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Also sprach Zarathustra

by Friedrich Nietzsche

Nach zehn Jahren der Einsamkeit steigt der Prophet Zarathustra zu den Menschen herab, um sie über den Übermenschen zu lehren, findet sie jedoch unempfänglich und zufrieden in ihrer Mittelmäßigkeit.

Der Prophet Zarathustra verspürt nach einem Jahrzehnt einsamer Kontemplation in den Bergen den überwältigenden Drang, seine gesammelte Weisheit mit der Menschheit zu teilen. Er steigt in die Städte hinab, verkündet den Tod Gottes und stellt sein zentrales Konzept vor: den Übermenschen, ein Ziel, das die Menschheit über ihren gegenwärtigen Zustand hinaus anstreben soll. Das einfache Volk, dem er begegnet, ist jedoch nicht bereit für seine tiefgründigen Lehren; sie verspotten ihn und bevorzugen den Komfort des „letzten Menschen“, einem Symbol dekadenter Mittelmäßigkeit. Durch eine Reihe von Begegnungen, einschließlich einer mit einem sterbenden Seiltänzer, erkennt Zarathustra, dass er einzelne Gefährten suchen muss, die seine Philosophie verstehen können, anstatt vor der unempfänglichen Masse zu predigen.

Title
Also sprach Zarathustra
Author
Friedrich Nietzsche
Year
1892
Language
de
Pages
Themes
  • Der Übermensch als Ziel der Menschheit
  • Der Tod Gottes und der daraus resultierende Nihilismus oder die Chance auf neue Werte
  • Der letzte Mensch als Antithese zum Übermenschen, der Zufriedenheit und Mittelmäßigkeit repräsentiert
  • Der Wille zur Macht (impliziert in der Schaffung neuer Werte)
  • Die Notwendigkeit des 'Untergangs' oder der Selbstüberwindung für das Wachstum
  • Die Ablehnung traditioneller Moral und Metaphysik
  • Die Einsamkeit des Visionärs oder Philosophen
Settings
  • Zarathustras Berghöhle/Einsiedelei
  • Ein Wald
  • Ein Marktplatz in einer Stadt
  • Der Stadtrand, in der Nähe der Wälder
World facts
  • Der Protagonist, Zarathustra, ist ein Prophet, der zehn Jahre in Einsamkeit gelebt hat.
  • Zarathustra hat zwei symbolische Tiere: einen Adler (Stolz) und eine Schlange (Weisheit).
  • Die Gesellschaft ist unterteilt in das einfache Volk (die Herde) und potentielle höhere Individuen (Gefährten).
  • Das Konzept des 'Übermenschen' wird als der Sinn der Erde und die nächste Stufe für die Menschheit dargestellt.
  • Das Konzept des 'letzten Menschen' beschreibt einen zukünftigen Zustand der Menschheit, der durch Komfort, Sicherheit und einen Mangel an Ehrgeiz oder Streben gekennzeichnet ist.
Plot points
  • Zarathustra beschließt nach zehn Jahren der Einsamkeit, die Berge zu verlassen, um seine Weisheit zu den Menschen zu bringen.
  • Auf seinem Weg nach unten begegnet er im Wald einem heiligen Mann, der nicht weiß, dass 'Gott tot ist'.
  • Zarathustra kommt in einer Stadt an und predigt der Menge auf dem Marktplatz über den Übermenschen.
  • Die Menge verspottet ihn und ist mehr an der Vorführung eines Seiltänzers interessiert.
  • Zarathustra predigt dann über den 'letzten Menschen', ein Konzept, das die Menge annimmt und damit ihre Mittelmäßigkeit unterstreicht.
  • Ein Seiltänzer wird von einem Possenreißer tödlich gestört und stürzt ab; Zarathustra tröstet den sterbenden Mann.
  • Zarathustra trägt den Leichnam des Mannes aus der Stadt und beschließt, dass er Gefährten braucht, keine Herde.
  • Er gibt die Idee auf, zu den Massen zu sprechen, und beschließt, Individuen zu finden, die seiner Lehren würdig sind.
  • Der Text geht über zu 'Die Reden Zarathustras' und beginnt mit dem Gleichnis von den drei Verwandlungen des Geistes: vom Kamel zum Löwen und zum Kinde.
Conversation seeds
  • Was meint Nietzsche mit dem 'Übermenschen'? Ist es ein realistisches Ziel für die Menschheit oder ein rein erstrebenswertes Konzept?
  • Diskutieren Sie das Konzept des 'Todes Gottes'. Welche Auswirkungen hat es auf Moral, Sinn und Gesellschaft?
  • Vergleichen und kontrastieren Sie den 'Übermenschen' mit dem 'letzten Menschen'. Warum zieht es die Menge im Buch vor, der letzte Mensch zu werden?
  • Analysieren Sie die Symbolik von Zarathustras Tieren, dem Adler und der Schlange.
  • Welche Bedeutung haben die 'drei Verwandlungen' (Kamel, Löwe, Kind) auf der Reise des Geistes?
  • Warum scheitert Zarathustra bei seinem ersten Versuch, die Massen zu lehren? Was sagt das über die Natur tiefgründiger philosophischer Ideen und ihre Rezeption aus?
Safety
Content Warnings
  • Existentielle Themen
  • Kritik an Religion und Moral
  • Konzepte des Nihilismus
Notes
Das Werk ist ein dichter philosophischer Text, der sich der Allegorie und der poetischen Sprache bedient. Seine Themen sind herausfordernd und können missverstanden werden. Der vorliegende Text enthält keine grafische Gewalt, sexuellen Inhalte oder Obszönitäten.

Characters (4)

Zarathustra

Protagonist, Prophet · 40 · Männlich

Role
Protagonist, Prophet
Age
40
Sex
Männlich

Zarathustra ist der zentrale Prophet und Protagonist, der nach einer zehnjährigen Periode der Isolation in den Bergen einen Drang verspürt, seine Weisheit mit der Menschheit zu teilen. Er steigt herab, um die Lehre vom „Übermenschen“ zu verkünden – einem höheren Seinszustand, den die Menschheit durch Selbstüberwindung erreichen soll. Seine erste Begegnung mit der Gesellschaft auf dem Marktplatz ist von Enttäuschung geprägt; das Volk missversteht seine tiefgründige Philosophie und verspottet ihn. Dieses anfängliche Scheitern, kulminierend im Tod des Seiltänzers, führt ihn zu der entscheidenden Erkenntnis, dass er nicht zur Masse, sondern zu individuellen „Gefährten“ sprechen muss, die bereit sind, seinen anspruchsvollen Weg zu gehen. Zarathustra ist eine komplexe Figur: stolz und doch demütig, einsam und doch nach Gemeinschaft suchend, ein Zerstörer alter Werte und ein Schöpfer neuer. Sein „Untergang“ ist kein Scheitern, sondern der notwendige Akt des Herabsteigens und Sich-Verschenkens, um eine neue, erdverbundene Sinnhaftigkeit zu etablieren.

Der Heilige

Foil Character · Männlich

Role
Foil Character
Age
Sex
Männlich

Der Heilige ist die erste menschliche Begegnung Zarathustras auf seinem Weg hinab vom Berg. Er ist ein alter Mann, der sich aus Enttäuschung über seine frühere Liebe zu den Menschen in die Einsamkeit des Waldes zurückgezogen hat. Dort hat er eine neue, vollkommene Liebe gefunden: Gott. Sein Leben besteht nun aus einfachen Ritualen des Lobpreises in völliger Abgeschiedenheit. Er repräsentiert eine veraltete Form der Spiritualität, die auf der Abkehr von der Welt basiert. Seine Unkenntnis über den „Tod Gottes“ macht ihn zu einer symbolischen Figur der Vergangenheit, die Zarathustra hinter sich lassen muss. Im Dialog mit Zarathustra fungiert er als direkter Kontrast: Während der Heilige die Menschenflucht als Weg zur Heiligkeit predigt, sieht Zarathustra seine Bestimmung in der Hinwendung zu den Menschen, um ihnen eine neue, erdgebundene Sinnhaftigkeit zu lehren und sie zur Selbstüberwindung aufzurufen.

Der Seiltänzer

Symbolic Character · Männlich

Role
Symbolic Character
Age
Sex
Männlich

Der Seiltänzer ist eine zentrale symbolische Figur in Zarathustras Vorrede. Er verkörpert die Metapher des Menschen als „ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch – ein Seil über einem Abgrunde.“ Sein waghalsiger Akt des Balancierens über den Köpfen der Menge spiegelt den prekären und gefährlichen Zustand der menschlichen Existenz wider, einen ständigen „Übergang“ und potenziellen „Untergang“. Sein Schicksal wird besiegelt, als ein Possenreißer – der den nihilistischen, spöttischen Geist repräsentiert – ihn aus dem Gleichgewicht bringt und zu Tode stürzen lässt. Im Sterben führt er ein kurzes, aber tiefgründiges Gespräch mit Zarathustra, in dem er sein Leben als das eines dressierten Tieres abwertet. Zarathustra jedoch ehrt seinen Mut und seine Entscheidung, in der Gefahr zu leben. Der Seiltänzer wird so zu Zarathustras erstem, wenn auch toten, „Gefährten“, und seine Bestattung markiert einen Wendepunkt für Zarathustras Mission, weg von der Masse und hin zum Individuum.

Der Possenreißer

Antagonist, Symbol of Nihilism · Männlich

Role
Antagonist, Symbol of Nihilism
Age
Sex
Männlich

Der Possenreißer, beschrieben als „bunter Gesell“, ist eine dämonische und nihilistische Figur. Er taucht plötzlich auf dem Hochseil auf und verkörpert die spöttische, destruktive Kraft, die das Streben nach Höherem, symbolisiert durch den Seiltänzer, zunichtemacht. Mit seinen höhnischen Rufen und seinem diabolischen Sprung über den Seiltänzer hinweg stürzt er diesen in den Tod. Er ist mehr als nur ein neidischer Rivale; er repräsentiert den Geist der Verneinung, der den Mut zum gefährlichen Übergang lächerlich macht und zerstört. Seine spätere Begegnung mit Zarathustra im Dunkeln ist ebenso bedeutsam. Er agiert als scharfsinniger Beobachter der sozialen Dynamik und warnt Zarathustra vor dem Hass der „Guten und Gerechten“. Seine Drohung, am nächsten Tag über Zarathustra zu springen, „ein Lebendiger über einen Toten“, unterstreicht die ständige Gefahr, die von den Kräften des Nihilismus und des gesellschaftlichen Konformismus ausgeht.

Chapters (2)

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#1

Zarathustras Vorrede

Nach zehn Jahren der Einsamkeit beschließt Zarathustra, seine Weisheit unter die Menschen zu bringen. Er trifft einen heiligen Mann, der nichts vom Tod Gottes weiß, und predigt dann auf einem Marktplatz über den Übermenschen und den verächtlichen »letzten Menschen«. Nachdem seine Rede missverstanden wird und ein Seiltänzer stirbt, erkennt Zarathustra, dass er nicht zur Masse, sondern zu Gefährten sprechen muss. Er beginnt seinen Weg aufs Neue, begleitet von seinen Tieren, einem Adler und einer Schlange.

Zarathustras Vorrede schildert den Beginn seiner Mission. Nach einem Jahrzehnt der Isolation im Gebirge, in dem er eine Fülle an Weisheit erlangt hat, verspürt er den Drang, diese mit der Menschheit zu teilen, und beschreibt diesen Abstieg als seinen »Untergang«. Auf seinem Weg begegnet er einem alten Heiligen im Wald, der Gott liebt, aber die Menschen verachtet, und der noch nicht gehört hat, dass Gott tot ist. In der nächsten Stadt versucht Zarathustra, einer versammelten Menge die Lehre vom Übermenschen nahezubringen – dem Menschen als etwas, das überwunden werden muss. Die Menge verhöhnt ihn und verlangt stattdessen nach dem Trost und der Mittelmäßigkeit des »letzten Menschen«. Ein tragischer Vorfall, der Tod eines Seiltänzers, führt Zarathustra zu der Erkenntnis, dass er sich von der Herde abwenden und stattdessen nach gleichgesinnten Schöpfern und Gefährten suchen muss. Mit diesem neuen Ziel vor Augen und in Begleitung seiner symbolischen Tiere, des Adlers und der Schlange, beginnt er seine eigentliche Reise.

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#2

Von den drei Verwandlungen

Zarathustra beschreibt die drei Metamorphosen des Geistes. Zuerst wird der Geist zum Kamel, das demütig schwere Lasten und Werte trägt. In der Wüste verwandelt sich das Kamel in einen Löwen, der »Ich will« sagt und gegen den Drachen »Du sollst« kämpft, um Freiheit zu erlangen. Schließlich muss der Löwe zum Kind werden, das für Unschuld, einen Neuanfang und die Fähigkeit steht, aus eigenem Willen neue Werte zu schaffen.

In seiner ersten Rede nach der Vorrede, »Von den drei Verwandlungen«, legt Zarathustra eine allegorische Entwicklung des menschlichen Geistes dar. Die erste Stufe ist das Kamel, das Symbol für den tragsamen Geist, der sich den traditionellen Werten und Pflichten unterwirft und die schwersten Lasten der Moral auf sich nimmt. In der Einsamkeit der Wüste vollzieht sich die zweite Verwandlung: Das Kamel wird zum Löwen. Der Löwe verkörpert den rebellischen Geist, der sich gegen die auferlegten Gebote – symbolisiert durch den Drachen »Du sollst« – auflehnt und sich seine Freiheit erkämpft. Der Löwe kann zwar zerstören und »Nein« sagen, aber er kann noch keine neuen Werte schaffen. Dafür ist die dritte und letzte Metamorphose notwendig: die Verwandlung zum Kind. Das Kind ist Unschuld, Vergessen, ein Neubeginn und ein »heiliges Ja-Sagen«. Es repräsentiert den schöpferischen Willen, der spielerisch eine eigene Welt und neue Werte erschafft. Diese Stufe ist das Ziel der geistigen Entwicklung, der Zustand des Übermenschen.

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Interesting scenes

Most interesting (3)
  • Gott ist tot — Nach dem Verlassen des Waldes stellt Zarathustra im Stillen fest, dass der von ihm angetroffene alte Heilige noch nichts vom Tode Gottes gehört hat, eine Offenbarung, die den Grundstein für seine Lehren legt.
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    Nach zehn Jahren der Einsamkeit im Gebirge macht sich Zarathustra auf den Weg zu den Menschen. Im Wald begegnet er einem alten Heiligen, der sich von der Menschheit abgewandt hat, um Gott allein zu dienen. Der Heilige erkennt Zarathustra wieder, warnt ihn aber vor den Menschen und rät ihm, im Wald zu bleiben. Er selbst, so der Heilige, lobe Gott mit Singen, Weinen und Lachen. Zarathustra verabschiedet sich und geht weiter. Sobald er allein ist, spricht er zu seinem Herzen und wundert sich zutiefst über die Ahnungslosigkeit des Asketen. Er formuliert den Gedanken, der zu einem zentralen Motiv seiner Philosophie wird: »Sollte es denn möglich sein! Dieser alte Heilige hat in seinem Walde noch nichts davon gehört, dass Gott tot ist!« Diese Erkenntnis markiert den Bruch mit der alten Moral und Religion und begründet die Notwendigkeit für eine neue Sinnstiftung durch den Menschen selbst, verkörpert im Übermenschen.

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  • Die drei Verwandlungen — Zarathustra beschreibt den Weg des Geistes durch drei Stadien: vom demütigen Kamel über den kämpferischen Löwen hin zum schöpferischen Kind, das einen neuen Anfang symbolisiert.
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    In seiner ersten Rede in der Stadt »die bunte Kuh« enthüllt Zarathustra eine zentrale Allegorie des geistigen Wachstums. Er beschreibt drei Verwandlungen des Geistes. Zuerst wird der Geist zum Kamel, dem tragsamen Tier, das sich die schwersten Lasten der Tradition und Pflicht aufbürden lässt. Es kniet nieder und fragt: »Was ist schwer?« In der einsamsten Wüste jedoch verwandelt sich das Kamel in einen Löwen. Der Löwe kämpft für seine Freiheit gegen den großen Drachen, der »Du-sollst« heißt und tausendjährige Werte auf seinen Schuppen trägt. Der Löwe erringt sich das Recht, »Ich will« zu sagen und die Freiheit für ein neues Schaffen zu erobern. Doch selbst der Löwe kann keine neuen Werte schaffen. Dafür bedarf es der letzten Verwandlung: Der Löwe muss zum Kinde werden. Das Kind ist Unschuld und Vergessen, ein Neubeginnen, ein aus sich rollendes Rad und ein heiliges Ja-sagen zum Spiel des Schaffens. Nur als Kind kann der Geist seinen eigenen Willen wollen und eine neue Welt erschaffen.

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  • Der Übermensch und der letzte Mensch — Vor einer Menschenmenge auf dem Marktplatz predigt Zarathustra vom Übermenschen als dem Sinn der Erde und warnt zugleich vor dem letzten Menschen, dem Inbegriff von verächtlichem Komfort und Konformität.
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    Bei seiner Ankunft in der nächsten Stadt konfrontiert Zarathustra das Volk auf dem Marktplatz mit seiner Kernlehre. Er verkündet: »Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll.« Er fordert die Menschen auf, der Erde treu zu bleiben und sich nicht von überirdischen Hoffnungen täuschen zu lassen. Der Übermensch sei der Sinn der Erde. Als Kontrastbild entwirft er die Vision des »letzten Menschen«. Dieser ist das Ziel, wenn die Menschheit aufhört zu streben. Der letzte Mensch lebt in einer Zeit, in der die Erde klein geworden ist, alles gezähmt und sicher ist. Er kennt kein Risiko und keine Leidenschaft mehr, sondern nur noch sein kleines Glück für den Tag und die Nacht. »Wir haben das Glück erfunden«, sagen diese letzten Menschen und blinzeln. Sie sind alle gleich, und wer anders fühlt, geht freiwillig ins Irrenhaus. Zarathustra präsentiert diese Vision als die größte Gefahr, als ein verächtliches Endstadium, dem die Menschheit entgehen muss, indem sie sich das Ziel des Übermenschen setzt.

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Most thrilling (1)
  • Der Sturz des Seiltänzers — Während Zarathustra predigt, wird ein Seiltänzer auf dem Marktplatz von einem Possenreißer verspottet, aus dem Gleichgewicht gebracht und stürzt vor den Augen der entsetzten Menge in den Tod.
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    Während das Volk Zarathustras Rede über den letzten Menschen mit Spott quittiert und nach Unterhaltung verlangt, beginnt ein Seiltänzer seinen Gang über ein Seil, das zwischen zwei Türmen über dem Marktplatz gespannt ist. Die Atmosphäre ist gespannt. Als der Tänzer die Mitte erreicht, erscheint plötzlich ein zweiter Mann auf dem Seil, ein bunter Gesell, der einem Possenreißer gleicht. Mit grauenhafter Stimme schreit er den Seiltänzer an, verspottet ihn als »Lahmfuß« und »Faultier« und drängt ihn vorwärts. Die Menge erstarrt. Der Possenreißer nähert sich schnell, stößt ein teuflisches Geschrei aus und springt mit einem Satz über den Seiltänzer hinweg. Dieser verliert durch den Schock den Kopf und das Gleichgewicht, wirft seine Stange weg und stürzt wie ein Wirbel aus Armen und Beinen in die Tiefe. Das Volk flieht in Panik, und der Mann schlägt direkt neben dem unbeweglich stehenden Zarathustra auf dem Boden auf, schwer verletzt und dem Tode nahe. Die plötzliche, dramatische Gewalt des Sturzes zerreißt die Atmosphäre des Marktes und konfrontiert alle Anwesenden mit der Zerbrechlichkeit des menschlichen Daseins.

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Most bizarre (2)
  • Zarathustras Zwiegespräch mit der Sonne — Zu Beginn seiner Reise hält Zarathustra eine feierliche Ansprache an die Sonne, bittet sie um ihren Segen und vergleicht seinen Drang, Weisheit zu verschenken, mit der Notwendigkeit der Sonne zu leuchten.
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    Die Erzählung beginnt mit einer zutiefst bizarren und poetischen Szene. Nach einem Jahrzehnt der Isolation tritt Zarathustra bei Sonnenaufgang aus seiner Höhle und spricht die Sonne direkt an, als wäre sie ein göttliches, bewusstes Wesen. Er nennt sie ein »großes Gestirn« und fragt, was ihr Glück wäre ohne jene, die sie bescheint. Er stellt eine intime Verbindung her, indem er erklärt, dass er, sein Adler und seine Schlange zehn Jahre lang auf sie gewartet, ihren Überfluss empfangen und sie dafür gesegnet hätten. Nun, da er selbst von Weisheit »überdrüssig« ist, wie eine Biene von zu viel Honig, will er, gleich der Sonne, »untergehen« – also zu den Menschen herabsteigen, um seinen Reichtum zu verschenken. Er bittet das »ruhige Auge« der Sonne, ihn und seinen überfließenden Kelch zu segnen. Diese feierliche, kosmische Anrufung setzt einen surrealen Ton und rahmt Zarathustras Mission nicht als menschliches, sondern als naturhaftes, schicksalhaftes Ereignis.

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      "title": "Zarathustras Zwiegespr\u00e4ch mit der Sonne"
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  • Der Adler und die Schlange — Zarathustra erblickt am Himmel sein Wappentier: einen Adler, der eine Schlange nicht als Beute, sondern als Freundin um den Hals gewickelt trägt – ein surreales Omen für seine Mission.
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    Nach der desaströsen Begegnung mit den Menschen in der Stadt und der darauffolgenden Nacht im Wald, in der er beschließt, sich von der Masse ab- und einzelnen Gefährten zuzuwenden, erlebt Zarathustra eine visionäre Erscheinung. Als die Sonne am Mittag steht, hört er den scharfen Ruf eines Vogels und blickt auf. Er sieht einen Adler, der in weiten Kreisen fliegt. Das wirklich Bizarre an diesem Bild ist jedoch die Schlange, die sich um den Hals des Adlers ringelt, »nicht einer Beute gleich, sondern einer Freundin«. Dieses unnatürliche, aber harmonische Bündnis zweier gegensätzlicher Tiere – das Symbol der Höhe und des Stolzes mit dem der Tiefe und der Klugheit – erscheint wie ein lebendiges Emblem. Zarathustra erkennt sie sofort freudig als »seine Tiere« und deutet sie als Zeichen, dass er noch lebe und auf dem richtigen Weg sei. Die Szene ist surreal und allegorisch, eine mystische Bestätigung seiner Bestimmung durch die Natur selbst.

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      "synopsis": "Zarathustra erblickt am Himmel sein Wappentier: einen Adler, der eine Schlange nicht als Beute, sondern als Freundin um den Hals gewickelt tr\u00e4gt \u2013 ein surreales Omen f\u00fcr seine Mission.",
      "title": "Der Adler und die Schlange"
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Most brutal (2)
  • Der Tod des Seiltänzers — Der vom Seil gestürzte Mann stirbt in Zarathustras Armen, nachdem dieser ihm die Furcht vor Teufel und Hölle nimmt. Der Tod ist nicht nur körperlich, sondern auch eine grausame Folge menschlicher Niedertracht.
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    Nach seinem schrecklichen Sturz liegt der Seiltänzer »übel zugerichtet und zerbrochen« am Boden, aber noch bei Bewusstsein. Zarathustra kniet sich zu ihm. Der sterbende Mann glaubt, der Teufel habe ihm ein Bein gestellt und werde ihn nun in die Hölle schleppen. Die Brutalität der Szene liegt nicht nur in der körperlichen Zerstörung, sondern auch in der seelischen Qual des Mannes. Zarathustra versucht, ihn zu trösten, indem er die Existenz von Teufel und Hölle verneint und ihm versichert, dass seine Seele noch schneller tot sein werde als sein Leib. Darin liegt eine kalte, fast brutale Ehrlichkeit. Der Mann erkennt an, dass sein Leben nicht mehr war als das eines Tieres, das man mit Schlägen und kargen Bissen das Tanzen gelehrt hat. Seine letzten Momente sind geprägt von der Erkenntnis eines sinnlosen, durch Gefahr bestimmten Lebens, das durch die willkürliche Grausamkeit eines anderen beendet wurde. Sein Tod ist ein brutales Schauspiel, das die Gleichgültigkeit und Niedertracht der Menschen offenbart.

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      "synopsis": "Der vom Seil gest\u00fcrzte Mann stirbt in Zarathustras Armen, nachdem dieser ihm die Furcht vor Teufel und H\u00f6lle nimmt. Der Tod ist nicht nur k\u00f6rperlich, sondern auch eine grausame Folge menschlicher Niedertracht.",
      "title": "Der Tod des Seilt\u00e4nzers"
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  • Die Verachtung des Volkes — Zarathustra wird von allen Schichten der Gesellschaft – dem Volk, dem Possenreißer und den Totengräbern – mit Spott, Hass und Verachtung überhäuft, was die psychologische Brutalität seiner Mission unterstreicht.
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    Nachdem Zarathustra dem sterbenden Seiltänzer beigestanden hat, erfährt er die volle Wucht der gesellschaftlichen Ablehnung. Seine Lehren werden vom Volk verlacht, das ihn als Störenfried und Narr betrachtet. Die psychologische Brutalität steigert sich, als der Possenreißer, der den Tod des Tänzers verursachte, Zarathustra im Dunkeln bedroht und ihn warnt, die Stadt zu verlassen, da ihn die »Guten und Gerechten« hassen und als Feind ansehen. Die Szene am Stadttor ist besonders grausam in ihrer Symbolik: Die Totengräber, die ihm mit Fackeln ins Gesicht leuchten, verhöhnen ihn dafür, dass er den »toten Hund« wegschleppt und wünschen ihm spöttisch »gut Glück zur Mahlzeit«, was seine Geste der Pietät ins Groteske zieht. Diese Kette von verbalen Angriffen und offener Feindseligkeit zeigt die brutale Einsamkeit des Propheten, der von der Gesellschaft, die er retten will, ausgestoßen und verachtet wird.

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      "title": "Die Verachtung des Volkes"
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