alexandra erzĂ€hlt, was geschehen ist: Nelly ist zuerst zum alten Arzt gelaufen und hat ihn angefleht, sie bei sich aufzunehmen, was dieser ablehnte. Danach lief sie zu Masslobojews und bat um dasselbe. Sie wollte den ErzĂ€hler nicht lĂ€nger belĂ€stigen und fĂŒhlte sich als Last. Sie hatte das GefĂŒhl, dass er sie nur aus Pflicht ertrug, wĂ€hrend ihr Herz voller Liebe fĂŒr ihn war. Diese EnthĂŒllung ihrer tiefen, verletzten Zuneigung erschĂŒttert den ErzĂ€hler zutiefst.

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  "extended_description_200w": "Nellys Zustand wird immer d\u00fcsterer. Eines Tages kehrt der Erz\u00e4hler nach Hause zur\u00fcck und findet einen Zettel von Nelly, auf dem sie schreibt, sie sei f\u00fcr immer fortgegangen, liebe ihn aber sehr. Verzweifelt sucht er nach ihr und findet sie schlie\u00dflich mit Alexandra Semjonowna, die sie zur\u00fcckbringt. Alexandra erz\u00e4hlt, was geschehen ist: Nelly ist zuerst zum alten Arzt gelaufen und hat ihn angefleht, sie bei sich aufzunehmen, was dieser ablehnte. Danach lief sie zu Masslobojews und bat um dasselbe. Sie wollte den Erz\u00e4hler nicht l\u00e4nger bel\u00e4stigen und f\u00fchlte sich als Last. Sie hatte das Gef\u00fchl, dass er sie nur aus Pflicht ertrug, w\u00e4hrend ihr Herz voller Liebe f\u00fcr ihn war. Diese Enth\u00fcllung ihrer tiefen, verletzten Zuneigung ersch\u00fcttert den Erz\u00e4hler zutiefst.",
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  "summary": "Nellys emotionaler Zustand verschlechtert sich. Sie flieht aus der Wohnung und wird von Alexandra Semjonowna zur\u00fcckgebracht. Es stellt sich heraus, dass sie erst zum Arzt und dann zu Masslobojew gelaufen ist, um bei ihnen aufgenommen zu werden, da sie glaubt, dem Erz\u00e4hler zur Last zu fallen. Wanja ist tief bewegt von ihrer verzweifelten Anh\u00e4nglichkeit.",
  "title": "Dritter Teil, Sechstes Kapitel"
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#33

Dritter Teil, Siebentes Kapitel

Der ErzĂ€hler kehrt nach Hause zurĂŒck und findet Nelly auf dem Flur. Sie wurde vom FĂŒrsten Walkowski besucht, der den ErzĂ€hler sprechen wollte. Nelly ist in panischer Angst. Der ErzĂ€hler betritt die Wohnung und findet den FĂŒrsten, der seinen Roman liest. Der FĂŒrst bittet ihn dringend, ihn zu Katja und der GrĂ€fin zu begleiten.

➔

Als der ErzĂ€hler nach einem Besuch bei Masslobojew eilig nach Hause kommt, trifft er auf dem dunklen Flur eine zitternde, halb wahnsinnige Gestalt – es ist Nelly. Sie ist in Panik und berichtet, dass ein Mann oben bei ihnen sei. Der ErzĂ€hler betritt die Wohnung und findet zu seiner Überraschung FĂŒrst Walkowski vor, der am Tisch sitzt und seinen Roman liest. Der FĂŒrst begrĂŒĂŸt ihn freudig und erklĂ€rt, er warte schon ĂŒber eine Stunde. Er sei gekommen, um den ErzĂ€hler abzuholen und zur GrĂ€fin und zu Katja zu bringen, da diese seinen Bekanntschaft sehnlichst wĂŒnschten. Er bittet ihn eindringlich mitzukommen, da er auch eine wichtige Angelegenheit mit ihm besprechen mĂŒsse. Obwohl der ErzĂ€hler wegen Nellys Zustand besorgt ist, willigt er ein, da er hofft, dort Aljoscha zu treffen und Nachrichten fĂŒr Natascha zu bekommen.

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  "extended_description_200w": "Als der Erz\u00e4hler nach einem Besuch bei Masslobojew eilig nach Hause kommt, trifft er auf dem dunklen Flur eine zitternde, halb wahnsinnige Gestalt \u2013 es ist Nelly. Sie ist in Panik und berichtet, dass ein Mann oben bei ihnen sei. Der Erz\u00e4hler betritt die Wohnung und findet zu seiner \u00dcberraschung F\u00fcrst Walkowski vor, der am Tisch sitzt und seinen Roman liest. Der F\u00fcrst begr\u00fc\u00dft ihn freudig und erkl\u00e4rt, er warte schon \u00fcber eine Stunde. Er sei gekommen, um den Erz\u00e4hler abzuholen und zur Gr\u00e4fin und zu Katja zu bringen, da diese seinen Bekanntschaft sehnlichst w\u00fcnschten. Er bittet ihn eindringlich mitzukommen, da er auch eine wichtige Angelegenheit mit ihm besprechen m\u00fcsse. Obwohl der Erz\u00e4hler wegen Nellys Zustand besorgt ist, willigt er ein, da er hofft, dort Aljoscha zu treffen und Nachrichten f\u00fcr Natascha zu bekommen.",
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  "summary": "Der Erz\u00e4hler kehrt nach Hause zur\u00fcck und findet Nelly auf dem Flur. Sie wurde vom F\u00fcrsten Walkowski besucht, der den Erz\u00e4hler sprechen wollte. Nelly ist in panischer Angst. Der Erz\u00e4hler betritt die Wohnung und findet den F\u00fcrsten, der seinen Roman liest. Der F\u00fcrst bittet ihn dringend, ihn zu Katja und der Gr\u00e4fin zu begleiten.",
  "title": "Dritter Teil, Siebentes Kapitel"
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#34

Dritter Teil, Achtes Kapitel

Auf dem Weg zur GrĂ€fin spricht der FĂŒrst den ErzĂ€hler auf den Prozess mit Ichmenew an. Er bietet an, auf die 10.000 Rubel zu verzichten, will aber nicht als der Schuldige dastehen. Er zeigt eine zynische und berechnende Haltung und bittet den ErzĂ€hler um Rat, wie er die Sache ohne Gesichtsverlust beilegen kann.

➔

Im Wagen auf dem Weg zur Torgowy-BrĂŒcke beginnt der FĂŒrst das GesprĂ€ch. Er erklĂ€rt dem ErzĂ€hler, dass er beschlossen habe, auf die 10.000 Rubel aus dem gewonnenen Prozess gegen Herrn Ichmenew zu verzichten. Er bittet den ErzĂ€hler, den er als Vertrauten Nataschas kennt, um Rat, wie er diese Überlassung bewerkstelligen könne. Der Alte, so der FĂŒrst, sei stolz und wĂŒrde das Geld wahrscheinlich zurĂŒckwerfen. Er gibt zu, dass der Kern des Streits verletztes EhrgefĂŒhl auf beiden Seiten war, besteht aber darauf, dass das Geld rechtmĂ€ĂŸig ihm gehöre. Er will es nicht als SchuldeingestĂ€ndnis, sondern als großzĂŒgige Geste verstanden wissen. Der ErzĂ€hler rĂ€t ihm, zuerst die Angelegenheit mit Natascha und Aljoscha zur vollen Zufriedenheit der Familie Ichmenew zu regeln und erst dann ĂŒber den Prozess zu sprechen, indem er die Ungerechtigkeit seiner Klage zugibt. Der FĂŒrst weicht aus und stellt die zynische Gegenfrage, ob Ichmenew das Geld auch ohne eine solche Entschuldigung annehmen wĂŒrde.

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  "extended_description_200w": "Im Wagen auf dem Weg zur Torgowy-Br\u00fccke beginnt der F\u00fcrst das Gespr\u00e4ch. Er erkl\u00e4rt dem Erz\u00e4hler, dass er beschlossen habe, auf die 10.000 Rubel aus dem gewonnenen Prozess gegen Herrn Ichmenew zu verzichten. Er bittet den Erz\u00e4hler, den er als Vertrauten Nataschas kennt, um Rat, wie er diese \u00dcberlassung bewerkstelligen k\u00f6nne. Der Alte, so der F\u00fcrst, sei stolz und w\u00fcrde das Geld wahrscheinlich zur\u00fcckwerfen. Er gibt zu, dass der Kern des Streits verletztes Ehrgef\u00fchl auf beiden Seiten war, besteht aber darauf, dass das Geld rechtm\u00e4\u00dfig ihm geh\u00f6re. Er will es nicht als Schuldeingest\u00e4ndnis, sondern als gro\u00dfz\u00fcgige Geste verstanden wissen. Der Erz\u00e4hler r\u00e4t ihm, zuerst die Angelegenheit mit Natascha und Aljoscha zur vollen Zufriedenheit der Familie Ichmenew zu regeln und erst dann \u00fcber den Prozess zu sprechen, indem er die Ungerechtigkeit seiner Klage zugibt. Der F\u00fcrst weicht aus und stellt die zynische Gegenfrage, ob Ichmenew das Geld auch ohne eine solche Entschuldigung annehmen w\u00fcrde.",
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  "summary": "Auf dem Weg zur Gr\u00e4fin spricht der F\u00fcrst den Erz\u00e4hler auf den Prozess mit Ichmenew an. Er bietet an, auf die 10.000 Rubel zu verzichten, will aber nicht als der Schuldige dastehen. Er zeigt eine zynische und berechnende Haltung und bittet den Erz\u00e4hler um Rat, wie er die Sache ohne Gesichtsverlust beilegen kann.",
  "title": "Dritter Teil, Achtes Kapitel"
}
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#35

Dritter Teil, Neuntes Kapitel

Der ErzĂ€hler trifft bei der GrĂ€fin ein und wird Katja vorgestellt. Er ist beeindruckt von ihrer reinen und ernsten Art. Sie beginnen ein langes, tiefes GesprĂ€ch, in dem Katja ihre Bewunderung fĂŒr Natascha, ihre Sorge um Aljoscha und ihre eigenen idealistischen Ansichten ĂŒber Liebe und Pflicht offenbart.

➔

Bei der GrĂ€fin wird der ErzĂ€hler herzlich empfangen. Er trifft dort auch auf Katerina Fjodorowna (Katja). WĂ€hrend der FĂŒrst und ein alter Diplomat sich unterhalten, zieht sich der ErzĂ€hler mit Katja und Aljoscha zurĂŒck. Katja beginnt ein intensives GesprĂ€ch. Sie offenbart, dass sie schon lange den Wunsch hatte, ihn kennenzulernen, um ĂŒber Natascha zu sprechen. Sie ist besorgt ĂŒber Aljoschas und Nataschas Zukunft und fragt den ErzĂ€hler, ob sie glĂŒcklich sein können, da sie so ungleich seien. Sie gibt zu, dass sie sich selbst die Frage stellt, wie sie Aljoscha liebgewinnen konnte, und kommt zu dem Schluss, dass es sein gutes, aber kindliches Herz ist, das Mitleid und Zuneigung weckt. Sie gesteht, dass Aljoscha ihr von der frĂŒheren Beziehung des ErzĂ€hlers zu Natasche erzĂ€hlt hat und sie darĂŒber geweint habe. Das GesprĂ€ch zeigt Katjas tiefe Empathie, ihren ernsten Charakter und ihre idealistische Natur.

All fields
{
  "extended_description_200w": "Bei der Gr\u00e4fin wird der Erz\u00e4hler herzlich empfangen. Er trifft dort auch auf Katerina Fjodorowna (Katja). W\u00e4hrend der F\u00fcrst und ein alter Diplomat sich unterhalten, zieht sich der Erz\u00e4hler mit Katja und Aljoscha zur\u00fcck. Katja beginnt ein intensives Gespr\u00e4ch. Sie offenbart, dass sie schon lange den Wunsch hatte, ihn kennenzulernen, um \u00fcber Natascha zu sprechen. Sie ist besorgt \u00fcber Aljoschas und Nataschas Zukunft und fragt den Erz\u00e4hler, ob sie gl\u00fccklich sein k\u00f6nnen, da sie so ungleich seien. Sie gibt zu, dass sie sich selbst die Frage stellt, wie sie Aljoscha liebgewinnen konnte, und kommt zu dem Schluss, dass es sein gutes, aber kindliches Herz ist, das Mitleid und Zuneigung weckt. Sie gesteht, dass Aljoscha ihr von der fr\u00fcheren Beziehung des Erz\u00e4hlers zu Natasche erz\u00e4hlt hat und sie dar\u00fcber geweint habe. Das Gespr\u00e4ch zeigt Katjas tiefe Empathie, ihren ernsten Charakter und ihre idealistische Natur.",
  "number": 35,
  "summary": "Der Erz\u00e4hler trifft bei der Gr\u00e4fin ein und wird Katja vorgestellt. Er ist beeindruckt von ihrer reinen und ernsten Art. Sie beginnen ein langes, tiefes Gespr\u00e4ch, in dem Katja ihre Bewunderung f\u00fcr Natascha, ihre Sorge um Aljoscha und ihre eigenen idealistischen Ansichten \u00fcber Liebe und Pflicht offenbart.",
  "title": "Dritter Teil, Neuntes Kapitel"
}
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#36

Dritter Teil, Zehntes Kapitel

Nach dem Besuch bei der GrĂ€fin lĂ€dt der FĂŒrst den ErzĂ€hler zum Souper ein. Dort lĂ€sst er seine Maske fallen, betrinkt sich und offenbart seinen zynischen, amoralischen Charakter. Er verhöhnt die Ideale des ErzĂ€hlers, prahlt mit seiner eigenen Lasterhaftigkeit und erklĂ€rt seine Philosophie des reinen Egoismus, was den ErzĂ€hler zutiefst abstĂ¶ĂŸt.

➔

Nach dem langen GesprĂ€ch mit Katja verlĂ€sst der ErzĂ€hler die Wohnung der GrĂ€fin zusammen mit dem FĂŒrsten. Im Wagen lĂ€dt der FĂŒrst ihn zu einem Souper in einem Restaurant ein. Dort, bei Wein, legt der FĂŒrst seine gesellschaftliche Maske ab. Er wird zunehmend familiĂ€r, spöttisch und provokant. Er verhöhnt die Armut und den Idealismus der Schriftsteller, insbesondere die „zweite Rolle“, die der ErzĂ€hler im Leben von Aljoscha und Natascha spielt. Der FĂŒrst beginnt, sich zu betrinken und offenbart seine Lebensphilosophie: einen radikalen Egoismus. Er erklĂ€rt, dass alle menschlichen Tugenden nur verkleideter Egoismus seien und dass er selbst sich lĂ€ngst von allen Pflichten und Fesseln befreit habe. Er genießt das Leben, insbesondere Frauen und geheime Wollust. Er vergleicht seinen Zynismus mit der Nacktheit eines verrĂŒckten Beamten in Paris, der Passanten schockiert, indem er plötzlich seinen Mantel öffnet.

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{
  "extended_description_200w": "Nach dem langen Gespr\u00e4ch mit Katja verl\u00e4sst der Erz\u00e4hler die Wohnung der Gr\u00e4fin zusammen mit dem F\u00fcrsten. Im Wagen l\u00e4dt der F\u00fcrst ihn zu einem Souper in einem Restaurant ein. Dort, bei Wein, legt der F\u00fcrst seine gesellschaftliche Maske ab. Er wird zunehmend famili\u00e4r, sp\u00f6ttisch und provokant. Er verh\u00f6hnt die Armut und den Idealismus der Schriftsteller, insbesondere die \u201ezweite Rolle\u201c, die der Erz\u00e4hler im Leben von Aljoscha und Natascha spielt. Der F\u00fcrst beginnt, sich zu betrinken und offenbart seine Lebensphilosophie: einen radikalen Egoismus. Er erkl\u00e4rt, dass alle menschlichen Tugenden nur verkleideter Egoismus seien und dass er selbst sich l\u00e4ngst von allen Pflichten und Fesseln befreit habe. Er genie\u00dft das Leben, insbesondere Frauen und geheime Wollust. Er vergleicht seinen Zynismus mit der Nacktheit eines verr\u00fcckten Beamten in Paris, der Passanten schockiert, indem er pl\u00f6tzlich seinen Mantel \u00f6ffnet.",
  "number": 36,
  "summary": "Nach dem Besuch bei der Gr\u00e4fin l\u00e4dt der F\u00fcrst den Erz\u00e4hler zum Souper ein. Dort l\u00e4sst er seine Maske fallen, betrinkt sich und offenbart seinen zynischen, amoralischen Charakter. Er verh\u00f6hnt die Ideale des Erz\u00e4hlers, prahlt mit seiner eigenen Lasterhaftigkeit und erkl\u00e4rt seine Philosophie des reinen Egoismus, was den Erz\u00e4hler zutiefst abst\u00f6\u00dft.",
  "title": "Dritter Teil, Zehntes Kapitel"
}
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#37

Vierter Teil, Erstes Kapitel

Der ErzĂ€hler kehrt nach dem schrecklichen Abend mit dem FĂŒrsten nach Hause zurĂŒck. Er findet Nelly in einem Zustand panischer Angst. Sie erzĂ€hlt ihm, dass der FĂŒrst in seiner Abwesenheit da war. Der ErzĂ€hler erkennt, dass Nellys epileptischer Anfall durch die Begegnung mit dem FĂŒrsten ausgelöst wurde.

➔

Nach dem demĂŒtigenden Abend mit dem FĂŒrsten kehrt der ErzĂ€hler erst um drei Uhr morgens nach Hause zurĂŒck. Er ist wĂŒtend und erschĂŒttert. Als er an seine WohnungstĂŒr klopft, hört er ein Stöhnen. Es ist Nelly, die an der Schwelle auf ihn gewartet hat. Sie ist in einem Zustand höchster Verwirrung und Angst, ihr Gesicht ist entstellt, ihre Augen brennen im Fieber. Sie redet irre und klammert sich an ihn, als suche sie Schutz. Er bringt sie zu Bett, wo sie in TrĂ€nen ausbricht. Er erkennt, dass sie in seiner Abwesenheit einen epileptischen Anfall gehabt haben muss, ausgelöst durch schreckliche, beĂ€ngstigende Vorstellungen. Er stellt fest, dass sie ihren kleinen Pelzmantel trĂ€gt, was darauf hindeutet, dass sie im Begriff war, das Haus zu verlassen, als der Anfall sie ĂŒberkam. Er erkennt die Verbindung zu dem Besuch des FĂŒrsten und dessen ErzĂ€hlung von der Frau, die ihm ihr Geld nachgeworfen hatte.

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  "extended_description_200w": "Nach dem dem\u00fctigenden Abend mit dem F\u00fcrsten kehrt der Erz\u00e4hler erst um drei Uhr morgens nach Hause zur\u00fcck. Er ist w\u00fctend und ersch\u00fcttert. Als er an seine Wohnungst\u00fcr klopft, h\u00f6rt er ein St\u00f6hnen. Es ist Nelly, die an der Schwelle auf ihn gewartet hat. Sie ist in einem Zustand h\u00f6chster Verwirrung und Angst, ihr Gesicht ist entstellt, ihre Augen brennen im Fieber. Sie redet irre und klammert sich an ihn, als suche sie Schutz. Er bringt sie zu Bett, wo sie in Tr\u00e4nen ausbricht. Er erkennt, dass sie in seiner Abwesenheit einen epileptischen Anfall gehabt haben muss, ausgel\u00f6st durch schreckliche, be\u00e4ngstigende Vorstellungen. Er stellt fest, dass sie ihren kleinen Pelzmantel tr\u00e4gt, was darauf hindeutet, dass sie im Begriff war, das Haus zu verlassen, als der Anfall sie \u00fcberkam. Er erkennt die Verbindung zu dem Besuch des F\u00fcrsten und dessen Erz\u00e4hlung von der Frau, die ihm ihr Geld nachgeworfen hatte.",
  "number": 37,
  "summary": "Der Erz\u00e4hler kehrt nach dem schrecklichen Abend mit dem F\u00fcrsten nach Hause zur\u00fcck. Er findet Nelly in einem Zustand panischer Angst. Sie erz\u00e4hlt ihm, dass der F\u00fcrst in seiner Abwesenheit da war. Der Erz\u00e4hler erkennt, dass Nellys epileptischer Anfall durch die Begegnung mit dem F\u00fcrsten ausgel\u00f6st wurde.",
  "title": "Vierter Teil, Erstes Kapitel"
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#38

Vierter Teil, Zweites Kapitel

Zwei Wochen vergehen. Nelly erholt sich langsam von einem schweren Nervenfieber. Der alte deutsche Arzt, der sie behandelt, schließt sie ins Herz und besucht sie tĂ€glich. Nellys Verhalten gegenĂŒber dem ErzĂ€hler wird jedoch immer mĂŒrrischer und abweisender, obwohl eine tiefe, verletzte Zuneigung durchscheint.

➔

Zwei Wochen lang ist Nelly schwer krank. Ein Nervenfieber bricht aus. Der alte Arzt, ein gutmĂŒtiger Junggeselle, behandelt sie und versichert dem ErzĂ€hler nach den ersten kritischen Tagen, dass sie genesen, aber bald an einem angeborenen Herzfehler sterben wird. Er entwickelt eine tiefe Zuneigung zu Nelly und beginnt, sie tĂ€glich zu besuchen. Es entwickelt sich eine spielerische, liebevolle Beziehung zwischen den beiden, in der er ihr scherzhaft die Heirat verspricht, wenn sie brav ihre Medizin nimmt. Nelly lacht und scherzt mit dem „komischen Alten“, doch gegenĂŒber dem ErzĂ€hler wird ihr Verhalten immer dĂŒsterer und zurĂŒckweisender. Sie weint oft, scheint von einem tiefen Kummer geplagt zu sein, den der ErzĂ€hler nicht versteht. Er ist ratlos und leidet unter ihrer scheinbaren Abneigung, die ihn schmerzlich trifft.

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  "extended_description_200w": "Zwei Wochen lang ist Nelly schwer krank. Ein Nervenfieber bricht aus. Der alte Arzt, ein gutm\u00fctiger Junggeselle, behandelt sie und versichert dem Erz\u00e4hler nach den ersten kritischen Tagen, dass sie genesen, aber bald an einem angeborenen Herzfehler sterben wird. Er entwickelt eine tiefe Zuneigung zu Nelly und beginnt, sie t\u00e4glich zu besuchen. Es entwickelt sich eine spielerische, liebevolle Beziehung zwischen den beiden, in der er ihr scherzhaft die Heirat verspricht, wenn sie brav ihre Medizin nimmt. Nelly lacht und scherzt mit dem \u201ekomischen Alten\u201c, doch gegen\u00fcber dem Erz\u00e4hler wird ihr Verhalten immer d\u00fcsterer und zur\u00fcckweisender. Sie weint oft, scheint von einem tiefen Kummer geplagt zu sein, den der Erz\u00e4hler nicht versteht. Er ist ratlos und leidet unter ihrer scheinbaren Abneigung, die ihn schmerzlich trifft.",
  "number": 38,
  "summary": "Zwei Wochen vergehen. Nelly erholt sich langsam von einem schweren Nervenfieber. Der alte deutsche Arzt, der sie behandelt, schlie\u00dft sie ins Herz und besucht sie t\u00e4glich. Nellys Verhalten gegen\u00fcber dem Erz\u00e4hler wird jedoch immer m\u00fcrrischer und abweisender, obwohl eine tiefe, verletzte Zuneigung durchscheint.",
  "title": "Vierter Teil, Zweites Kapitel"
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#39

Vierter Teil, Drittes Kapitel

Nellys Zustand verschlechtert sich emotional. Sie wird immer launischer und feindseliger gegenĂŒber dem ErzĂ€hler. Als er von Natascha zurĂŒckkehrt, ist sie besonders aufgebracht. Es wird deutlich, dass ihre Feindseligkeit aus Eifersucht und verletzter Liebe entsteht, da sie das GefĂŒhl hat, von ihm vernachlĂ€ssigt zu werden.

➔

Der ErzĂ€hler verbringt einen ganzen Abend bei Natascha. Als er spĂ€t nach Hause zurĂŒckkehrt, wartet Alexandra Semjonowna auf ihn. Sie berichtet, dass Nelly zuerst vergnĂŒgt war, dann aber verstimmte, weinte und nach Natascha fragte, als der ErzĂ€hler nicht kam. Am nĂ€chsten Tag ist Nelly traurig und finster und spricht kaum mit ihm. Ihre Blicke verraten jedoch einen tiefen, verborgenen Seelenschmerz. Der ErzĂ€hler erkennt, dass ihre Launen und ihr feindseliges Verhalten, wie der Vorfall mit der verschĂŒtteten Medizin, aus einem tiefen inneren Konflikt stammen. Ihre Feindseligkeit ist ein Ausdruck ihrer verletzten Liebe und Eifersucht auf Natascha, weil sie sich vom ErzĂ€hler, dem einzigen Menschen, der ihr je Gutes getan hat, vernachlĂ€ssigt fĂŒhlt.

All fields
{
  "extended_description_200w": "Der Erz\u00e4hler verbringt einen ganzen Abend bei Natascha. Als er sp\u00e4t nach Hause zur\u00fcckkehrt, wartet Alexandra Semjonowna auf ihn. Sie berichtet, dass Nelly zuerst vergn\u00fcgt war, dann aber verstimmte, weinte und nach Natascha fragte, als der Erz\u00e4hler nicht kam. Am n\u00e4chsten Tag ist Nelly traurig und finster und spricht kaum mit ihm. Ihre Blicke verraten jedoch einen tiefen, verborgenen Seelenschmerz. Der Erz\u00e4hler erkennt, dass ihre Launen und ihr feindseliges Verhalten, wie der Vorfall mit der versch\u00fctteten Medizin, aus einem tiefen inneren Konflikt stammen. Ihre Feindseligkeit ist ein Ausdruck ihrer verletzten Liebe und Eifersucht auf Natascha, weil sie sich vom Erz\u00e4hler, dem einzigen Menschen, der ihr je Gutes getan hat, vernachl\u00e4ssigt f\u00fchlt.",
  "number": 39,
  "summary": "Nellys Zustand verschlechtert sich emotional. Sie wird immer launischer und feindseliger gegen\u00fcber dem Erz\u00e4hler. Als er von Natascha zur\u00fcckkehrt, ist sie besonders aufgebracht. Es wird deutlich, dass ihre Feindseligkeit aus Eifersucht und verletzter Liebe entsteht, da sie das Gef\u00fchl hat, von ihm vernachl\u00e4ssigt zu werden.",
  "title": "Vierter Teil, Drittes Kapitel"
}
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#40

Vierter Teil, Viertes Kapitel

Nelly verschwindet aus der Wohnung und hinterlĂ€sst einen Abschiedsbrief. Der ErzĂ€hler ist verzweifelt, doch kurz darauf bringt Alexandra Semjonowna sie zurĂŒck. Es stellt sich heraus, dass Nelly zum Arzt und dann zu Masslobojew gelaufen ist, um bei ihnen zu wohnen, da sie sich dem ErzĂ€hler nicht zur Last machen wollte.

➔

Als der ErzĂ€hler von einem Vormittagsgang nach Hause kommt, ist die Wohnung leer. Der SchlĂŒssel steckt von außen. Auf dem Tisch findet er einen Zettel von Nelly: „Ich bin von Ihnen weggegangen und werde nie wieder zu Ihnen zurĂŒckkehren. Aber ich habe Sie sehr lieb. Ihre treue Nelly.“ Er stĂŒrzt schreiend aus der Wohnung. Unten am Tor trifft er auf Alexandra Semjonowna, die eine verĂ€ngstigte Nelly an der Hand fĂŒhrt. Alexandra erzĂ€hlt, was passiert ist: Nelly ist zuerst zum alten Arzt gelaufen und hat ihn angefleht, bei ihm wohnen zu dĂŒrfen. Als dieser ablehnte, lief sie zu den Masslobojews. Sie wollte den ErzĂ€hler nicht lĂ€nger belĂ€stigen, da er ihretwegen nicht zu Natascha gehen konnte. Alexandra und Masslobojew brachten sie zurĂŒck. Der ErzĂ€hler ist tief erschĂŒttert von diesem Beweis ihrer verzweifelten, stolzen Liebe.

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  "extended_description_200w": "Als der Erz\u00e4hler von einem Vormittagsgang nach Hause kommt, ist die Wohnung leer. Der Schl\u00fcssel steckt von au\u00dfen. Auf dem Tisch findet er einen Zettel von Nelly: \u201eIch bin von Ihnen weggegangen und werde nie wieder zu Ihnen zur\u00fcckkehren. Aber ich habe Sie sehr lieb. Ihre treue Nelly.\u201c Er st\u00fcrzt schreiend aus der Wohnung. Unten am Tor trifft er auf Alexandra Semjonowna, die eine ver\u00e4ngstigte Nelly an der Hand f\u00fchrt. Alexandra erz\u00e4hlt, was passiert ist: Nelly ist zuerst zum alten Arzt gelaufen und hat ihn angefleht, bei ihm wohnen zu d\u00fcrfen. Als dieser ablehnte, lief sie zu den Masslobojews. Sie wollte den Erz\u00e4hler nicht l\u00e4nger bel\u00e4stigen, da er ihretwegen nicht zu Natascha gehen konnte. Alexandra und Masslobojew brachten sie zur\u00fcck. Der Erz\u00e4hler ist tief ersch\u00fcttert von diesem Beweis ihrer verzweifelten, stolzen Liebe.",
  "number": 40,
  "summary": "Nelly verschwindet aus der Wohnung und hinterl\u00e4sst einen Abschiedsbrief. Der Erz\u00e4hler ist verzweifelt, doch kurz darauf bringt Alexandra Semjonowna sie zur\u00fcck. Es stellt sich heraus, dass Nelly zum Arzt und dann zu Masslobojew gelaufen ist, um bei ihnen zu wohnen, da sie sich dem Erz\u00e4hler nicht zur Last machen wollte.",
  "title": "Vierter Teil, Viertes Kapitel"
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#41

Vierter Teil, FĂŒnftes Kapitel

Die ErzĂ€hlung kehrt zu Nataschas Schicksal zurĂŒck. Nach dem denkwĂŒrdigen Abend mit dem FĂŒrsten ist der ErzĂ€hler in stĂ€ndiger Angst um sie. Natascha wird immer verschlossener. Aljoscha, zerrissen zwischen seiner Liebe zu Natascha und seiner Faszination fĂŒr Katja, leidet und sucht Trost beim ErzĂ€hler. Schließlich gesteht er Natascha, dass er Katja mehr liebt, und sie beschließen, sich zu trennen.

➔

Die ErzĂ€hlung kehrt zu den vierzehn Tagen vor Nellys Flucht zurĂŒck. Nach dem Abend mit dem FĂŒrsten lebt der ErzĂ€hler in stĂ€ndiger Sorge um Natascha. Sie wird immer finsterer und verschlossener, selbst ihm gegenĂŒber. Aljoscha besucht sie hĂ€ufig, aber nur kurz. Er leidet sichtlich unter dem Konflikt zwischen seinen GefĂŒhlen fĂŒr die beiden Frauen und sucht verzweifelt Trost beim ErzĂ€hler. Er gesteht, nicht zu wissen, wen er mehr liebt. Schließlich, nach einem GesprĂ€ch mit Katja, geht er zu Natascha und gesteht ihr, dass er Katja mehr liebt als sie. Daraufhin beschließen sie, dass er sie verlassen und mit Katja gehen muss, obwohl er schwört, ohne Natascha nicht leben zu können. Sie einigen sich auf eine vorgetĂ€uschte, zukĂŒnftige Heirat, um ihm den Abschied zu erleichtern.

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  "extended_description_200w": "Die Erz\u00e4hlung kehrt zu den vierzehn Tagen vor Nellys Flucht zur\u00fcck. Nach dem Abend mit dem F\u00fcrsten lebt der Erz\u00e4hler in st\u00e4ndiger Sorge um Natascha. Sie wird immer finsterer und verschlossener, selbst ihm gegen\u00fcber. Aljoscha besucht sie h\u00e4ufig, aber nur kurz. Er leidet sichtlich unter dem Konflikt zwischen seinen Gef\u00fchlen f\u00fcr die beiden Frauen und sucht verzweifelt Trost beim Erz\u00e4hler. Er gesteht, nicht zu wissen, wen er mehr liebt. Schlie\u00dflich, nach einem Gespr\u00e4ch mit Katja, geht er zu Natascha und gesteht ihr, dass er Katja mehr liebt als sie. Daraufhin beschlie\u00dfen sie, dass er sie verlassen und mit Katja gehen muss, obwohl er schw\u00f6rt, ohne Natascha nicht leben zu k\u00f6nnen. Sie einigen sich auf eine vorget\u00e4uschte, zuk\u00fcnftige Heirat, um ihm den Abschied zu erleichtern.",
  "number": 41,
  "summary": "Die Erz\u00e4hlung kehrt zu Nataschas Schicksal zur\u00fcck. Nach dem denkw\u00fcrdigen Abend mit dem F\u00fcrsten ist der Erz\u00e4hler in st\u00e4ndiger Angst um sie. Natascha wird immer verschlossener. Aljoscha, zerrissen zwischen seiner Liebe zu Natascha und seiner Faszination f\u00fcr Katja, leidet und sucht Trost beim Erz\u00e4hler. Schlie\u00dflich gesteht er Natascha, dass er Katja mehr liebt, und sie beschlie\u00dfen, sich zu trennen.",
  "title": "Vierter Teil, F\u00fcnftes Kapitel"
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#42

Vierter Teil, Sechstes Kapitel

Die Zusammenkunft zwischen Natascha und Katja findet statt. Natascha ist in TrĂ€nen, als Katja ankommt. Die beiden Frauen erkennen die Unausweichlichkeit der Situation. In einem Akt der Selbstaufopferung entwickelt Natascha den Plan, dass Aljoscha Katja nach Moskau begleitet und nur fĂŒr einen Tag zurĂŒckkehrt, um den endgĂŒltigen Abschied zu erleichtern.

➔

Aljoscha benachrichtigt Natascha, dass Katja kommt. Der ErzĂ€hler findet Natascha und Aljoscha beide in TrĂ€nen. Als Katja die Treppe heraufsteigt, ist sie blass und nervös. Die beiden Frauen begegnen sich. Katja bittet Aljoscha, sie allein zu lassen. Sie gestehen sich gegenseitig ihre Liebe zu Aljoscha und weinen zusammen. Katja erkennt, dass die Entscheidung gefallen ist. Aljoscha kommt hinzu und bricht vor beiden auf die Knie. Um seinen Schmerz zu lindern und die Trennung zu ermöglichen, schlĂ€gt Natascha einen Plan vor: Aljoscha soll die Damen nach Moskau begleiten, was nur einen Tag dauert, und dann fĂŒr vier Tage zurĂŒckkehren. Dieser Plan, der ihm die sofortige Trennung erspart, tröstet ihn vollkommen. Katja und der ErzĂ€hler erkennen Nataschas Opfer und verabschieden sich tief bewegt.

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  "extended_description_200w": "Aljoscha benachrichtigt Natascha, dass Katja kommt. Der Erz\u00e4hler findet Natascha und Aljoscha beide in Tr\u00e4nen. Als Katja die Treppe heraufsteigt, ist sie blass und nerv\u00f6s. Die beiden Frauen begegnen sich. Katja bittet Aljoscha, sie allein zu lassen. Sie gestehen sich gegenseitig ihre Liebe zu Aljoscha und weinen zusammen. Katja erkennt, dass die Entscheidung gefallen ist. Aljoscha kommt hinzu und bricht vor beiden auf die Knie. Um seinen Schmerz zu lindern und die Trennung zu erm\u00f6glichen, schl\u00e4gt Natascha einen Plan vor: Aljoscha soll die Damen nach Moskau begleiten, was nur einen Tag dauert, und dann f\u00fcr vier Tage zur\u00fcckkehren. Dieser Plan, der ihm die sofortige Trennung erspart, tr\u00f6stet ihn vollkommen. Katja und der Erz\u00e4hler erkennen Nataschas Opfer und verabschieden sich tief bewegt.",
  "number": 42,
  "summary": "Die Zusammenkunft zwischen Natascha und Katja findet statt. Natascha ist in Tr\u00e4nen, als Katja ankommt. Die beiden Frauen erkennen die Unausweichlichkeit der Situation. In einem Akt der Selbstaufopferung entwickelt Natascha den Plan, dass Aljoscha Katja nach Moskau begleitet und nur f\u00fcr einen Tag zur\u00fcckkehrt, um den endg\u00fcltigen Abschied zu erleichtern.",
  "title": "Vierter Teil, Sechstes Kapitel"
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#43

Vierter Teil, Siebentes Kapitel

Am Karfreitag bittet Ichmenew Nelly, bei ihm als Tochter zu leben. Nelly lehnt wĂŒtend ab und wirft ihm seine Unbarmherzigkeit gegenĂŒber seiner eigenen Tochter vor. In einem Anfall zerbricht sie eine Tasse. Ichmenew ist zutiefst gekrĂ€nkt und niedergeschlagen. Nellys Ausbruch erschĂŒttert den ErzĂ€hler.

➔

Am Karfreitag, dem Tag der Zusammenkunft von Katja und Natascha, kommt der alte Ichmenew zum ErzĂ€hler, um Nelly endgĂŒltig zu sich zu holen. Er findet sie nach ihrem Fluchtversuch verstört und weinend vor. Er bittet sie, den Platz seiner verstorbenen Tochter einzunehmen. Nelly reagiert mit einem Ausbruch von Zorn und Verachtung. Sie wirft ihm vor, ein schlechter, grausamer Mensch zu sein, weil er seiner eigenen Tochter nicht verzeiht. Sie erklĂ€rt, dass sie nicht bei grausamen Menschen leben will. Übermorgen sei Christi Auferstehungsfest, an dem alle verzeihen, nur er nicht. In ihrer Wut ergreift sie eine Tasse und zerschmettert sie auf dem Boden, um zu zeigen, dass sie ebenso schlecht sei wie er. Der alte Mann ist von diesem Angriff tief gekrĂ€nkt und verlĂ€sst das Haus niedergeschlagen. Der ErzĂ€hler schilt die untröstliche Nelly fĂŒr ihre Grausamkeit.

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  "extended_description_200w": "Am Karfreitag, dem Tag der Zusammenkunft von Katja und Natascha, kommt der alte Ichmenew zum Erz\u00e4hler, um Nelly endg\u00fcltig zu sich zu holen. Er findet sie nach ihrem Fluchtversuch verst\u00f6rt und weinend vor. Er bittet sie, den Platz seiner verstorbenen Tochter einzunehmen. Nelly reagiert mit einem Ausbruch von Zorn und Verachtung. Sie wirft ihm vor, ein schlechter, grausamer Mensch zu sein, weil er seiner eigenen Tochter nicht verzeiht. Sie erkl\u00e4rt, dass sie nicht bei grausamen Menschen leben will. \u00dcbermorgen sei Christi Auferstehungsfest, an dem alle verzeihen, nur er nicht. In ihrer Wut ergreift sie eine Tasse und zerschmettert sie auf dem Boden, um zu zeigen, dass sie ebenso schlecht sei wie er. Der alte Mann ist von diesem Angriff tief gekr\u00e4nkt und verl\u00e4sst das Haus niedergeschlagen. Der Erz\u00e4hler schilt die untr\u00f6stliche Nelly f\u00fcr ihre Grausamkeit.",
  "number": 43,
  "summary": "Am Karfreitag bittet Ichmenew Nelly, bei ihm als Tochter zu leben. Nelly lehnt w\u00fctend ab und wirft ihm seine Unbarmherzigkeit gegen\u00fcber seiner eigenen Tochter vor. In einem Anfall zerbricht sie eine Tasse. Ichmenew ist zutiefst gekr\u00e4nkt und niedergeschlagen. Nellys Ausbruch ersch\u00fcttert den Erz\u00e4hler.",
  "title": "Vierter Teil, Siebentes Kapitel"
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#44

Vierter Teil, Achtes Kapitel

Nelly erzĂ€hlt dem ErzĂ€hler und den Ichmenews die tragische Geschichte ihrer Mutter: die VerfĂŒhrung durch einen reichen Mann, die Flucht aus dem Elternhaus, die Schande, die Armut und schließlich der Tod in einem Keller in Petersburg, nachdem ihr eigener Vater, der Großvater Smith, ihr die Verzeihung bis zuletzt verweigert hatte.

➔

Ein Gewitter bricht los. Nelly, in krankhafter Aufregung, erzĂ€hlt ihre Geschichte weiter. Nachdem ihre Mutter von ihrem Geliebten verlassen worden war, kehrte sie krank und mittellos nach Petersburg zurĂŒck. Sie suchte ihren Vater, den Großvater Smith, fand ihn aber erst nach langer Zeit. Bei ihrer ersten Begegnung auf der Straße stieß er sie von sich. SpĂ€ter schickte die sterbende Mutter Nelly mit einem Brief zu ihm, doch er warf den ungeöffneten Brief Nelly nach und schlug die TĂŒr zu. Nelly erzĂ€hlt detailliert von der Armut, dem Hunger, den DemĂŒtigungen und dem langsamen Sterben ihrer Mutter. Eine Woche vor ihrem Tod schickte die Mutter Nelly ein letztes Mal zum Großvater, um ihn um Verzeihung zu bitten, damit sie in Frieden sterben könne. Aber er stieß Nelly wieder weg und schlug die TĂŒr zu. Anna Andrejewna weint, wĂ€hrend der alte Ichmenew finster schweigt.

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  "extended_description_200w": "Ein Gewitter bricht los. Nelly, in krankhafter Aufregung, erz\u00e4hlt ihre Geschichte weiter. Nachdem ihre Mutter von ihrem Geliebten verlassen worden war, kehrte sie krank und mittellos nach Petersburg zur\u00fcck. Sie suchte ihren Vater, den Gro\u00dfvater Smith, fand ihn aber erst nach langer Zeit. Bei ihrer ersten Begegnung auf der Stra\u00dfe stie\u00df er sie von sich. Sp\u00e4ter schickte die sterbende Mutter Nelly mit einem Brief zu ihm, doch er warf den unge\u00f6ffneten Brief Nelly nach und schlug die T\u00fcr zu. Nelly erz\u00e4hlt detailliert von der Armut, dem Hunger, den Dem\u00fctigungen und dem langsamen Sterben ihrer Mutter. Eine Woche vor ihrem Tod schickte die Mutter Nelly ein letztes Mal zum Gro\u00dfvater, um ihn um Verzeihung zu bitten, damit sie in Frieden sterben k\u00f6nne. Aber er stie\u00df Nelly wieder weg und schlug die T\u00fcr zu. Anna Andrejewna weint, w\u00e4hrend der alte Ichmenew finster schweigt.",
  "number": 44,
  "summary": "Nelly erz\u00e4hlt dem Erz\u00e4hler und den Ichmenews die tragische Geschichte ihrer Mutter: die Verf\u00fchrung durch einen reichen Mann, die Flucht aus dem Elternhaus, die Schande, die Armut und schlie\u00dflich der Tod in einem Keller in Petersburg, nachdem ihr eigener Vater, der Gro\u00dfvater Smith, ihr die Verzeihung bis zuletzt verweigert hatte.",
  "title": "Vierter Teil, Achtes Kapitel"
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#45

Vierter Teil, Neuntes Kapitel

Nellys ErzĂ€hlung gipfelt in der Schilderung des Todestages ihrer Mutter. Der Großvater eilt schließlich doch herbei, findet seine Tochter aber nur noch tot vor. Die Parallele zu seiner eigenen Situation bricht Ichmenews Widerstand. In diesem Moment stĂŒrzt Natascha ins Zimmer. Vater und Tochter fallen sich in die Arme, und die Familie ist wieder vereint. Nelly bricht zusammen.

➔

Nelly beendet ihre Geschichte. Als ihre Mutter im Sterben lag, lief Nelly ein letztes Mal zum Großvater. Dieser, erschrocken und von Reue ergriffen, rannte mit ihr zurĂŒck, vergaß sogar seinen Hut. Aber sie kamen zu spĂ€t; die Mutter war bereits tot. Beim Anblick des Leichnams schrie der Großvater auf und fiel wie tot zu Boden. Diese ErzĂ€hlung, die seine eigene Situation so schmerzlich widerspiegelt, bricht den Widerstand des alten Ichmenew. „Natascha, wo ist meine Natascha?“, schreit er und will zur TĂŒr eilen. In diesem Moment wird die TĂŒr aufgerissen und Natascha selbst, vom Regen durchnĂ€sst, stĂŒrzt herein und fĂ€llt vor ihrem Vater auf die Knie. Er hebt sie auf, kĂŒsst sie und weint in einer Szene ekstatischer Wiedervereinigung. Nelly, die Zeugin dieses glĂŒcklichen Ausgangs ihrer eigenen Tragödie wird, fragt wie geistesabwesend nach ihrer Mama und bricht mit einem schrecklichen Schrei zusammen.

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  "extended_description_200w": "Nelly beendet ihre Geschichte. Als ihre Mutter im Sterben lag, lief Nelly ein letztes Mal zum Gro\u00dfvater. Dieser, erschrocken und von Reue ergriffen, rannte mit ihr zur\u00fcck, verga\u00df sogar seinen Hut. Aber sie kamen zu sp\u00e4t; die Mutter war bereits tot. Beim Anblick des Leichnams schrie der Gro\u00dfvater auf und fiel wie tot zu Boden. Diese Erz\u00e4hlung, die seine eigene Situation so schmerzlich widerspiegelt, bricht den Widerstand des alten Ichmenew. \u201eNatascha, wo ist meine Natascha?\u201c, schreit er und will zur T\u00fcr eilen. In diesem Moment wird die T\u00fcr aufgerissen und Natascha selbst, vom Regen durchn\u00e4sst, st\u00fcrzt herein und f\u00e4llt vor ihrem Vater auf die Knie. Er hebt sie auf, k\u00fcsst sie und weint in einer Szene ekstatischer Wiedervereinigung. Nelly, die Zeugin dieses gl\u00fccklichen Ausgangs ihrer eigenen Trag\u00f6die wird, fragt wie geistesabwesend nach ihrer Mama und bricht mit einem schrecklichen Schrei zusammen.",
  "number": 45,
  "summary": "Nellys Erz\u00e4hlung gipfelt in der Schilderung des Todestages ihrer Mutter. Der Gro\u00dfvater eilt schlie\u00dflich doch herbei, findet seine Tochter aber nur noch tot vor. Die Parallele zu seiner eigenen Situation bricht Ichmenews Widerstand. In diesem Moment st\u00fcrzt Natascha ins Zimmer. Vater und Tochter fallen sich in die Arme, und die Familie ist wieder vereint. Nelly bricht zusammen.",
  "title": "Vierter Teil, Neuntes Kapitel"
}
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#46

Epilog

Es ist Mitte Juni. Nelly ist gestorben. Der ErzĂ€hler ist krank und im Krankenhaus. Er erinnert sich an Nellys letzte Tage und ihren Tod. Sie hat ihm ein Amulett hinterlassen, das einen Brief ihrer Mutter an den FĂŒrsten enthĂ€lt, der ihn als Nellys legitimen Vater identifiziert. Nach der Beerdigung sagt Natascha zum ErzĂ€hler: „Wanja, warum habe ich dein GlĂŒck zerstört?“, worauf er in ihren Augen den Gedanken liest: „Wir hĂ€tten das ganze Leben miteinander glĂŒcklich sein können!“

➔

Der ErzĂ€hler beendet seine Geschichte aus dem Krankenhaus, wo er sein letztes Lebensjahr niederschreibt. Er erinnert sich an die letzten Wochen nach der Versöhnung. Nelly starb zwei Wochen spĂ€ter. In ihren letzten Tagen war sie von Fantasien geplagt, aber in einem lichten Moment gab sie dem ErzĂ€hler ein Amulett, das sie von ihrer Mutter erhalten hatte. Sie beauftragte ihn, dem Mann, den sie verfluchte (dem FĂŒrsten), zu sagen, dass sie ihm auf Wunsch ihrer Mutter ebenfalls verflucht habe. Nach Nellys Tod fand der ErzĂ€hler in dem Amulett einen Brief von Nellys Mutter an den FĂŒrsten. Darin offenbarte sie, dass Nelly seine legitime Tochter sei, und flehte ihn an, fĂŒr das Kind zu sorgen. Nelly hatte diesen Auftrag jedoch nie ausgefĂŒhrt. Nach der Beerdigung, an einem strahlenden Junitag, gingen der ErzĂ€hler und Natascha im Garten spazieren. Natascha, die bald mit ihrer Familie die Stadt verlassen sollte, blickte ihn an und sagte: „Wanja, es war ja nur ein Traum.“ Auf seine Frage, was ein Traum gewesen sei, antwortete sie: „Alles, alles in diesem ganzen Jahr. Wanja, warum habe ich dein GlĂŒck zerstört?“ In ihren Augen las der ErzĂ€hler den unausgesprochenen Gedanken, dass sie ihr ganzes Leben hĂ€tten glĂŒcklich miteinander verbringen können.

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  "extended_description_200w": "Der Erz\u00e4hler beendet seine Geschichte aus dem Krankenhaus, wo er sein letztes Lebensjahr niederschreibt. Er erinnert sich an die letzten Wochen nach der Vers\u00f6hnung. Nelly starb zwei Wochen sp\u00e4ter. In ihren letzten Tagen war sie von Fantasien geplagt, aber in einem lichten Moment gab sie dem Erz\u00e4hler ein Amulett, das sie von ihrer Mutter erhalten hatte. Sie beauftragte ihn, dem Mann, den sie verfluchte (dem F\u00fcrsten), zu sagen, dass sie ihm auf Wunsch ihrer Mutter ebenfalls verflucht habe. Nach Nellys Tod fand der Erz\u00e4hler in dem Amulett einen Brief von Nellys Mutter an den F\u00fcrsten. Darin offenbarte sie, dass Nelly seine legitime Tochter sei, und flehte ihn an, f\u00fcr das Kind zu sorgen. Nelly hatte diesen Auftrag jedoch nie ausgef\u00fchrt. Nach der Beerdigung, an einem strahlenden Junitag, gingen der Erz\u00e4hler und Natascha im Garten spazieren. Natascha, die bald mit ihrer Familie die Stadt verlassen sollte, blickte ihn an und sagte: \u201eWanja, es war ja nur ein Traum.\u201c Auf seine Frage, was ein Traum gewesen sei, antwortete sie: \u201eAlles, alles in diesem ganzen Jahr. Wanja, warum habe ich dein Gl\u00fcck zerst\u00f6rt?\u201c In ihren Augen las der Erz\u00e4hler den unausgesprochenen Gedanken, dass sie ihr ganzes Leben h\u00e4tten gl\u00fccklich miteinander verbringen k\u00f6nnen.",
  "number": 46,
  "summary": "Es ist Mitte Juni. Nelly ist gestorben. Der Erz\u00e4hler ist krank und im Krankenhaus. Er erinnert sich an Nellys letzte Tage und ihren Tod. Sie hat ihm ein Amulett hinterlassen, das einen Brief ihrer Mutter an den F\u00fcrsten enth\u00e4lt, der ihn als Nellys legitimen Vater identifiziert. Nach der Beerdigung sagt Natascha zum Erz\u00e4hler: \u201eWanja, warum habe ich dein Gl\u00fcck zerst\u00f6rt?\u201c, worauf er in ihren Augen den Gedanken liest: \u201eWir h\u00e4tten das ganze Leben miteinander gl\u00fccklich sein k\u00f6nnen!\u201c",
  "title": "Epilog"
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Interesting scenes

Most interesting (4)
  • Das Bekenntnis des FĂŒrsten — In einem Restaurant enthĂŒllt FĂŒrst Walkowski dem ErzĂ€hler Iwan Petrowitsch seine zynische, egoistische und manipulative Lebensphilosophie in einem langen, schockierenden Monolog.
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    Nachdem er Iwan Petrowitsch unter einem Vorwand in ein separates Zimmer eines teuren Restaurants gelockt hat, legt FĂŒrst Walkowski seine Maske der Höflichkeit ab. Berauscht von Wein und seiner eigenen Bosheit, hĂ€lt er einen langen Monolog, in dem er seine Weltsicht darlegt. Er erklĂ€rt, dass Egoismus und die Liebe zu sich selbst die einzig wahren menschlichen Antriebe sind. Tugend, Ehre und Liebe seien nur Illusionen fĂŒr Dummköpfe. Er prahlt mit seinen vergangenen Eroberungen und wie er Menschen, einschließlich der Mutter von Nelly, zu seinem eigenen Vorteil ausgenutzt hat. Er beschreibt die Wollust, die er empfindet, wenn er die idealistischen Vorstellungen anderer zerstört, und vergleicht sich mit einem Hanswurst, der die Wahrheit hinter der Fassade der Gesellschaft offenbart. Diese Szene ist eine meisterhafte Charakterstudie des Bösen, die den Kern des Konflikts im Roman offenlegt und die philosophische Tiefe von Dostojewskis Werk demonstriert, indem sie einen Charakter portrĂ€tiert, der bewusst die moralische Verderbtheit wĂ€hlt und darin schwelgt.

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      "title": "Das Bekenntnis des F\u00fcrsten"
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  • Die erste Begegnung von Natascha und Katja — Natascha, Aljoschas verlassene Geliebte, und Katja, seine neue Verlobte, treffen zum ersten und einzigen Mal aufeinander in einer emotional aufgeladenen Szene voller Schmerz, Opferbereitschaft und gegenseitigem VerstĂ€ndnis.
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    In Nataschas bescheidener Wohnung kommt es zur unausweichlichen Begegnung der beiden Rivalinnen. Katja, jung und idealistisch, tritt schĂŒchtern ein, ĂŒberwĂ€ltigt von der Situation. Natascha, gezeichnet von Leid, aber voller Stolz, empfĂ€ngt sie. Die anfĂ€ngliche Spannung löst sich schnell in einem tiefen, fast schwesterlichen VerstĂ€ndnis auf. Sie sprechen offen ĂŒber Aljoscha, seine SchwĂ€chen und seine Liebe. Katja gesteht, dass sie ihn nicht glĂŒcklich machen kann, wenn er Natascha noch liebt, wĂ€hrend Natascha erkennt, dass sie Aljoschas Zukunft nicht im Wege stehen darf. Die Szene gipfelt in einem trĂ€nenreichen Abschied, in dem beide Frauen die GrĂ¶ĂŸe der jeweils anderen anerkennen. Aljoscha, der die halbe Stunde Wartezeit nicht ertragen konnte, stĂŒrzt herein und fĂ€llt vor beiden auf die Knie, unfĂ€hig, das Ausmaß des Opfers zu begreifen, das fĂŒr ihn gebracht wird. Dieses Treffen ist ein psychologisches Meisterwerk, das die KomplexitĂ€t weiblicher Beziehungen und die tragische Natur der Liebe im Roman beleuchtet.

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      "synopsis": "Natascha, Aljoschas verlassene Geliebte, und Katja, seine neue Verlobte, treffen zum ersten und einzigen Mal aufeinander in einer emotional aufgeladenen Szene voller Schmerz, Opferbereitschaft und gegenseitigem Verst\u00e4ndnis.",
      "title": "Die erste Begegnung von Natascha und Katja"
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  • Nellys EnthĂŒllung — Am Karsamstag, nach einem epileptischen Anfall, erzĂ€hlt die junge, kranke Nelly dem alten Ichmenew die tragische Geschichte ihrer Mutter, die von einem Adligen verfĂŒhrt, bestohlen und verlassen wurde. Diese ErzĂ€hlung fĂŒhrt letztlich zur Versöhnung der Ichmenews mit ihrer eigenen Tochter Natascha.
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    In einer langen, fieberhaften und oft unterbrochenen ErzĂ€hlung offenbart Nelly dem alten Ichmenew und seiner Frau die Leidensgeschichte ihrer Mutter. Sie schildert, wie ihre Mutter von ihrem eigenen Vater, dem reichen EnglĂ€nder Smith, verstoßen wurde, nachdem sie mit einem Mann durchgebrannt war, der sich spĂ€ter als FĂŒrst Walkowski entpuppt. Sie beschreibt die Jahre der Armut im Ausland, den Tod ihres BeschĂŒtzers Heinrich, die verzweifelte RĂŒckkehr nach Petersburg, die erfolglosen Versuche, sich mit ihrem Vater auszusöhnen, und ihren Tod in einem elenden Kellerloch. Nellys Bericht ist voller Schmerz und Stolz; sie erzĂ€hlt von der unversöhnlichen Haltung ihres Großvaters und dem Fluch ihrer Mutter gegen ihren VerfĂŒhrer. Die Parallelen zu Nataschas Schicksal sind fĂŒr die Ichmenews unĂŒbersehbar und erschĂŒtternd. Die emotionale Wucht von Nellys Geschichte bricht den Stolz des alten Ichmenew und öffnet den Weg fĂŒr die Vergebung seiner eigenen Tochter, was die Szene zum moralischen Wendepunkt des Romans macht.

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  • Der Tod des alten Mannes und seines Hundes — Der ErzĂ€hler wird Zeuge des fast gleichzeitigen und mysteriösen Todes eines sonderbaren alten Mannes und seines ihm unheimlich Ă€hnelnden Hundes, was eine Kette von Ereignissen auslöst und den Ton fĂŒr den Roman setzt.
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    An einem kalten MĂ€rzabend beobachtet der ErzĂ€hler einen gebrechlichen, alten Mann und seinen mageren Hund, die wie eine Einheit wirken, als sie in eine Konditorei gehen. Der ErzĂ€hler, von einer seltsamen Ahnung ergriffen, folgt ihnen. Im Lokal entsteht eine Auseinandersetzung, weil der alte Mann einen anderen Gast unbewusst anstarrt. Als der Alte aufgefordert wird zu gehen, stellt er fest, dass sein Hund Asorka zu seinen FĂŒĂŸen gestorben ist. Völlig gebrochen verlĂ€sst der alte Mann die Konditorei. Der ErzĂ€hler eilt ihm nach und findet ihn kurz darauf in einer dunklen Gasse sitzend. Der Alte flĂŒstert eine Adresse auf der Wassili-Insel, bevor er selbst stirbt. Die Szene ist von einer unheimlichen, fast mystischen AtmosphĂ€re geprĂ€gt. Die unzertrennliche Verbindung zwischen Mensch und Tier, ihr gemeinsames, stilles Leiden und ihr fast gleichzeitiger Tod schaffen ein tiefgrĂŒndiges Bild von Einsamkeit und Verlassenheit im kalten Petersburg und leiten das zentrale Geheimnis um die IdentitĂ€t des alten Mannes und seiner Enkelin Nelly ein.

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Most thrilling (3)
  • Die Rettung Nellys — Der ErzĂ€hler greift ein, als die junge Nelly von ihrer Wirtin Frau Bubnowa brutal misshandelt wird, und rettet sie, nachdem sie einen epileptischen Anfall erlitten hat. SpĂ€ter wird sie mit Hilfe von Masslobojew endgĂŒltig aus den FĂ€ngen eines LĂŒstlings befreit.
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    Nachdem der ErzĂ€hler dem Haus der KleinbĂŒrgerin Bubnowa folgt, wird er Zeuge einer grausamen Szene. Die betrunkene Bubnowa beschimpft und schlĂ€gt die junge Nelly im Hof, weil diese angeblich weggelaufen sei. Als die Wirtin auf das MĂ€dchen losstĂŒrzt, greift der ErzĂ€hler ein, wird aber selbst bedroht. In diesem Moment bricht Nelly mit einem schrecklichen Schrei zusammen und erleidet einen schweren epileptischen Anfall. Die Nachbarn eilen herbei und tragen das bewusstlose Kind weg. In einer spĂ€teren, noch dramatischeren Szene, kehrt der ErzĂ€hler mit dem Detektiv Masslobojew zurĂŒck. Sie finden heraus, dass die Bubnowa plant, Nelly an den reichen WĂŒstling Archipow zu verkaufen. Sie stĂŒrmen die Wohnung, wo eine betrunkene Gesellschaft feiert. Nach einem lauten Schrei flieht Nelly aus einem Nebenzimmer, zerrissen und verĂ€ngstigt, und wirft sich dem ErzĂ€hler in die Arme. Masslobojews Komplize Mitrofan zerrt den LĂŒstling an den Haaren ins Zimmer. Inmitten des Chaos befiehlt Masslobojew dem ErzĂ€hler, mit dem halbtoten Kind in einer Droschke zu fliehen und es so endgĂŒltig zu retten.

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      "title": "Die Rettung Nellys"
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  • Nataschas Konfrontation mit dem FĂŒrsten — Nachdem Aljoscha sie vier Tage lang nicht besucht hat, konfrontiert Natascha den ĂŒberraschend eintreffenden FĂŒrsten Walkowski mit seinen LĂŒgen und Manipulationen und demaskiert seinen grausamen Plan, sie und Aljoscha zu trennen.
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    In einer Nacht voller Anspannung, wĂ€hrend Natascha auf Aljoscha wartet, erscheint stattdessen sein Vater, der FĂŒrst. Er spielt den ĂŒberraschten, besorgten Vater und behauptet, Aljoschas Abwesenheit sei ihm ein RĂ€tsel. Doch Natascha, deren Argwohn und Schmerz sich in den letzten Tagen aufgestaut haben, durchschaut ihn. Mit einer Mischung aus Verzweiflung und Zorn wirft sie ihm vor, die ganze Verlobung sei nur ein grausamer Scherz, eine Spekulation gewesen. Sie erklĂ€rt, dass er ihre Beziehung von Anfang an als Vaudeville betrachtet und Aljoschas Zuneigung zu Katja gezielt gefördert habe, um seinen Sohn von ihr zu entfremden. Sie entlarvt seinen Plan, Aljoscha durch die Freiheit von seiner 'Pflicht' ihr gegenĂŒber endgĂŒltig in die Arme der reichen Erbin zu treiben. Der FĂŒrst, zunĂ€chst schockiert von ihrer Offenheit, verliert die Beherrschung. Die Szene eskaliert zu einem erbitterten Wortgefecht, in dem Natascha trotz ihres Schmerzes ihre moralische Überlegenheit behauptet und den FĂŒrsten zwingt, seine Maske fallen zu lassen, bevor sie ihn aus ihrem Leben verbannt.

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  • Die Duellforderung — Nachdem er vom Ausgang seines Prozesses und einem vermeintlichen Gnadenangebot des FĂŒrsten erfahren hat, stĂŒrmt der alte Ichmenew in einem Anfall von rasender Wut zum FĂŒrsten, um ihn zum Duell zu fordern.
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    Ein Beamter teilt Ichmenew mit, dass der FĂŒrst ihm die Prozesssumme von zehntausend Rubeln aus 'Gnade' erlassen wolle. Diese Nachricht, die er als ultimative Beleidigung empfindet, treibt den alten, kranken Mann zur Raserei. Er sieht darin den Versuch des FĂŒrsten, ihn nicht nur finanziell zu ruinieren, sondern auch moralisch zu vernichten, indem er ihn zu Dankbarkeit zwingt. Außer sich vor Zorn eilt er zum ErzĂ€hler und verlangt von ihm, sein Sekundant zu sein. Er will dem FĂŒrsten eine Duellforderung ĂŒberbringen. Als der ErzĂ€hler zu beschwichtigen versucht, steigert sich seine Wut ins Unermessliche. Er stĂŒrmt davon, sucht den FĂŒrsten zu Hause, findet ihn aber nicht. Er hinterlĂ€sst einen Brief mit der Forderung. SpĂ€ter erfĂ€hrt er, dass der FĂŒrst beim Grafen N. ist, und eilt dorthin. Am Eingang wird er vom Portier aufgehalten, den er im Zorn mit seinem Stock niederschlĂ€gt. Er wird verhaftet und erst nach drei Tagen auf Intervention des FĂŒrsten wieder freigelassen – eine weitere, kalkulierte DemĂŒtigung, die ihn endgĂŒltig bricht.

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      "title": "Die Duellforderung"
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Most bizarre (3)
  • Der Geisterseher von Paris — Um seinen Zynismus zu illustrieren, erzĂ€hlt FĂŒrst Walkowski dem ErzĂ€hler die bizarre Anekdote eines Pariser Beamten, der sich nackt in einen Mantel hĂŒllt und Passanten erschreckt, indem er den Mantel plötzlich öffnet.
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    WĂ€hrend seines berauschten Monologs im Restaurant versucht der FĂŒrst, Iwan Petrowitsch den besonderen 'Genuss' zu erklĂ€ren, den es bereitet, die Maske der gesellschaftlichen Konventionen plötzlich fallen zu lassen. Um dies zu veranschaulichen, erzĂ€hlt er die Geschichte eines geisteskranken Pariser Beamten. Dieser Mann pflegte, nur mit Stiefeln und einem langen Mantel bekleidet, wĂŒrdevoll durch die Straßen zu gehen. Wenn er einem einsamen Passanten begegnete, stellte er sich schweigend vor ihn, schlug den Mantel mit einer ernsten, tiefsinnigen Miene auseinander und prĂ€sentierte sich in seiner ganzen Nacktheit. Dies dauerte nur einen Augenblick, dann ging er wĂŒrdevoll weiter, als sei nichts geschehen. Der FĂŒrst vergleicht diesen Akt des exhibitionistischen Schocks mit seiner eigenen Freude daran, Idealisten wie Aljoscha oder Natascha mit seiner kalten, brutalen Wahrheit zu konfrontieren, gerade wenn sie es am wenigsten erwarten. Die Anekdote ist grotesk und komisch, unterstreicht aber perfekt die perverse Psychologie des FĂŒrsten, der seine Macht und Überlegenheit aus der DemĂŒtigung und Verwirrung anderer zieht.

    All fields
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      "extended_description_200w": "W\u00e4hrend seines berauschten Monologs im Restaurant versucht der F\u00fcrst, Iwan Petrowitsch den besonderen \u0027Genuss\u0027 zu erkl\u00e4ren, den es bereitet, die Maske der gesellschaftlichen Konventionen pl\u00f6tzlich fallen zu lassen. Um dies zu veranschaulichen, erz\u00e4hlt er die Geschichte eines geisteskranken Pariser Beamten. Dieser Mann pflegte, nur mit Stiefeln und einem langen Mantel bekleidet, w\u00fcrdevoll durch die Stra\u00dfen zu gehen. Wenn er einem einsamen Passanten begegnete, stellte er sich schweigend vor ihn, schlug den Mantel mit einer ernsten, tiefsinnigen Miene auseinander und pr\u00e4sentierte sich in seiner ganzen Nacktheit. Dies dauerte nur einen Augenblick, dann ging er w\u00fcrdevoll weiter, als sei nichts geschehen. Der F\u00fcrst vergleicht diesen Akt des exhibitionistischen Schocks mit seiner eigenen Freude daran, Idealisten wie Aljoscha oder Natascha mit seiner kalten, brutalen Wahrheit zu konfrontieren, gerade wenn sie es am wenigsten erwarten. Die Anekdote ist grotesk und komisch, unterstreicht aber perfekt die perverse Psychologie des F\u00fcrsten, der seine Macht und \u00dcberlegenheit aus der Dem\u00fctigung und Verwirrung anderer zieht.",
      "synopsis": "Um seinen Zynismus zu illustrieren, erz\u00e4hlt F\u00fcrst Walkowski dem Erz\u00e4hler die bizarre Anekdote eines Pariser Beamten, der sich nackt in einen Mantel h\u00fcllt und Passanten erschreckt, indem er den Mantel pl\u00f6tzlich \u00f6ffnet.",
      "title": "Der Geisterseher von Paris"
    }
  • Die mystische Angst — Allein in seiner neuen, dĂŒsteren Wohnung wird der ErzĂ€hler von einer 'mystischen Angst' erfasst und hat die lebhafte und schreckliche Vision, dass der verstorbene alte Smith durch die TĂŒr treten und ihn zahnlos anlachen wird.
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    Kurz nachdem der ErzĂ€hler in die verlassene Wohnung des verstorbenen Jeremija Smith gezogen ist, ĂŒberkommt ihn in der DĂ€mmerung ein Zustand, den er als 'mystische Angst' beschreibt. Es ist eine qualvolle Furcht vor etwas Unbegreiflichem, das sich, allen VernunftgrĂŒnden zum Trotz, zu verwirklichen scheint. WĂ€hrend er mit dem RĂŒcken zur TĂŒr steht, bildet sich in seinem Geist eine vollkommen klare Vision: Er stellt sich vor, wie die TĂŒr sich leise öffnet, der alte Smith auf der Schwelle erscheint, langsam eintritt, ihn mit trĂŒben Augen anstarrt und dann mit seinem zahnlosen Mund lange und unhörbar zu lachen beginnt, wĂ€hrend sein ganzer Körper davon geschĂŒttelt wird. Die Vorstellung ist so intensiv, dass er die volle Überzeugung hat, es geschehe bereits hinter seinem RĂŒcken. Als er sich schließlich umdreht, öffnet sich die TĂŒr tatsĂ€chlich, und ein seltsames Wesen – Nelly – erscheint auf der Schwelle. Die Szene verwischt die Grenzen zwischen psychologischem Horror, Vorahnung und RealitĂ€t auf eine fĂŒr Dostojewski typische, beunruhigende Weise.

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    {
      "extended_description_200w": "Kurz nachdem der Erz\u00e4hler in die verlassene Wohnung des verstorbenen Jeremija Smith gezogen ist, \u00fcberkommt ihn in der D\u00e4mmerung ein Zustand, den er als \u0027mystische Angst\u0027 beschreibt. Es ist eine qualvolle Furcht vor etwas Unbegreiflichem, das sich, allen Vernunftgr\u00fcnden zum Trotz, zu verwirklichen scheint. W\u00e4hrend er mit dem R\u00fccken zur T\u00fcr steht, bildet sich in seinem Geist eine vollkommen klare Vision: Er stellt sich vor, wie die T\u00fcr sich leise \u00f6ffnet, der alte Smith auf der Schwelle erscheint, langsam eintritt, ihn mit tr\u00fcben Augen anstarrt und dann mit seinem zahnlosen Mund lange und unh\u00f6rbar zu lachen beginnt, w\u00e4hrend sein ganzer K\u00f6rper davon gesch\u00fcttelt wird. Die Vorstellung ist so intensiv, dass er die volle \u00dcberzeugung hat, es geschehe bereits hinter seinem R\u00fccken. Als er sich schlie\u00dflich umdreht, \u00f6ffnet sich die T\u00fcr tats\u00e4chlich, und ein seltsames Wesen \u2013 Nelly \u2013 erscheint auf der Schwelle. Die Szene verwischt die Grenzen zwischen psychologischem Horror, Vorahnung und Realit\u00e4t auf eine f\u00fcr Dostojewski typische, beunruhigende Weise.",
      "synopsis": "Allein in seiner neuen, d\u00fcsteren Wohnung wird der Erz\u00e4hler von einer \u0027mystischen Angst\u0027 erfasst und hat die lebhafte und schreckliche Vision, dass der verstorbene alte Smith durch die T\u00fcr treten und ihn zahnlos anlachen wird.",
      "title": "Die mystische Angst"
    }
  • Aljoschas Utopisten — Aljoscha beschreibt begeistert seinen neuen Freundeskreis von jungen Idealisten, die die Welt verbessern wollen und dabei absurde PlĂ€ne schmieden, wie etwa die Spende einer Million Rubel fĂŒr 'soziale Zwecke', wĂ€hrend sein Vater, der FĂŒrst, spöttisch zuhört.
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    Nach seiner Versöhnung mit Natascha erzĂ€hlt Aljoscha euphorisch von den vergangenen Tagen, die er bei Katja und ihren Freunden verbracht hat. Er beschreibt einen Kreis junger Leute – Studenten, KĂŒnstler, Offiziere – die sich der Verbesserung der Menschheit verschrieben haben. Mit kindlichem Ernst berichtet er von ihren Diskussionen ĂŒber Fortschritt, HumanitĂ€t und 'neuzeitliche Fragen'. Er preist ihren genialen AnfĂŒhrer Besmygin, der Wahrheiten 'aus dem Ärmel schĂŒttelt', wie zum Beispiel: 'Ein Dummkopf, der sich bewußt ist, ein Dummkopf zu sein, ist kein Dummkopf mehr!'. Der Höhepunkt seiner ErzĂ€hlung ist Katjas Versprechen, eine Million Rubel ihres Erbes fĂŒr 'soziale Zwecke', insbesondere die 'allgemeine AufklĂ€rung', zu spenden. Aljoscha ist von diesen Ideen so entflammt, dass er sogar seinen zynischen Vater einlĂ€dt, sich ihrem Kreis anzuschließen. Die Szene ist bizarr durch den Kontrast zwischen Aljoschas naiver Begeisterung fĂŒr diese unausgegorenen utopischen Ideen und der kalten, spöttischen Reaktion des FĂŒrsten, der die ganze Bewegung als 'heillosen Unsinn' abtut.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Nach seiner Vers\u00f6hnung mit Natascha erz\u00e4hlt Aljoscha euphorisch von den vergangenen Tagen, die er bei Katja und ihren Freunden verbracht hat. Er beschreibt einen Kreis junger Leute \u2013 Studenten, K\u00fcnstler, Offiziere \u2013 die sich der Verbesserung der Menschheit verschrieben haben. Mit kindlichem Ernst berichtet er von ihren Diskussionen \u00fcber Fortschritt, Humanit\u00e4t und \u0027neuzeitliche Fragen\u0027. Er preist ihren genialen Anf\u00fchrer Besmygin, der Wahrheiten \u0027aus dem \u00c4rmel sch\u00fcttelt\u0027, wie zum Beispiel: \u0027Ein Dummkopf, der sich bewu\u00dft ist, ein Dummkopf zu sein, ist kein Dummkopf mehr!\u0027. Der H\u00f6hepunkt seiner Erz\u00e4hlung ist Katjas Versprechen, eine Million Rubel ihres Erbes f\u00fcr \u0027soziale Zwecke\u0027, insbesondere die \u0027allgemeine Aufkl\u00e4rung\u0027, zu spenden. Aljoscha ist von diesen Ideen so entflammt, dass er sogar seinen zynischen Vater einl\u00e4dt, sich ihrem Kreis anzuschlie\u00dfen. Die Szene ist bizarr durch den Kontrast zwischen Aljoschas naiver Begeisterung f\u00fcr diese unausgegorenen utopischen Ideen und der kalten, sp\u00f6ttischen Reaktion des F\u00fcrsten, der die ganze Bewegung als \u0027heillosen Unsinn\u0027 abtut.",
      "synopsis": "Aljoscha beschreibt begeistert seinen neuen Freundeskreis von jungen Idealisten, die die Welt verbessern wollen und dabei absurde Pl\u00e4ne schmieden, wie etwa die Spende einer Million Rubel f\u00fcr \u0027soziale Zwecke\u0027, w\u00e4hrend sein Vater, der F\u00fcrst, sp\u00f6ttisch zuh\u00f6rt.",
      "title": "Aljoschas Utopisten"
    }
Most brutal (3)
  • Die öffentliche Misshandlung Nellys — Der ErzĂ€hler wird Zeuge, wie die betrunkene Vermieterin Frau Bubnowa die junge Nelly im Hof ihres Hauses an den Haaren reißt, zu Boden wirft und brutal vor den Augen der Nachbarn schlĂ€gt.
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    Als der ErzĂ€hler Nelly heimlich zu ihrem Wohnhaus folgt, hört er aus dem Hof lautes Geschrei. Die Vermieterin, Frau Bubnowa, ein 'dunkelrotes Weib', steht auf der Treppe und ĂŒberschĂŒttet die erstarrte Nelly mit einem Schwall von wĂŒsten Schimpfwörtern. Sie wirft ihr vor, ausgerissen zu sein, und beschuldigt sie der Undankbarkeit und des Vampirismus, der ihr 'alles Blut aus dem Körper gesogen' habe. Die Szene ist von roher Gewalt geprĂ€gt. Vor den Augen der teilnahmslosen oder eingeschĂŒchterten Nachbarn stĂŒrzt sich die Bubnowa auf das wehrlose MĂ€dchen. Sie packt sie an den Haaren, wirft sie brutal zu Boden und beginnt, sie ins Gesicht und auf den Kopf zu schlagen. Nelly ertrĂ€gt die Misshandlung mit hartnĂ€ckigem Schweigen, ohne einen Laut von sich zu geben, was die Wut der Peinigerin nur noch steigert. Die physische BrutalitĂ€t und die öffentliche DemĂŒtigung des Kindes sind schockierend und zeigen die AbgrĂŒnde der menschlichen Grausamkeit, denen Nelly ausgesetzt war.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Als der Erz\u00e4hler Nelly heimlich zu ihrem Wohnhaus folgt, h\u00f6rt er aus dem Hof lautes Geschrei. Die Vermieterin, Frau Bubnowa, ein \u0027dunkelrotes Weib\u0027, steht auf der Treppe und \u00fcbersch\u00fcttet die erstarrte Nelly mit einem Schwall von w\u00fcsten Schimpfw\u00f6rtern. Sie wirft ihr vor, ausgerissen zu sein, und beschuldigt sie der Undankbarkeit und des Vampirismus, der ihr \u0027alles Blut aus dem K\u00f6rper gesogen\u0027 habe. Die Szene ist von roher Gewalt gepr\u00e4gt. Vor den Augen der teilnahmslosen oder eingesch\u00fcchterten Nachbarn st\u00fcrzt sich die Bubnowa auf das wehrlose M\u00e4dchen. Sie packt sie an den Haaren, wirft sie brutal zu Boden und beginnt, sie ins Gesicht und auf den Kopf zu schlagen. Nelly ertr\u00e4gt die Misshandlung mit hartn\u00e4ckigem Schweigen, ohne einen Laut von sich zu geben, was die Wut der Peinigerin nur noch steigert. Die physische Brutalit\u00e4t und die \u00f6ffentliche Dem\u00fctigung des Kindes sind schockierend und zeigen die Abgr\u00fcnde der menschlichen Grausamkeit, denen Nelly ausgesetzt war.",
      "synopsis": "Der Erz\u00e4hler wird Zeuge, wie die betrunkene Vermieterin Frau Bubnowa die junge Nelly im Hof ihres Hauses an den Haaren rei\u00dft, zu Boden wirft und brutal vor den Augen der Nachbarn schl\u00e4gt.",
      "title": "Die \u00f6ffentliche Misshandlung Nellys"
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  • Die letzte DemĂŒtigung — Nachdem Aljoscha sie endgĂŒltig verlassen hat, sucht FĂŒrst Walkowski die verzweifelte Natascha auf, um sie mit grausamen Worten zu demĂŒtigen, sie eine gefallene Frau zu nennen und ihr mit dem Arbeitshaus zu drohen, woraufhin der eintreffende Arzt und der ErzĂ€hler ihn tĂ€tlich angreifen.
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    Kurz nachdem Aljoscha abgereist ist, dringt der FĂŒrst in Nataschas Zimmer ein. Ihr Geist ist bereits von Fieber und Verzweiflung umnachtet. Der FĂŒrst beginnt mit scheinheiligem Mitleid, nur um dann seine wahren Absichten zu enthĂŒllen. Er bietet ihr zehntausend Rubel als 'EntschĂ€digung' an, eine Geste, die sie als ultimative Beleidigung empfindet. Als sie das Geld wĂŒtend zurĂŒckweist, lĂ€sst er seine Maske fallen. Mit boshafter Freude erklĂ€rt er sie fĂŒr eine gemeine Person, einen VerfĂŒhrerin, die er schon lĂ€ngst ins Arbeitshaus hĂ€tte bringen können. In diesem Moment betreten der ErzĂ€hler und der Arzt die Wohnung. Der ErzĂ€hler, außer sich vor Wut, stĂŒrzt auf den FĂŒrsten zu, spuckt ihm ins Gesicht und schlĂ€gt ihn mit voller Kraft auf die Wange. Der FĂŒrst, der mit zwei Gegnern konfrontiert ist, ergreift die Flucht, nicht ohne vorher noch das GeldpĂ€ckchen vom Tisch zu raffen. Diese Szene ist der Gipfel der psychologischen BrutalitĂ€t des FĂŒrsten, der seine verletzliche Gegnerin in ihrem tiefsten Leid noch weiter vernichten will.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Kurz nachdem Aljoscha abgereist ist, dringt der F\u00fcrst in Nataschas Zimmer ein. Ihr Geist ist bereits von Fieber und Verzweiflung umnachtet. Der F\u00fcrst beginnt mit scheinheiligem Mitleid, nur um dann seine wahren Absichten zu enth\u00fcllen. Er bietet ihr zehntausend Rubel als \u0027Entsch\u00e4digung\u0027 an, eine Geste, die sie als ultimative Beleidigung empfindet. Als sie das Geld w\u00fctend zur\u00fcckweist, l\u00e4sst er seine Maske fallen. Mit boshafter Freude erkl\u00e4rt er sie f\u00fcr eine gemeine Person, einen Verf\u00fchrerin, die er schon l\u00e4ngst ins Arbeitshaus h\u00e4tte bringen k\u00f6nnen. In diesem Moment betreten der Erz\u00e4hler und der Arzt die Wohnung. Der Erz\u00e4hler, au\u00dfer sich vor Wut, st\u00fcrzt auf den F\u00fcrsten zu, spuckt ihm ins Gesicht und schl\u00e4gt ihn mit voller Kraft auf die Wange. Der F\u00fcrst, der mit zwei Gegnern konfrontiert ist, ergreift die Flucht, nicht ohne vorher noch das Geldp\u00e4ckchen vom Tisch zu raffen. Diese Szene ist der Gipfel der psychologischen Brutalit\u00e4t des F\u00fcrsten, der seine verletzliche Gegnerin in ihrem tiefsten Leid noch weiter vernichten will.",
      "synopsis": "Nachdem Aljoscha sie endg\u00fcltig verlassen hat, sucht F\u00fcrst Walkowski die verzweifelte Natascha auf, um sie mit grausamen Worten zu dem\u00fctigen, sie eine gefallene Frau zu nennen und ihr mit dem Arbeitshaus zu drohen, woraufhin der eintreffende Arzt und der Erz\u00e4hler ihn t\u00e4tlich angreifen.",
      "title": "Die letzte Dem\u00fctigung"
    }
  • Das zerstampfte Medaillon — Als der alte Ichmenew zufĂ€llig das verlorene Medaillon seiner Frau findet, das ein PortrĂ€t seiner Tochter Natascha enthĂ€lt, löst dies einen furchtbaren Wutausbruch aus, bei dem er das Bild seiner verstoßenen Tochter mit den FĂŒĂŸen zertritt.
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    In einem Moment höchster Anspannung, wĂ€hrend der alte Ichmenew gegen seine Frau und den ErzĂ€hler wettert und seine Tochter verflucht, fĂ€llt ihm beim Herauskramen von Prozessakten aus seiner Tasche das goldene Medaillon auf den Tisch. Es ist das Medaillon, das seine Frau heimlich mit einem Bildnis der jungen Natascha bei sich trug und das sie verloren zu haben glaubte. Er erkennt es sofort. Das Blut steigt ihm in den Kopf, seine Wangen fĂ€rben sich dunkelrot. Seine Frau, die versteht, dass er es gefunden und die ganze Zeit bei sich getragen hat, ruft seinen Namen. Doch ihre Hoffnung auf seine Liebe wird zunichte gemacht. In einem Anfall sinnloser Wut ergreift er das Medaillon, wirft es heftig auf den Fußboden und beginnt wie ein Rasender mit dem Fuß daraufzustampfen. »Sei fĂŒr alle Ewigkeit von mir verflucht!« schreit er mit heiserer Stimme. Seine Frau bricht in Wehgeschrei aus und nennt ihn einen Tyrannen. Dieser Akt extremer, symbolischer Gewalt zeigt die Tiefe seines Schmerzes und seines verletzten Stolzes, der seine Liebe zu seiner Tochter fast erstickt.

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      "extended_description_200w": "In einem Moment h\u00f6chster Anspannung, w\u00e4hrend der alte Ichmenew gegen seine Frau und den Erz\u00e4hler wettert und seine Tochter verflucht, f\u00e4llt ihm beim Herauskramen von Prozessakten aus seiner Tasche das goldene Medaillon auf den Tisch. Es ist das Medaillon, das seine Frau heimlich mit einem Bildnis der jungen Natascha bei sich trug und das sie verloren zu haben glaubte. Er erkennt es sofort. Das Blut steigt ihm in den Kopf, seine Wangen f\u00e4rben sich dunkelrot. Seine Frau, die versteht, dass er es gefunden und die ganze Zeit bei sich getragen hat, ruft seinen Namen. Doch ihre Hoffnung auf seine Liebe wird zunichte gemacht. In einem Anfall sinnloser Wut ergreift er das Medaillon, wirft es heftig auf den Fu\u00dfboden und beginnt wie ein Rasender mit dem Fu\u00df daraufzustampfen. \u00bbSei f\u00fcr alle Ewigkeit von mir verflucht!\u00ab schreit er mit heiserer Stimme. Seine Frau bricht in Wehgeschrei aus und nennt ihn einen Tyrannen. Dieser Akt extremer, symbolischer Gewalt zeigt die Tiefe seines Schmerzes und seines verletzten Stolzes, der seine Liebe zu seiner Tochter fast erstickt.",
      "synopsis": "Als der alte Ichmenew zuf\u00e4llig das verlorene Medaillon seiner Frau findet, das ein Portr\u00e4t seiner Tochter Natascha enth\u00e4lt, l\u00f6st dies einen furchtbaren Wutausbruch aus, bei dem er das Bild seiner versto\u00dfenen Tochter mit den F\u00fc\u00dfen zertritt.",
      "title": "Das zerstampfte Medaillon"
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Most erotic (1)
  • Die Philosophie der Wollust — In seinem Monolog erzĂ€hlt FĂŒrst Walkowski dem ErzĂ€hler von seiner AffĂ€re mit einer Ă€ußerlich tugendhaften Dame, die insgeheim extrem wollĂŒstig war, und beschreibt den Reiz des Betrugs und der geheimen Lasterhaftigkeit.
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    Um seine zynische Weltanschauung zu untermauern, berichtet der FĂŒrst von einer frĂŒheren Geliebten, einer Dame der höchsten Gesellschaft, die fĂŒr ihre strenge Tugend und unnachgiebige Moral bekannt war. Er enthĂŒllt, dass sie insgeheim eine Frau von unvorstellbarer Wollust war, deren Leidenschaft selbst den Marquis de Sade ĂŒbertroffen hĂ€tte. Der grĂ¶ĂŸte Reiz, so der FĂŒrst, lag nicht nur in den geheimen Treffen, sondern im Kontrast zwischen ihrer öffentlichen Fassade und ihrer privaten Verderbtheit. Er beschreibt es als eine 'Verhöhnung alles dessen, was die GrĂ€fin in der Gesellschaft als etwas Hohes, Unantastbares, Unverletzliches predigte'. Ihr gemeinsames Lachen inmitten 'der Glut des heißesten Genusses' war fĂŒr ihn ein Ausdruck teuflischer Freude ĂŒber den Betrug an der ganzen Welt. Diese Geschichte dient ihm als Beispiel dafĂŒr, dass die menschliche Natur im Kern egoistisch und genusssĂŒchtig ist und dass Moral nur eine Maske fĂŒr die eigenen Triebe darstellt. Die Szene ist nicht explizit, aber sie enthĂŒllt die dunkle, psychologische Erotik, die der FĂŒrst im Verbotenen und im Verrat an gesellschaftlichen Normen findet.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Um seine zynische Weltanschauung zu untermauern, berichtet der F\u00fcrst von einer fr\u00fcheren Geliebten, einer Dame der h\u00f6chsten Gesellschaft, die f\u00fcr ihre strenge Tugend und unnachgiebige Moral bekannt war. Er enth\u00fcllt, dass sie insgeheim eine Frau von unvorstellbarer Wollust war, deren Leidenschaft selbst den Marquis de Sade \u00fcbertroffen h\u00e4tte. Der gr\u00f6\u00dfte Reiz, so der F\u00fcrst, lag nicht nur in den geheimen Treffen, sondern im Kontrast zwischen ihrer \u00f6ffentlichen Fassade und ihrer privaten Verderbtheit. Er beschreibt es als eine \u0027Verh\u00f6hnung alles dessen, was die Gr\u00e4fin in der Gesellschaft als etwas Hohes, Unantastbares, Unverletzliches predigte\u0027. Ihr gemeinsames Lachen inmitten \u0027der Glut des hei\u00dfesten Genusses\u0027 war f\u00fcr ihn ein Ausdruck teuflischer Freude \u00fcber den Betrug an der ganzen Welt. Diese Geschichte dient ihm als Beispiel daf\u00fcr, dass die menschliche Natur im Kern egoistisch und genusss\u00fcchtig ist und dass Moral nur eine Maske f\u00fcr die eigenen Triebe darstellt. Die Szene ist nicht explizit, aber sie enth\u00fcllt die dunkle, psychologische Erotik, die der F\u00fcrst im Verbotenen und im Verrat an gesellschaftlichen Normen findet.",
      "synopsis": "In seinem Monolog erz\u00e4hlt F\u00fcrst Walkowski dem Erz\u00e4hler von seiner Aff\u00e4re mit einer \u00e4u\u00dferlich tugendhaften Dame, die insgeheim extrem woll\u00fcstig war, und beschreibt den Reiz des Betrugs und der geheimen Lasterhaftigkeit.",
      "title": "Die Philosophie der Wollust"
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