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Die Dämonen

by Fjodor Dostojewski

Eine russische Provinzstadt wird durch eine Gruppe von Möchtegern-Revolutionären ins Chaos gestürzt, deren ideologische Machenschaften und persönliche Dramen zu Skandal, Gewalt und Mord führen.

Der Roman „Die Dämonen“ spielt in einer russischen Provinzstadt in den 1860er Jahren und schildert die verheerenden Folgen nihilistischer und revolutionärer Ideen. Die Geschichte dreht sich um die rätselhafte und charismatische Figur des Nikolai Stawrogin und den listigen politischen Intriganten Pjotr Werchowenski, der einen kleinen Kreis von Intellektuellen und Unzufriedenen zu einer revolutionären Zelle manipuliert. Ihre ideologischen Bestrebungen, losgelöst von der Realität und angetrieben von persönlicher Eitelkeit und Groll, geraten schnell in eine Spirale tragischer Ereignisse, darunter Erpressung, Verrat, Brandstiftung und Mord, die schließlich die ganze Stadt ins Chaos stürzen und das zerstörerische Potenzial radikaler Ideologie aufdecken.

Title
Die Dämonen
Author
Fjodor Dostojewski
Year
1921
Language
Deutsch
Pages
505
Themes
  • Nihilismus und Revolution
  • Glaube gegen Atheismus
  • Generationenkonflikt
  • Moralische Korruption und Manipulation
  • Die Suche nach dem Sinn und die „russische Idee“
  • Selbstmord als philosophisches Statement
Settings
  • Eine russische Provinzstadt in den 1860er Jahren
  • Skworeschniki (das Landgut der Stawrogins)
  • Genf und Paris (in den Vorgeschichten der Charaktere)
World facts
  • Der Roman spielt im Kontext des Russlands des 19. Jahrhunderts nach der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahr 1861, einer Zeit erheblicher sozialer und politischer Unruhen.
  • Er spiegelt den Aufstieg radikaler politischer Bewegungen in Russland wider, wie Nihilismus und frühe Formen des Sozialismus, beeinflusst von westeuropäischen Denkern.
  • Der Konflikt zwischen „Slawophilen“ (die an einen einzigartigen russischen Weg glaubten) und „Westlern“ (Verwestlicher) ist ein zentraler intellektueller Hintergrund.
  • Die „Dekabristen“ von 1825 werden als eine frühere Generation von Revolutionären erwähnt.
  • Der Roman basiert lose auf der realen politischen Verschwörung und dem Mord, angeführt von Sergei Netschajew (der Inspiration für Pjotr Werchowenski).
Plot points
  • Die Rückkehr des charismatischen, aber moralisch zwielichtigen Nikolai Stawrogin in seine Heimatprovinz nach langer Abwesenheit.
  • Die Ankunft von Pjotr Werchowenski, der heimlich eine revolutionäre „Fünfergruppe“ organisiert, um Chaos zu stiften.
  • Eine katastrophale literarische Matinee, organisiert von Julija Michailowna, die in Skandal und öffentliche Unordnung ausartet und die soziale Instabilität der Stadt zeigt.
  • Der Mord an dem ehemaligen Studenten Schatoff durch die revolutionäre Zelle, um Loyalität zu erzwingen und einen potenziellen Dissidenten zum Schweigen zu bringen.
  • Der Selbstmord von Kirilloff, den Werchowenski manipuliert, damit Kirilloff fälschlicherweise den Mord an Schatoff gesteht.
  • Ein großes Feuer bricht in der Stadt aus, das weitreichende Zerstörung und Panik verursacht und sich als Brandstiftung im Zusammenhang mit den Revolutionären herausstellt.
  • Die tragischen Tode von Lisaweta Nicolajewna und den Lebädkin-Geschwistern, alle im Zusammenhang mit Stawrogins vergangenen Taten und dem sich entfaltenden Chaos.
  • Die letzte spirituelle Reise und der Tod von Stepan Trophimowitsch Werchowenski.
  • Nikolai Stawrogins Geständnis und anschließender Selbstmord.
Conversation seeds
  • Diskutieren Sie Kirilloffs Philosophie des „Menschgotts“. Ist seine Idee des Selbstmords als ultimativer Akt des freien Willens eine logische Konsequenz des Atheismus oder eine Form des Wahnsinns?
  • Vergleichen Sie die beiden Generationen von Intellektuellen: Stepan Trophimowitschs idealistischen Liberalismus gegenüber dem rücksichtslosen revolutionären Nihilismus seines Sohnes Pjotr. Was suggeriert Dostojewski über die Entwicklung von Ideen?
  • Nikolai Stawrogin ist eine zentrale, charismatische Figur, scheint aber keinen Kern an Glauben oder Überzeugung zu besitzen. Ist er ein tragischer Held, ein Bösewicht oder einfach ein leeres Gefäß? Was bedeutet seine Unfähigkeit, an irgendetwas zu glauben?
  • Der Roman wird oft als prophetische Kritik an revolutionären Bewegungen gesehen. Wie spiegeln oder sagen die Handlungen von Pjotr Werchowenskis Zelle die Taktiken des politischen Extremismus des 20. Jahrhunderts wider?
  • Schatoff glaubt, dass eine Nation ohne ihren eigenen, einzigartigen Gott nicht existieren kann und dass der Verlust der Verbindung zum Volk den Verlust Gottes bedeutet. Wie spielt sich diese Idee des an die nationale Identität gebundenen Glaubens im Roman und im breiteren russischen Denken aus?
Safety
Content Warnings
  • Mord
  • Selbstmord
  • Brandstiftung
  • Politischer Extremismus
  • Terrorismus
  • Gewalt
  • Missbrauch
  • Pädophilie (im unveröffentlichten Kapitel, das im Vorwort erwähnt wird)
  • Geisteskrankheit
  • Nihilismus
Notes
Der Roman enthält eine intensive psychologische Auseinandersetzung mit dunklen Themen und beunruhigenden Ereignissen. Die „Vorbemerkung“ erwähnt ein unveröffentlichtes Kapitel, das Stawrogin und den sexuellen Missbrauch eines Kindes behandelt, was, obwohl nicht vollständig enthalten, Teil des Kontextes des Werkes und der Verfehlungen seiner zentralen Figur ist.

Characters (5)

Stepan Trofimowitsch Werchowenski

Intellektueller · 53 · Männlich

Role
Intellektueller
Age
53
Sex
Männlich

Stepan Trofimowitsch Werchowenski ist eine Schlüsselfigur, die die liberale, westlich orientierte Generation der 1840er Jahre in Russland repräsentiert. Er ist ein Mann der Worte, nicht der Taten, dessen Leben von einer romantisierten Selbstinszenierung als verfolgter Denker und Dichter geprägt ist. Seine Existenz ist untrennbar mit seiner Gönnerin Warwara Petrowna Stawrogina verbunden, in einer Beziehung, die sowohl seine Sicherheit als auch seine Stagnation gewährleistet. Obwohl er im Grunde gutherzig ist, zeigt sich seine tragische Unzulänglichkeit darin, dass seine abstrakten Ideale von Schönheit und Fortschritt von der nächsten Generation, insbesondere von seinem Sohn Pjotr, zu einer zerstörerischen und zynischen nihilistischen Ideologie pervertiert werden. Er ist sich dieser geistigen Vaterschaft des Chaos unbewusst und kann der brutalen Realität, die aus seinen Träumereien erwachsen ist, nichts entgegensetzen. Seine endgültige, verzweifelte „Reise“ am Ende des Romans ist ein Versuch, der falschen Existenz zu entkommen und eine authentische, spirituelle Wahrheit zu finden, was in einer ergreifenden, wenn auch späten, religiösen Erkenntnis gipfelt.

Nicolai Wsewolodowitsch Stawrogin

Zentrale, rätselhafte Figur · 25 · Männlich

Role
Zentrale, rätselhafte Figur
Age
25
Sex
Männlich

Nicolai Stawrogin ist die zentrale und zugleich abwesende Sonne des Romans, um die alle anderen Charaktere kreisen. Er ist eine Figur von immenser Willenskraft und Charisma, aber ohne jeglichen moralischen oder spirituellen Kern. Sein Leben ist eine Serie von Experimenten, die die Grenzen der menschlichen Erfahrung ausloten sollen, von abscheulichen Verbrechen bis hin zu Akten scheinbarer Großmut. Er verkörpert die tragische Konsequenz des Verlusts von Glauben und moralischen Werten – eine Leere, die weder durch Vergnügen noch durch Macht gefüllt werden kann. Er infiziert andere mit Ideen, die er selbst nicht mehr glaubt, und wird so zum geistigen Ursprung sowohl des fanatischen Glaubens Schatoffs als auch des atheistischen Nihilismus Kirilloffs und Pjotrs. Stawrogin ist sich seiner eigenen Verderbtheit und seines Unvermögens, zu lieben oder zu glauben, bewusst, was ihn in eine ständige, kalte Verzweiflung stürzt. Seine Unfähigkeit, sich für Gut oder Böse zu entscheiden, und seine letztendliche Gleichgültigkeit gegenüber allem führen unweigerlich zur Selbstzerstörung, die seinen Status als eine der tragischsten Figuren der Weltliteratur zementiert.

Pjotr Stepanowitsch Werchowenski

Antagonist/Revolutionär · 27 · Männlich

Role
Antagonist/Revolutionär
Age
27
Sex
Männlich

Pjotr Stepanowitsch Werchowenski ist die treibende Kraft des Chaos und der Zerstörung im Roman. Als Sohn des idealistischen Stepan Trofimowitsch verkörpert er die verzerrte und monströse Umsetzung der liberalen Ideen der Vätergeneration. Er ist kein echter Ideologe, sondern ein reiner Machtmensch und Betrüger, der den Nihilismus als Werkzeug zur Manipulation und zur Errichtung seiner eigenen Despotie benutzt. Seine Methode ist die systematische Zersetzung aller moralischen und sozialen Bindungen: Er fördert Misstrauen, Verrat und Gewalt, um seine Anhänger durch gemeinsame Schuld zu binden. Seine Faszination für Nicolai Stawrogin ist zentral; er sieht in Stawrogins amoralischer Stärke das fehlende Zentrum seiner Bewegung und versucht zwanghaft, ihn in die Rolle eines mythischen Anführers zu drängen. Pjotr ist die Personifizierung des politischen Dämons, der aus einer Gesellschaft ohne festen Glauben und Werte entsteht. Er ist keine Figur großer intellektueller Tiefe, sondern von rastloser, nervöser Energie und einer unheimlichen Fähigkeit, die dunkelsten Seiten der menschlichen Natur anzusprechen und auszunutzen.

Iwan Schatoff

Ideologischer Konvertit · 28 · Männlich

Role
Ideologischer Konvertit
Age
28
Sex
Männlich

Iwan Schatoff repräsentiert die schmerzhafte Suche nach einem authentischen russischen Glauben als Alternative zum westlichen Nihilismus. Einst ein Anhänger Stawrogins und Teil der revolutionären Bewegung im Ausland, hat er eine tiefgreifende ideologische Wandlung durchgemacht. Er verkörpert nun die slawophile Idee des russischen Volkes als einzigem „gotttragenden“ Volk, das die Welt erneuern kann. Diese Bekehrung macht ihn zu einer einsamen und gequälten Figur, die zwischen den Stühlen sitzt: von seinen ehemaligen Genossen als Verräter betrachtet und von der etablierten Gesellschaft misstrauisch beäugt. Seine Konfrontation mit Stawrogin ist ein zentraler ideologischer und emotionaler Höhepunkt des Romans. Schatoff fordert von seinem ehemaligen Lehrer Rechenschaft für die Ideen, die dieser in ihm gesät hat. Sein Charakter ist von einer tiefen Ernsthaftigkeit und einer fast unerträglichen Aufrichtigkeit geprägt. Seine Ermordung durch die revolutionäre Zelle ist ein Akt brutaler, zynischer Machtpolitik von Pjotr Werchowenski und symbolisiert die Zerstörung des echten Suchens durch kalte, abstrakte Ideologie.

Alexei Nilytsch Kirilloff

Philosophischer Selbstmörder · 27 · Männlich

Role
Philosophischer Selbstmörder
Age
27
Sex
Männlich

Alexei Nilytsch Kirilloff ist eine der radikalsten philosophischen Figuren Dostojevskis. Als Ingenieur treibt er die Logik des Atheismus zu ihrem äußersten Punkt: Wenn Gott nicht existiert, um dem Leben einen Sinn zu geben und den Tod zu überwinden, dann ist der Mensch selbst Gott, und der höchste Ausdruck des menschlichen Willens ist die Überwindung des fundamentalsten Gesetzes der Natur – des Selbsterhaltungstriebs. Sein geplanter Selbstmord ist kein Akt der Verzweiflung, sondern ein kühler, metaphysischer Beweisakt. Er will die Menschheit von der Angst befreien und eine neue Ära des „Menschgotts“ einleiten. Trotz der Radikalität seiner Idee ist Kirilloff ein sanfter und kindliebender Mensch. Seine seltsame, abgehackte Sprechweise unterstreicht seine Entfremdung von der alltäglichen Welt. Er wird von Pjotr Werchowenski zynisch ausgenutzt, der Kirilloffs großes Opfer für seine eigenen kleinen, schmutzigen politischen Zwecke missbraucht. Kirilloffs Tragödie liegt in der Diskrepanz zwischen der Erhabenheit seiner Idee und der banalen, brutalen Realität, in der sie instrumentalisiert wird, was die Gefahren einer rein auf Logik basierenden, von Mitgefühl losgelösten Philosophie aufzeigt.

Chapters (23)

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#1

Statt einer Einleitung: einiges Ausführliche aus der Biographie des wohlachtbaren Stepan Trophimowitsch Werchowenski.

Das Kapitel stellt Stepan Trophimowitsch Werchowenski vor, einen kultivierten, aber ineffektiven Intellektuellen, der auf dem Anwesen der wohlhabenden Warwara Petrowna Stawrogina lebt. Es beschreibt seine Vergangenheit als liberaler Denker, seine Selbstwahrnehmung als politischer Verbannter (die größtenteils eine Illusion ist), seine beiden Ehen und seine komplexe, platonische und doch turbulente zwanzigjährige Beziehung zu Warwara Petrowna. Sein Leben ist geprägt von intellektueller Eitelkeit, emotionaler Abhängigkeit und einer Entfernung von der praktischen Realität, was die Bühne für die kommenden dramatischen Ereignisse bereitet.

Dieses einleitende Kapitel widmet sich ausführlich der Figur des Stepan Trophimowitsch Werchowenski, einem alternden Intellektuellen mit liberalen Neigungen, der seit zwanzig Jahren auf dem Gut der wohlhabenden Generalin Warwara Petrowna Stawrogina lebt. Der Erzähler, ein Chronist der Ereignisse, schildert Stepans Leben als eine Mischung aus Selbsttäuschung und Abhängigkeit. Stepan Trophimowitsch sieht sich selbst als verfolgten Denker und politischen Verbannung, eine Rolle, die er genießt, obwohl sie kaum der Realität entspricht. Seine frühere akademische Karriere endete abrupt und unspektakulär, und ein jugendliches allegorisches Gedicht, das er für subversiv hielt, war in Wahrheit harmlos. Das Kapitel beleuchtet seine komplizierte, platonische Beziehung zu Warwara Petrowna, die ihn finanziell unterstützt, aber auch emotional tyrannisiert. Sie ist seine Mäzenin, Freundin und Quälerin zugleich, eine dynamische Beziehung voller dramatischer Auseinandersetzungen und rührender Versöhnungen. Es wird sein Charakter als eitler, gefühlvoller, aber unpraktischer Mann der 1840er Jahre skizziert, der mit der aufkommenden radikaleren Generation von Nihilisten kontrastiert wird. Seine Biografie, seine zwei Ehen und sein entfremdeter Sohn Pjotr werden vorgestellt, wodurch der soziale und ideologische Hintergrund für die kommenden Ereignisse geschaffen wird.

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#2

Prinz Heinz. Die Brautwerbung.

Der Fokus verlagert sich auf Warwara Petrownas Sohn, Nicolai Wszewolodowitsch Stawrogin. Seine wilde und skandalöse Jugend in St. Petersburg wird geschildert, einschließlich Duellen und ungeheuerlichem öffentlichen Verhalten, das zu seiner Degradierung und seinem Dienst als einfacher Soldat führte. Nach seiner Rückkehr nach Hause skandalisieren seine bizarren und provokanten Handlungen – er zieht einen Mann an der Nase, beißt dem Gouverneur ins Ohr und küsst öffentlich die Frau eines anderen Mannes – die Stadt. Sein Verhalten wird schließlich als „Gehirnfieber“ abgetan, aber es etabliert seinen rätselhaften und gefährlich unberechenbaren Charakter.

Dieses Kapitel stellt Nicolai Wszewolodowitsch Stawrogin, den Sohn von Warwara Petrowna, in den Mittelpunkt. Seine Jugend ist von skandalösem und zügellosem Verhalten in Petersburg geprägt, was Stepan Trophimowitsch mit der Jugend von Shakespeares Prinz Heinz vergleicht. Nicolais Eskapaden führen zu Duellen, öffentlicher Demütigung einer Dame und schließlich zu seiner Degradierung zum einfachen Soldaten. Nach seiner Rückkehr in die Provinzstadt, scheinbar geläutert, sorgt er erneut für einen Eklat. In einer Reihe unerklärlicher und bizarrer Vorfälle zieht er einen angesehenen Klubherrn an der Nase, beißt dem Gouverneur ins Ohr und küsst öffentlich die Frau eines anderen Mannes. Diese Taten, die die gesamte Gesellschaft in Aufruhr versetzen, werden schließlich als Symptome eines plötzlichen „Fieberdeliriums“ abgetan, was seinen Ruf vor dem vollständigen Ruin rettet. Das Kapitel etabliert Stawrogin als eine charismatische, aber zutiefst verstörende und unberechenbare Figur, deren Motive im Dunkeln bleiben und deren Handlungen die Grenzen bürgerlicher Normen sprengen. Seine Mutter, Warwara Petrowna, ist von Sorge und einem gewissen Stolz auf ihren außergewöhnlichen Sohn erfüllt, während die Gesellschaft zwischen Faszination und Abscheu schwankt.

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#3

Fremde Sünden.

Stepan Trophimowitschs Kreis liberal gesinnter Freunde wird vorgestellt, darunter der Klatschbase Liputin, der grüblerische Ex-Student Schatoff und der sanfte Wirginski. Die Gruppe führt hochtrabende, abstrakte Diskussionen. Schatoff, ein ehemaliger Leibeigener von Warwara Petrowna, streitet leidenschaftlich mit Stepan Trophimowitsch über das Wesen des russischen Volkes und den Glauben an Gott und offenbart seine Wandlung von einem Sozialisten zu einem glühenden Verfechter von Russlands einzigartigem spirituellen Schicksal. Er wirft der älteren Generation der Liberalen vor, von der russischen Seele entfremdet zu sein.

Stepan Trophimowitsch versammelt seinen kleinen Kreis liberaler Freunde um sich, der als eine Brutstätte der Freigeisterei in der Stadt gilt. Zu diesem Kreis gehören der Beamte Liputin, ein Atheist und notorischer Klatschmaul; der ehemalige Student Iwan Schatoff, der nach einer radikalen Vergangenheit im Ausland zu einem glühenden Verfechter des russischen Volkes und der Orthodoxie geworden ist; und der sanftmütige Beamte Wirginski. Das Kapitel beschreibt die typischen intellektuellen, oft abstrakten Debatten dieser Gruppe. Ein zentraler Konflikt entfaltet sich zwischen Stepan Trophimowitsch und Schatoff. Schatoff, einst sein Schüler, wirft ihm und seiner Generation vor, Russland und das russische Volk nie wirklich verstanden zu haben. In einer leidenschaftlichen Tirade erklärt Schatoff, dass ein Volk ohne Gott nicht existieren kann und dass die westlich orientierten Intellektuellen wie Belinski den Kontakt zur russischen Seele verloren hätten. Er vertritt die Ansicht, dass Atheismus unvereinbar mit dem russischen Wesen sei. Diese ideologische Konfrontation zwischen der älteren Generation der Westler und den jüngeren, mystisch-nationalistischen Suchern bildet einen zentralen thematischen Strang des Romans.

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#4

Die Hinkende.

Lisaweta Nicolajewna Drosdowa, eine schöne und temperamentvolle junge Frau, kommt in die Stadt. Sie beauftragt Schatoff, mit ihr an einem Buchprojekt zu arbeiten, das bedeutende Ereignisse aus russischen Zeitungen des vergangenen Jahres zusammenstellt. Während ihres Treffens wird die verkrüppelte und geistig verwirrte Marja Timofejewna Lebädkin durch einen bizarren Brief ihres Bruders, Hauptmann Lebädkin, eingeführt, der Lisaweta einen Heiratsantrag macht. Das Kapitel erkundet Marjas seltsame, prophetische Reden über einen „Fürsten“ und ihr Kind und schafft ein Mysterium um sie und ihre Verbindung zu Stawrogin.

Die Ankunft von Lisaweta Nicolajewna Drosdowa und ihrer Mutter belebt die gesellschaftliche Szene. Lisaweta, eine intelligente und temperamentvolle junge Frau, beauftragt Schatoff mit einem literarischen Projekt: der Zusammenstellung eines jährlichen Almanachs bemerkenswerter russischer Ereignisse aus Zeitungsberichten. Während ihres Gesprächs wird die mysteriöse Figur der Marja Timofejewna Lebädkin, bekannt als „die Hinkende“, eingeführt. Ihr Bruder, der betrunkene und prahlerische Hauptmann Lebädkin, schickt Lisaweta einen absurden Heiratsantrag in Gedichtform. Fasziniert und beunruhigt von den Gerüchten um die misshandelte, geistig verwirrte Marja, beschließt Lisaweta, sie zu besuchen. Der Erzähler trifft Marja in ihrer ärmlichen Behausung. Sie ist eine fragile, kindliche Gestalt, die in einer eigenen Welt aus mystischen Visionen und allegorischen Erzählungen lebt. Sie spricht kryptisch von einem Kind, das sie im Teich ertränkt habe, und von ihrem „Falken“ oder „Fürsten“, was auf eine tiefe, tragische Verbindung zu einer unbekannten, mächtigen Figur – vermutlich Stawrogin – hindeutet. Ihre Figur verkörpert eine Form des heiligen Wahnsinns und unschuldigen Leidens.

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#5

Die „allwissende Schlange“.

Stepan Trophimowitsch wird von dem Verdacht gequält, dass Warwara Petrowna seine Heirat mit Darja Schatowa arrangiert, um eine Affäre zwischen Darja und Nicolai Stawrogin zu vertuschen. Hauptmann Lebädkin konfrontiert Stawrogin wegen seiner Schwester Marja und enthüllt, dass Stawrogin heimlich mit ihr verheiratet ist. Stawrogin, von Lebädkin als die „allwissende Schlange“ bezeichnet, behandelt die Situation mit kalter Distanz. Das Kapitel gipfelt darin, dass Stawrogin seine heimliche Ehe mit Marja Timofejewna vor einer schockierten Gesellschaft bestätigt, nachdem Lisaweta ihn öffentlich wegen Lebädkins Briefen zur Rede gestellt hat.

Stepan Trophimowitsch ist in Aufruhr, da er glaubt, Warwara Petrowna will ihn mit ihrer Zögling Darja Schatowa verheiraten, um eine Affäre zwischen Darja und Nicolai Stawrogin zu vertuschen. Diese „fremde Sünde“ quält ihn zutiefst. Gleichzeitig eskaliert die Situation um die Lebädkins. Hauptmann Lebädkin, der von Stawrogin Geld erhält, konfrontiert diesen und offenbart dem Erzähler das zentrale Geheimnis: Stawrogin ist seit vier Jahren heimlich mit seiner behinderten Schwester Marja Timofejewna verheiratet. Lebädkin, der sich als ihr Beschützer aufspielt, nennt Stawrogin die „allwissende Schlange“. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt bei einer Soiree, bei der Lisaweta Drosdowa, sichtlich provoziert, Stawrogin öffentlich wegen der beleidigenden Briefe des Hauptmanns zur Rede stellt. In einem dramatischen Moment, der die Gesellschaft schockiert, bestätigt Stawrogin mit eiskalter Ruhe nicht nur seine Verbindung zu den Lebädkins, sondern fragt auch seine Mutter laut, ob die hinkende, geistig verwirrte Frau, die sie am Morgen in der Kirche getroffen hat, seine „rechtmäßige Frau“ sei, und enthüllt damit seine skandalöse Ehe.

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  "extended_description_200w": "Stepan Trophimowitsch ist in Aufruhr, da er glaubt, Warwara Petrowna will ihn mit ihrer Z\u00f6gling Darja Schatowa verheiraten, um eine Aff\u00e4re zwischen Darja und Nicolai Stawrogin zu vertuschen. Diese \u201efremde S\u00fcnde\u201c qu\u00e4lt ihn zutiefst. Gleichzeitig eskaliert die Situation um die Leb\u00e4dkins. Hauptmann Leb\u00e4dkin, der von Stawrogin Geld erh\u00e4lt, konfrontiert diesen und offenbart dem Erz\u00e4hler das zentrale Geheimnis: Stawrogin ist seit vier Jahren heimlich mit seiner behinderten Schwester Marja Timofejewna verheiratet. Leb\u00e4dkin, der sich als ihr Besch\u00fctzer aufspielt, nennt Stawrogin die \u201eallwissende Schlange\u201c. Die Spannung erreicht ihren H\u00f6hepunkt bei einer Soiree, bei der Lisaweta Drosdowa, sichtlich provoziert, Stawrogin \u00f6ffentlich wegen der beleidigenden Briefe des Hauptmanns zur Rede stellt. In einem dramatischen Moment, der die Gesellschaft schockiert, best\u00e4tigt Stawrogin mit eiskalter Ruhe nicht nur seine Verbindung zu den Leb\u00e4dkins, sondern fragt auch seine Mutter laut, ob die hinkende, geistig verwirrte Frau, die sie am Morgen in der Kirche getroffen hat, seine \u201erechtm\u00e4\u00dfige Frau\u201c sei, und enth\u00fcllt damit seine skandal\u00f6se Ehe.",
  "number": 5,
  "summary": "Stepan Trophimowitsch wird von dem Verdacht gequ\u00e4lt, dass Warwara Petrowna seine Heirat mit Darja Schatowa arrangiert, um eine Aff\u00e4re zwischen Darja und Nicolai Stawrogin zu vertuschen. Hauptmann Leb\u00e4dkin konfrontiert Stawrogin wegen seiner Schwester Marja und enth\u00fcllt, dass Stawrogin heimlich mit ihr verheiratet ist. Stawrogin, von Leb\u00e4dkin als die \u201eallwissende Schlange\u201c bezeichnet, behandelt die Situation mit kalter Distanz. Das Kapitel gipfelt darin, dass Stawrogin seine heimliche Ehe mit Marja Timofejewna vor einer schockierten Gesellschaft best\u00e4tigt, nachdem Lisaweta ihn \u00f6ffentlich wegen Leb\u00e4dkins Briefen zur Rede gestellt hat.",
  "title": "Die \u201eallwissende Schlange\u201c."
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#6

Die Nacht.

Die Stadt ist nach den jüngsten Skandalen in Aufruhr. Stepan Trophimowitschs Sohn, Pjotr Stepanowitsch Werchowenski, ein revolutionärer Organisator, kommt an und beginnt, die lokalen liberalen Kreise zu manipulieren. Nicolai Stawrogin hat in einem Zustand der Apathie eine Reihe intensiver nächtlicher Begegnungen: zuerst mit Pjotr Stepanowitsch, der ihn als Galionsfigur für ihre revolutionäre Sache sieht; dann mit Iwan Schatoff, der ihn für seinen Abfall vom Glauben und den Verrat an ihren gemeinsamen Idealen über das russische Volk als „Gottesvolk“ schlägt; und schließlich mit dem Ingenieur Kirilloff, der seine philosophische Theorie des Selbstmordes als die ultimative Behauptung des „Mensch-Gottes“ darlegt.

Nach den jüngsten Skandalen herrscht in der Stadt große Aufregung. Stepan Trophimowitschs Sohn, Pjotr Stepanowitsch, ein junger, manipulativer Revolutionär, trifft ein und beginnt sofort, die lokalen liberalen Kreise zu infiltrieren und für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Dieses Kapitel, das sich über eine einzige Nacht erstreckt, konzentriert sich auf eine Reihe von Konfrontationen mit Nicolai Stawrogin. Zuerst trifft er auf Pjotr Stepanowitsch, der in ihm den charismatischen Anführer sieht, den seine revolutionäre Zelle als „Zarewitsch Iwan“ braucht. Danach sucht Stawrogin Iwan Schatoff auf, seinen ehemaligen Weggefährten. Schatoff, der nun ein glühender Anhänger der Idee vom russischen Volk als „Gotträgervolk“ ist, schlägt Stawrogin ins Gesicht für dessen Verrat an ihren gemeinsamen früheren Idealen und seine spirituelle Leere. Schließlich besucht Stawrogin den Ingenieur Kirilloff, einen weiteren ehemaligen Bekannten. Kirilloff entwickelt seine radikale Philosophie des „Menschgottes“, wonach der Mensch durch den logischen Selbstmord die Angst vor dem Tod überwindet und selbst zu Gott wird. Diese drei Begegnungen enthüllen Stawrogins zentrale, aber passive Rolle im ideologischen Drama des Romans und zeigen die verschiedenen extremen Ideen, die er inspiriert, aber selbst nicht mehr verkörpert.

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  "extended_description_200w": "Nach den j\u00fcngsten Skandalen herrscht in der Stadt gro\u00dfe Aufregung. Stepan Trophimowitschs Sohn, Pjotr Stepanowitsch, ein junger, manipulativer Revolution\u00e4r, trifft ein und beginnt sofort, die lokalen liberalen Kreise zu infiltrieren und f\u00fcr seine Zwecke zu instrumentalisieren. Dieses Kapitel, das sich \u00fcber eine einzige Nacht erstreckt, konzentriert sich auf eine Reihe von Konfrontationen mit Nicolai Stawrogin. Zuerst trifft er auf Pjotr Stepanowitsch, der in ihm den charismatischen Anf\u00fchrer sieht, den seine revolution\u00e4re Zelle als \u201eZarewitsch Iwan\u201c braucht. Danach sucht Stawrogin Iwan Schatoff auf, seinen ehemaligen Weggef\u00e4hrten. Schatoff, der nun ein gl\u00fchender Anh\u00e4nger der Idee vom russischen Volk als \u201eGottr\u00e4gervolk\u201c ist, schl\u00e4gt Stawrogin ins Gesicht f\u00fcr dessen Verrat an ihren gemeinsamen fr\u00fcheren Idealen und seine spirituelle Leere. Schlie\u00dflich besucht Stawrogin den Ingenieur Kirilloff, einen weiteren ehemaligen Bekannten. Kirilloff entwickelt seine radikale Philosophie des \u201eMenschgottes\u201c, wonach der Mensch durch den logischen Selbstmord die Angst vor dem Tod \u00fcberwindet und selbst zu Gott wird. Diese drei Begegnungen enth\u00fcllen Stawrogins zentrale, aber passive Rolle im ideologischen Drama des Romans und zeigen die verschiedenen extremen Ideen, die er inspiriert, aber selbst nicht mehr verk\u00f6rpert.",
  "number": 6,
  "summary": "Die Stadt ist nach den j\u00fcngsten Skandalen in Aufruhr. Stepan Trophimowitschs Sohn, Pjotr Stepanowitsch Werchowenski, ein revolution\u00e4rer Organisator, kommt an und beginnt, die lokalen liberalen Kreise zu manipulieren. Nicolai Stawrogin hat in einem Zustand der Apathie eine Reihe intensiver n\u00e4chtlicher Begegnungen: zuerst mit Pjotr Stepanowitsch, der ihn als Galionsfigur f\u00fcr ihre revolution\u00e4re Sache sieht; dann mit Iwan Schatoff, der ihn f\u00fcr seinen Abfall vom Glauben und den Verrat an ihren gemeinsamen Idealen \u00fcber das russische Volk als \u201eGottesvolk\u201c schl\u00e4gt; und schlie\u00dflich mit dem Ingenieur Kirilloff, der seine philosophische Theorie des Selbstmordes als die ultimative Behauptung des \u201eMensch-Gottes\u201c darlegt.",
  "title": "Die Nacht."
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#7

Die Nacht (Fortsetzung).

Stawrogin setzt seine nächtliche Reise fort. Er trifft den entflohenen Sträfling Fedjka, der ihm seine Dienste für kriminelle Handlungen anbietet und andeutet, dass Pjotr Stepanowitsch sein Auftraggeber ist. Anschließend besucht Stawrogin Hauptmann Lebädkin und seine Schwester Marja. Marja, in einem Moment wahnsinniger Klarheit, entlarvt ihn als Betrüger und Prätendenten, nicht als ihren wahren „Fürsten“, und lehnt sein Angebot eines abgeschiedenen Lebens zusammen ab. Wütend verlässt Stawrogin das Haus. Draußen wird er erneut von Fedjka konfrontiert, dem er verächtlich ein Bündel Geld zuwirft, nachdem Fedjka auf einen Plan zur Ermordung der Lebädkins angespielt hat.

Stawrogins nächtliche Odyssee geht weiter. Er begegnet dem entflohenen Sträfling Fedjka, der ihm seine verbrecherischen Dienste anbietet und Pjotr Stepanowitsch als seinen Auftraggeber andeutet. Fedjka unterstellt, dass Stawrogin Pläne haben könnte, die den Tod der Lebädkins erfordern. Stawrogin weist ihn verächtlich ab. Anschließend besucht er die Lebädkins in ihrem neuen, von ihm finanzierten Haus. Das Gespräch mit Hauptmann Lebädkin ist von dessen betrunkener Servilität und philosophischen Abschweifungen geprägt. Die entscheidende Konfrontation findet mit Marja Timofejewna statt. In einem Zustand geistiger Klarheit, der an prophetische Hellsicht grenzt, durchschaut sie Stawrogins innere Leere. Sie lehnt sein Angebot eines zurückgezogenen Lebens in der Schweiz ab und entlarvt ihn als Betrüger – er sei nicht ihr strahlender „Falke“, sondern ein finsterer Prätendent. Sie wirft ihm vor, ein Messer zu haben und sie ermorden zu wollen. Wütend und gedemütigt verlässt Stawrogin das Haus. Draußen trifft er erneut auf Fedjka, der ihm offen anbietet, die Lebädkins für Geld zu beseitigen. In einer Geste, die sowohl Verachtung als auch indirekte Zustimmung implizieren könnte, wirft Stawrogin ihm sein Geld vor die Füße.

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  "extended_description_200w": "Stawrogins n\u00e4chtliche Odyssee geht weiter. Er begegnet dem entflohenen Str\u00e4fling Fedjka, der ihm seine verbrecherischen Dienste anbietet und Pjotr Stepanowitsch als seinen Auftraggeber andeutet. Fedjka unterstellt, dass Stawrogin Pl\u00e4ne haben k\u00f6nnte, die den Tod der Leb\u00e4dkins erfordern. Stawrogin weist ihn ver\u00e4chtlich ab. Anschlie\u00dfend besucht er die Leb\u00e4dkins in ihrem neuen, von ihm finanzierten Haus. Das Gespr\u00e4ch mit Hauptmann Leb\u00e4dkin ist von dessen betrunkener Servilit\u00e4t und philosophischen Abschweifungen gepr\u00e4gt. Die entscheidende Konfrontation findet mit Marja Timofejewna statt. In einem Zustand geistiger Klarheit, der an prophetische Hellsicht grenzt, durchschaut sie Stawrogins innere Leere. Sie lehnt sein Angebot eines zur\u00fcckgezogenen Lebens in der Schweiz ab und entlarvt ihn als Betr\u00fcger \u2013 er sei nicht ihr strahlender \u201eFalke\u201c, sondern ein finsterer Pr\u00e4tendent. Sie wirft ihm vor, ein Messer zu haben und sie ermorden zu wollen. W\u00fctend und gedem\u00fctigt verl\u00e4sst Stawrogin das Haus. Drau\u00dfen trifft er erneut auf Fedjka, der ihm offen anbietet, die Leb\u00e4dkins f\u00fcr Geld zu beseitigen. In einer Geste, die sowohl Verachtung als auch indirekte Zustimmung implizieren k\u00f6nnte, wirft Stawrogin ihm sein Geld vor die F\u00fc\u00dfe.",
  "number": 7,
  "summary": "Stawrogin setzt seine n\u00e4chtliche Reise fort. Er trifft den entflohenen Str\u00e4fling Fedjka, der ihm seine Dienste f\u00fcr kriminelle Handlungen anbietet und andeutet, dass Pjotr Stepanowitsch sein Auftraggeber ist. Anschlie\u00dfend besucht Stawrogin Hauptmann Leb\u00e4dkin und seine Schwester Marja. Marja, in einem Moment wahnsinniger Klarheit, entlarvt ihn als Betr\u00fcger und Pr\u00e4tendenten, nicht als ihren wahren \u201eF\u00fcrsten\u201c, und lehnt sein Angebot eines abgeschiedenen Lebens zusammen ab. W\u00fctend verl\u00e4sst Stawrogin das Haus. Drau\u00dfen wird er erneut von Fedjka konfrontiert, dem er ver\u00e4chtlich ein B\u00fcndel Geld zuwirft, nachdem Fedjka auf einen Plan zur Ermordung der Leb\u00e4dkins angespielt hat.",
  "title": "Die Nacht (Fortsetzung)."
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#8

Das Duell.

Am Tag nach seinem skandalösen Verhalten wird Stawrogin von Artemij Pawlowitsch Gaganoff, dem Sohn des Mannes, den er an der Nase gezogen hat, zu einem Duell gefordert. Stawrogin nimmt an, verhält sich aber mit provokanter Gleichgültigkeit während des Duells und verfehlt absichtlich seine Schüsse, indem er in die Luft feuert. Gaganoff ist wütend über diese Verachtung, die er als größere Beleidigung empfindet, als angeschossen zu werden. Das Duell endet ungelöst, was den Klatsch in der Stadt weiter anheizt und Stawrogins Ruf als Mann, der jenseits aller normalen Ehrenkodizes agiert, festigt.

Artemij Pawlowitsch Gaganoff, der Sohn des von Stawrogin an der Nase gezogenen Edelmanns, fordert Stawrogin nach monatelangen Provokationen schließlich zu einem Duell. Stawrogin nimmt die Forderung an, wählt aber Kirilloff als seinen Sekundanten. Das Duell findet in einem abgelegenen Waldstück statt. Stawrogin zeigt während des gesamten Vorgangs eine provozierende Gleichgültigkeit und Verachtung für die Konventionen. In den ersten beiden Gängen schießt er absichtlich in die Luft, um Gaganoff nicht zu treffen. Dieses Verhalten wird von Gaganoff nicht als Gnade, sondern als extreme Beleidigung aufgefasst – Stawrogin hält ihn nicht einmal für würdig, sich ernsthaft mit ihm zu duellieren. Gaganoff ist außer sich vor Wut und besteht auf einem dritten Schusswechsel. Er trifft Stawrogins Hut, während Stawrogin erneut absichtlich danebenschießt. Das Duell endet unentschieden und verstärkt Stawrogins Ruf als eine rätselhafte und unberechenbare Figur, die sich über alle gesellschaftlichen Ehrenkodizes hinwegsetzt. Im anschließenden Gespräch mit Kirilloff offenbart Stawrogin seine innere Zerrissenheit und sein Gefühl der Bürden, die er trägt.

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  "extended_description_200w": "Artemij Pawlowitsch Gaganoff, der Sohn des von Stawrogin an der Nase gezogenen Edelmanns, fordert Stawrogin nach monatelangen Provokationen schlie\u00dflich zu einem Duell. Stawrogin nimmt die Forderung an, w\u00e4hlt aber Kirilloff als seinen Sekundanten. Das Duell findet in einem abgelegenen Waldst\u00fcck statt. Stawrogin zeigt w\u00e4hrend des gesamten Vorgangs eine provozierende Gleichg\u00fcltigkeit und Verachtung f\u00fcr die Konventionen. In den ersten beiden G\u00e4ngen schie\u00dft er absichtlich in die Luft, um Gaganoff nicht zu treffen. Dieses Verhalten wird von Gaganoff nicht als Gnade, sondern als extreme Beleidigung aufgefasst \u2013 Stawrogin h\u00e4lt ihn nicht einmal f\u00fcr w\u00fcrdig, sich ernsthaft mit ihm zu duellieren. Gaganoff ist au\u00dfer sich vor Wut und besteht auf einem dritten Schusswechsel. Er trifft Stawrogins Hut, w\u00e4hrend Stawrogin erneut absichtlich danebenschie\u00dft. Das Duell endet unentschieden und verst\u00e4rkt Stawrogins Ruf als eine r\u00e4tselhafte und unberechenbare Figur, die sich \u00fcber alle gesellschaftlichen Ehrenkodizes hinwegsetzt. Im anschlie\u00dfenden Gespr\u00e4ch mit Kirilloff offenbart Stawrogin seine innere Zerrissenheit und sein Gef\u00fchl der B\u00fcrden, die er tr\u00e4gt.",
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  "summary": "Am Tag nach seinem skandal\u00f6sen Verhalten wird Stawrogin von Artemij Pawlowitsch Gaganoff, dem Sohn des Mannes, den er an der Nase gezogen hat, zu einem Duell gefordert. Stawrogin nimmt an, verh\u00e4lt sich aber mit provokanter Gleichg\u00fcltigkeit w\u00e4hrend des Duells und verfehlt absichtlich seine Sch\u00fcsse, indem er in die Luft feuert. Gaganoff ist w\u00fctend \u00fcber diese Verachtung, die er als gr\u00f6\u00dfere Beleidigung empfindet, als angeschossen zu werden. Das Duell endet ungel\u00f6st, was den Klatsch in der Stadt weiter anheizt und Stawrogins Ruf als Mann, der jenseits aller normalen Ehrenkodizes agiert, festigt.",
  "title": "Das Duell."
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#9

Alle in Erwartung.

Die Vorbereitungen für ein großes literarisches Fest und einen Ball, organisiert von Julija Michailowna von Lembke, der Frau des Gouverneurs, laufen auf Hochtouren. Die Veranstaltung wird zum Mittelpunkt der Stadt, voller sozialer Manöver und politischer Untertöne. Pjotr Stepanowitsch schürt Gerüchte über Stawrogin als geheimen Regierungsagenten. Lisaweta besucht Stepan Trophimowitsch, was zu einem zärtlichen, aber melancholischen Wiedersehen führt. Das Kapitel baut die Vorfreude auf das Fest auf, das als Konvergenzpunkt für alle schwelenden Spannungen und Intrigen dienen soll.

Die ganze Stadt ist in heller Aufregung und Erwartung des bevorstehenden Festes, einer literarischen Matinee mit anschließendem Ball, das von der Gouverneursgattin Julija Michailowna von Lembke veranstaltet wird. Das Fest soll den armen Gouvernanten der Provinz zugutekommen, wird aber schnell zum Zentrum gesellschaftlicher und politischer Intrigen. Pjotr Stepanowitsch nutzt die Gelegenheit, um seinen Einfluss zu vergrößern und Gerüchte zu streuen, insbesondere über Stawrogins geheimnisvolle Verbindungen. Während die Vorbereitungen laufen, kommt es zu einer emotionalen Begegnung zwischen Lisaweta Drosdowa und ihrem ehemaligen Lehrer Stepan Trophimowitsch. Lisaweta, nun eine temperamentvolle junge Frau, erinnert sich wehmütig an ihre Kindheit und die idealistischen Lehren Stepans. Ihr Wiedersehen ist von einer Mischung aus Zuneigung und der schmerzlichen Erkenntnis der vergangenen Zeit geprägt. Das Kapitel schildert die fieberhafte Atmosphäre vor dem Fest, in der sich persönliche Dramen, soziale Ambitionen und politische Machenschaften verdichten und eine explosive Konfrontation erwarten lassen. Die Gesellschaft ist gespalten, Gerüchte kursieren, und alle warten gespannt auf die kommenden Ereignisse.

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  "extended_description_200w": "Die ganze Stadt ist in heller Aufregung und Erwartung des bevorstehenden Festes, einer literarischen Matinee mit anschlie\u00dfendem Ball, das von der Gouverneursgattin Julija Michailowna von Lembke veranstaltet wird. Das Fest soll den armen Gouvernanten der Provinz zugutekommen, wird aber schnell zum Zentrum gesellschaftlicher und politischer Intrigen. Pjotr Stepanowitsch nutzt die Gelegenheit, um seinen Einfluss zu vergr\u00f6\u00dfern und Ger\u00fcchte zu streuen, insbesondere \u00fcber Stawrogins geheimnisvolle Verbindungen. W\u00e4hrend die Vorbereitungen laufen, kommt es zu einer emotionalen Begegnung zwischen Lisaweta Drosdowa und ihrem ehemaligen Lehrer Stepan Trophimowitsch. Lisaweta, nun eine temperamentvolle junge Frau, erinnert sich wehm\u00fctig an ihre Kindheit und die idealistischen Lehren Stepans. Ihr Wiedersehen ist von einer Mischung aus Zuneigung und der schmerzlichen Erkenntnis der vergangenen Zeit gepr\u00e4gt. Das Kapitel schildert die fieberhafte Atmosph\u00e4re vor dem Fest, in der sich pers\u00f6nliche Dramen, soziale Ambitionen und politische Machenschaften verdichten und eine explosive Konfrontation erwarten lassen. Die Gesellschaft ist gespalten, Ger\u00fcchte kursieren, und alle warten gespannt auf die kommenden Ereignisse.",
  "number": 9,
  "summary": "Die Vorbereitungen f\u00fcr ein gro\u00dfes literarisches Fest und einen Ball, organisiert von Julija Michailowna von Lembke, der Frau des Gouverneurs, laufen auf Hochtouren. Die Veranstaltung wird zum Mittelpunkt der Stadt, voller sozialer Man\u00f6ver und politischer Untert\u00f6ne. Pjotr Stepanowitsch sch\u00fcrt Ger\u00fcchte \u00fcber Stawrogin als geheimen Regierungsagenten. Lisaweta besucht Stepan Trophimowitsch, was zu einem z\u00e4rtlichen, aber melancholischen Wiedersehen f\u00fchrt. Das Kapitel baut die Vorfreude auf das Fest auf, das als Konvergenzpunkt f\u00fcr alle schwelenden Spannungen und Intrigen dienen soll.",
  "title": "Alle in Erwartung."
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#10

Vor dem Fest.

Die revolutionäre „Fünferzelle“, organisiert von Pjotr Stepanowitsch, trifft sich im Haus von Wirginski unter dem Vorwand einer Namenstagsfeier. Die Gruppe besteht aus verschiedenen unzufriedenen Personen: dem Ideologen Schigaleff, dem Klatschmaul Liputin, dem zynischen Lämschin und anderen. Schigaleff präsentiert seine dystopische Theorie der gesellschaftlichen Organisation, die mit „unbegrenztem Despotismus“ für ein Zehntel der Menschheit und absoluter Unterwerfung für die anderen neun Zehntel endet. Pjotr Stepanowitsch manipuliert das Treffen, testet die Entschlossenheit der Mitglieder, indem er eine hypothetische Frage über die Denunziation eines politischen Mordes stellt, was Chaos verursacht und die Paranoia und Uneinigkeit der Gruppe offenbart.

Unter dem Vorwand einer Namensfeier versammelt sich Pjotr Stepanowitschs revolutionäre Zelle, die „Fünf“, im Haus von Wirginski. Die Anwesenden sind eine heterogene Gruppe von Radikalen und Unzufriedenen, darunter der Theoretiker Schigaleff, der zynische Lämschin, der Intrigant Liputin und ein stiller, fanatischer Fähnrich namens Erkel. Die Atmosphäre ist von Misstrauen und ideologischer Verwirrung geprägt. Der Höhepunkt des Treffens ist Schigaleffs Vortrag über sein System zur Neuordnung der Gesellschaft. Er beginnt mit der Prämisse der „unbegrenzten Freiheit“ und endet logisch, wie er behauptet, beim „unbegrenzten Despotismus“, bei dem neun Zehntel der Menschheit ihre Individualität aufgeben und dem herrschenden Zehntel absolut gehorchen. Pjotr Stepanowitsch nutzt die Versammlung, um die Mitglieder zu manipulieren und ihre Loyalität zu testen. Er stellt die provokante Frage, ob sie einen geplanten politischen Mord denunzieren würden. Die darauf folgende chaotische Abstimmung und Debatte offenbart die Paranoia, die ideologische Verwirrung und die mangelnde Einheit der Gruppe. Schatoff verlässt wütend die Versammlung, gefolgt von Stawrogin und Kirilloff, was die Fragilität des Bundes weiter unterstreicht.

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  "extended_description_200w": "Unter dem Vorwand einer Namensfeier versammelt sich Pjotr Stepanowitschs revolution\u00e4re Zelle, die \u201eF\u00fcnf\u201c, im Haus von Wirginski. Die Anwesenden sind eine heterogene Gruppe von Radikalen und Unzufriedenen, darunter der Theoretiker Schigaleff, der zynische L\u00e4mschin, der Intrigant Liputin und ein stiller, fanatischer F\u00e4hnrich namens Erkel. Die Atmosph\u00e4re ist von Misstrauen und ideologischer Verwirrung gepr\u00e4gt. Der H\u00f6hepunkt des Treffens ist Schigaleffs Vortrag \u00fcber sein System zur Neuordnung der Gesellschaft. Er beginnt mit der Pr\u00e4misse der \u201eunbegrenzten Freiheit\u201c und endet logisch, wie er behauptet, beim \u201eunbegrenzten Despotismus\u201c, bei dem neun Zehntel der Menschheit ihre Individualit\u00e4t aufgeben und dem herrschenden Zehntel absolut gehorchen. Pjotr Stepanowitsch nutzt die Versammlung, um die Mitglieder zu manipulieren und ihre Loyalit\u00e4t zu testen. Er stellt die provokante Frage, ob sie einen geplanten politischen Mord denunzieren w\u00fcrden. Die darauf folgende chaotische Abstimmung und Debatte offenbart die Paranoia, die ideologische Verwirrung und die mangelnde Einheit der Gruppe. Schatoff verl\u00e4sst w\u00fctend die Versammlung, gefolgt von Stawrogin und Kirilloff, was die Fragilit\u00e4t des Bundes weiter unterstreicht.",
  "number": 10,
  "summary": "Die revolution\u00e4re \u201eF\u00fcnferzelle\u201c, organisiert von Pjotr Stepanowitsch, trifft sich im Haus von Wirginski unter dem Vorwand einer Namenstagsfeier. Die Gruppe besteht aus verschiedenen unzufriedenen Personen: dem Ideologen Schigaleff, dem Klatschmaul Liputin, dem zynischen L\u00e4mschin und anderen. Schigaleff pr\u00e4sentiert seine dystopische Theorie der gesellschaftlichen Organisation, die mit \u201eunbegrenztem Despotismus\u201c f\u00fcr ein Zehntel der Menschheit und absoluter Unterwerfung f\u00fcr die anderen neun Zehntel endet. Pjotr Stepanowitsch manipuliert das Treffen, testet die Entschlossenheit der Mitglieder, indem er eine hypothetische Frage \u00fcber die Denunziation eines politischen Mordes stellt, was Chaos verursacht und die Paranoia und Uneinigkeit der Gruppe offenbart.",
  "title": "Vor dem Fest."
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#11

Pjotr Stepanowitsch in Tätigkeit.

Pjotr Stepanowitsch intensiviert seine Bemühungen, Chaos zu stiften. Er manipuliert Gouverneur von Lembke, indem er mit dessen Unsicherheiten und Ambitionen spielt, während er gleichzeitig dessen Autorität untergräbt. Er enthüllt Stawrogin seinen zynischen Plan: ihn als charismatische Galionsfigur, einen „Iwan Zarewitsch“, zu benutzen, um einen Volksaufstand anzuzetteln, der auf systematischer Zerstörung und sozialem Zusammenbruch beruht. Stawrogin ist zunächst amüsiert, aber letztlich abgestoßen. Das Kapitel gipfelt in Pjotrs leidenschaftlichem, fieberhaftem Monolog, in dem er seine nihilistische Revolutionsvision darlegt und seinen Wunsch offenbart, Stawrogin zu dem schönen, tragischen Idol für die zerstörerischen Kräfte zu machen, die er entfesseln will.

Pjotr Stepanowitsch entfaltet seine manipulative Meisterschaft. Er besucht den Gouverneur von Lembke und spielt ein perfides Spiel mit dessen Eitelkeit, Unsicherheit und literarischen Ambitionen. Er gibt sich als Informant aus, der eine angebliche Verschwörung aufdecken will, während er in Wahrheit selbst die Fäden zieht und den Gouverneur lächerlich macht und destabilisiert. Der Höhepunkt des Kapitels ist seine nächtliche Konfrontation mit Stawrogin. In einem langen, fieberhaften Monolog offenbart Pjotr seinen wahren Plan. Er will nicht nur eine kleine lokale Revolte, sondern eine allumfassende Zerstörung der bestehenden Ordnung. Er sieht in Stawrogin, mit dessen Schönheit, Charisma und Gleichgültigkeit, den idealen Anführer für diese Bewegung – eine leere Ikone, einen „Zarewitsch Iwan“, den man als mythische Figur an die Spitze stellen kann, um die Massen zu entfesseln. Er beschreibt seine nihilistische Vision, die auf der systematischen Korruption der Gesellschaft, der Zerstörung von Moral und Ehre und der Schaffung von Chaos basiert. Stawrogin, der passiv zuhört, wird zur zentralen, aber leeren Figur in Pjotrs großem, zerstörerischem Spiel.

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  "extended_description_200w": "Pjotr Stepanowitsch entfaltet seine manipulative Meisterschaft. Er besucht den Gouverneur von Lembke und spielt ein perfides Spiel mit dessen Eitelkeit, Unsicherheit und literarischen Ambitionen. Er gibt sich als Informant aus, der eine angebliche Verschw\u00f6rung aufdecken will, w\u00e4hrend er in Wahrheit selbst die F\u00e4den zieht und den Gouverneur l\u00e4cherlich macht und destabilisiert. Der H\u00f6hepunkt des Kapitels ist seine n\u00e4chtliche Konfrontation mit Stawrogin. In einem langen, fieberhaften Monolog offenbart Pjotr seinen wahren Plan. Er will nicht nur eine kleine lokale Revolte, sondern eine allumfassende Zerst\u00f6rung der bestehenden Ordnung. Er sieht in Stawrogin, mit dessen Sch\u00f6nheit, Charisma und Gleichg\u00fcltigkeit, den idealen Anf\u00fchrer f\u00fcr diese Bewegung \u2013 eine leere Ikone, einen \u201eZarewitsch Iwan\u201c, den man als mythische Figur an die Spitze stellen kann, um die Massen zu entfesseln. Er beschreibt seine nihilistische Vision, die auf der systematischen Korruption der Gesellschaft, der Zerst\u00f6rung von Moral und Ehre und der Schaffung von Chaos basiert. Stawrogin, der passiv zuh\u00f6rt, wird zur zentralen, aber leeren Figur in Pjotrs gro\u00dfem, zerst\u00f6rerischem Spiel.",
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  "summary": "Pjotr Stepanowitsch intensiviert seine Bem\u00fchungen, Chaos zu stiften. Er manipuliert Gouverneur von Lembke, indem er mit dessen Unsicherheiten und Ambitionen spielt, w\u00e4hrend er gleichzeitig dessen Autorit\u00e4t untergr\u00e4bt. Er enth\u00fcllt Stawrogin seinen zynischen Plan: ihn als charismatische Galionsfigur, einen \u201eIwan Zarewitsch\u201c, zu benutzen, um einen Volksaufstand anzuzetteln, der auf systematischer Zerst\u00f6rung und sozialem Zusammenbruch beruht. Stawrogin ist zun\u00e4chst am\u00fcsiert, aber letztlich abgesto\u00dfen. Das Kapitel gipfelt in Pjotrs leidenschaftlichem, fieberhaftem Monolog, in dem er seine nihilistische Revolutionsvision darlegt und seinen Wunsch offenbart, Stawrogin zu dem sch\u00f6nen, tragischen Idol f\u00fcr die zerst\u00f6rerischen Kr\u00e4fte zu machen, die er entfesseln will.",
  "title": "Pjotr Stepanowitsch in T\u00e4tigkeit."
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#12

Bei den Unsrigen.

Die Revolutionäre treffen sich erneut, diesmal um den Mord an Schatoff zu planen, den Pjotr Stepanowitsch als Verräter gebrandmarkt hat. Er argumentiert, dass Schatoff beabsichtigt, sie alle zu denunzieren. Er enthüllt einen Ersatzplan mit Kirilloff, der sich bereit erklärt hat, ein falsches Geständnis zu schreiben, in dem er die Verantwortung für ihre Verbrechen übernimmt, bevor er seinen philosophischen Selbstmord begeht. Die Mitglieder, gefangen in Angst und Gruppenzwang, stimmen widerwillig dem Mord zu, den Pjotr als Mittel ansieht, sie durch Blut aneinander zu binden.

Die „Fünf“ versammelt sich erneut, diesmal an einem abgelegenen, düsteren Ort im Park. Pjotr Stepanowitsch treibt seinen Plan, die Gruppe durch ein gemeinsames Verbrechen zu binden, auf die Spitze. Er verkündet, dass Iwan Schatoff ein Verräter sei und im Begriff stehe, die gesamte Organisation bei den Behörden zu denunzieren. Um dies zu verhindern und die Gruppe mit einem unauflöslichen Blutschwur zu einen, schlägt er vor, Schatoff zu ermorden. Die Mitglieder der Zelle reagieren mit einer Mischung aus Schock, Angst und schwachem Protest. Wirginski protestiert aus moralischen Gründen, wird aber schnell eingeschüchtert. Schigaleff argumentiert logisch gegen den Mord, sieht ihn aber als unvermeidlich an. Pjotr Stepanowitsch enthüllt seinen Plan B: Der Ingenieur Kirilloff wird vor seinem geplanten Selbstmord ein Geständnis unterschreiben, in dem er die Verantwortung für Schatoffs Ermordung und andere revolutionäre Taten übernimmt. Durch eine Mischung aus Drohungen, logischer Manipulation und dem Appell an ihre revolutionäre Pflicht zwingt Pjotr die zögernden Mitglieder, dem Mordplan zuzustimmen.

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  "extended_description_200w": "Die \u201eF\u00fcnf\u201c versammelt sich erneut, diesmal an einem abgelegenen, d\u00fcsteren Ort im Park. Pjotr Stepanowitsch treibt seinen Plan, die Gruppe durch ein gemeinsames Verbrechen zu binden, auf die Spitze. Er verk\u00fcndet, dass Iwan Schatoff ein Verr\u00e4ter sei und im Begriff stehe, die gesamte Organisation bei den Beh\u00f6rden zu denunzieren. Um dies zu verhindern und die Gruppe mit einem unaufl\u00f6slichen Blutschwur zu einen, schl\u00e4gt er vor, Schatoff zu ermorden. Die Mitglieder der Zelle reagieren mit einer Mischung aus Schock, Angst und schwachem Protest. Wirginski protestiert aus moralischen Gr\u00fcnden, wird aber schnell eingesch\u00fcchtert. Schigaleff argumentiert logisch gegen den Mord, sieht ihn aber als unvermeidlich an. Pjotr Stepanowitsch enth\u00fcllt seinen Plan B: Der Ingenieur Kirilloff wird vor seinem geplanten Selbstmord ein Gest\u00e4ndnis unterschreiben, in dem er die Verantwortung f\u00fcr Schatoffs Ermordung und andere revolution\u00e4re Taten \u00fcbernimmt. Durch eine Mischung aus Drohungen, logischer Manipulation und dem Appell an ihre revolution\u00e4re Pflicht zwingt Pjotr die z\u00f6gernden Mitglieder, dem Mordplan zuzustimmen.",
  "number": 12,
  "summary": "Die Revolution\u00e4re treffen sich erneut, diesmal um den Mord an Schatoff zu planen, den Pjotr Stepanowitsch als Verr\u00e4ter gebrandmarkt hat. Er argumentiert, dass Schatoff beabsichtigt, sie alle zu denunzieren. Er enth\u00fcllt einen Ersatzplan mit Kirilloff, der sich bereit erkl\u00e4rt hat, ein falsches Gest\u00e4ndnis zu schreiben, in dem er die Verantwortung f\u00fcr ihre Verbrechen \u00fcbernimmt, bevor er seinen philosophischen Selbstmord begeht. Die Mitglieder, gefangen in Angst und Gruppenzwang, stimmen widerwillig dem Mord zu, den Pjotr als Mittel ansieht, sie durch Blut aneinander zu binden.",
  "title": "Bei den Unsrigen."
}
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#13

Zarewitsch Iwan.

Stawrogin wird von Pjotr Stepanowitsch konfrontiert, der ihn drängt, das Geld für Fedjka zur Ermordung der Lebädkins bereitzustellen und seine Rolle als „Iwan der Zarewitsch“ anzunehmen. Stawrogin weist ihn wütend zurück, enthüllt sein Wissen über den Plan, Schatoff zu töten, und drückt seine absolute Verachtung für Pjotrs Pläne aus. Er greift Pjotr an und geht. Pjotr, obwohl geschlagen, ist ekstatisch und glaubt, dass er endlich eine Reaktion provoziert und Stawrogins Beteiligung durch diesen Akt der Gewalt gesichert hat.

Pjotr Stepanowitsch sucht Kirilloff auf, in dessen Wohnung sich auch der Sträfling Fedjka versteckt hält. Dort kommt es zur entscheidenden Konfrontation mit Stawrogin. Pjotr fordert Geld von Stawrogin, um Fedjka für den Mord an den Lebädkins zu bezahlen, und drängt ihn erneut, seine Rolle als Anführer, als „Zarewitsch Iwan“, anzunehmen. Stawrogin, der die ganze Intrige durchschaut, reagiert mit eisiger Wut. Er enthüllt, dass er von dem Plan, Schatoff zu ermorden, weiß und Pjotr vorwirft, ihn als Deckmantel für seine Verbrechen benutzen zu wollen. In einem Ausbruch lange unterdrückter Gewalt packt Stawrogin Pjotr an den Haaren, wirft ihn zu Boden und verlässt die Szene. Pjotr, obwohl physisch gedemütigt, ist in einem Zustand manischer Freude. Er glaubt, Stawrogins Gewaltausbruch sei der Beweis für dessen Leidenschaft und Engagement, eine Bestätigung, dass er die Rolle des Anführers doch annehmen werde. Die Begegnung zeigt die völlige Entfremdung der beiden Charaktere: Stawrogins verzweifelte Suche nach einer moralischen Grenze und Pjotrs wahnhafte Unfähigkeit, etwas anderes als die Bestätigung seiner eigenen Pläne zu sehen.

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  "extended_description_200w": "Pjotr Stepanowitsch sucht Kirilloff auf, in dessen Wohnung sich auch der Str\u00e4fling Fedjka versteckt h\u00e4lt. Dort kommt es zur entscheidenden Konfrontation mit Stawrogin. Pjotr fordert Geld von Stawrogin, um Fedjka f\u00fcr den Mord an den Leb\u00e4dkins zu bezahlen, und dr\u00e4ngt ihn erneut, seine Rolle als Anf\u00fchrer, als \u201eZarewitsch Iwan\u201c, anzunehmen. Stawrogin, der die ganze Intrige durchschaut, reagiert mit eisiger Wut. Er enth\u00fcllt, dass er von dem Plan, Schatoff zu ermorden, wei\u00df und Pjotr vorwirft, ihn als Deckmantel f\u00fcr seine Verbrechen benutzen zu wollen. In einem Ausbruch lange unterdr\u00fcckter Gewalt packt Stawrogin Pjotr an den Haaren, wirft ihn zu Boden und verl\u00e4sst die Szene. Pjotr, obwohl physisch gedem\u00fctigt, ist in einem Zustand manischer Freude. Er glaubt, Stawrogins Gewaltausbruch sei der Beweis f\u00fcr dessen Leidenschaft und Engagement, eine Best\u00e4tigung, dass er die Rolle des Anf\u00fchrers doch annehmen werde. Die Begegnung zeigt die v\u00f6llige Entfremdung der beiden Charaktere: Stawrogins verzweifelte Suche nach einer moralischen Grenze und Pjotrs wahnhafte Unf\u00e4higkeit, etwas anderes als die Best\u00e4tigung seiner eigenen Pl\u00e4ne zu sehen.",
  "number": 13,
  "summary": "Stawrogin wird von Pjotr Stepanowitsch konfrontiert, der ihn dr\u00e4ngt, das Geld f\u00fcr Fedjka zur Ermordung der Leb\u00e4dkins bereitzustellen und seine Rolle als \u201eIwan der Zarewitsch\u201c anzunehmen. Stawrogin weist ihn w\u00fctend zur\u00fcck, enth\u00fcllt sein Wissen \u00fcber den Plan, Schatoff zu t\u00f6ten, und dr\u00fcckt seine absolute Verachtung f\u00fcr Pjotrs Pl\u00e4ne aus. Er greift Pjotr an und geht. Pjotr, obwohl geschlagen, ist ekstatisch und glaubt, dass er endlich eine Reaktion provoziert und Stawrogins Beteiligung durch diesen Akt der Gewalt gesichert hat.",
  "title": "Zarewitsch Iwan."
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#14

Wie Stepan Trophimowitsch beschlagnahmt wurde.

In einer absurden Wendung wird das Haus von Stepan Trophimowitsch von den Behörden durchsucht, angeführt von dem linkischen Beamten Blümer. Dies ist ein Ergebnis der wachsenden Paranoia von Gouverneur von Lembke. Stepan Trophimowitsch, der die Durchsuchung als die lang ersehnte politische Verfolgung missversteht, von der er immer geträumt hat, reagiert mit theatralischer Würde und Melodramatik. Er sieht das Ereignis nicht als bürokratischen Fehler, sondern als die Krönung seines Lebens als „gefährlicher“ liberaler Denker, eine tragische Missverständnis, die ironischerweise seine tiefsten Eitelkeiten erfüllt.

Die Paranoia des Gouverneurs von Lembke erreicht einen neuen Höhepunkt, was zu einer Hausdurchsuchung bei Stepan Trophimowitsch führt. Der Beamte Blümer, eine untergeordnete und ungeschickte Figur, führt die Aktion durch. Für Stepan Trophimowitsch ist dies die Erfüllung seines lebenslangen Traums, ein politischer Märtyrer zu sein. Er reagiert auf die „Beschlagnahmung“ seiner Papiere – hauptsächlich alte Briefe und literarische Entwürfe – mit einer Mischung aus theatralischer Empörung und heimlicher Freude. Er sieht sich endlich von der Regierung als die gefährliche Figur anerkannt, für die er sich immer gehalten hat. Das Kapitel ist eine satirische Darstellung der Diskrepanz zwischen Stepans romantischer Selbstwahrnehmung und der banalen, bürokratischen Realität der Situation. Er inszeniert sein Leiden, weint, hält Reden vor dem Erzähler und bereitet sich auf eine imaginäre Verbannung nach Sibirien vor. Der Vorfall ist eine Farce, die jedoch für Stepan Trophimowitsch von größter persönlicher Bedeutung ist und ihn zu einem entscheidenden Schritt treibt.

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  "extended_description_200w": "Die Paranoia des Gouverneurs von Lembke erreicht einen neuen H\u00f6hepunkt, was zu einer Hausdurchsuchung bei Stepan Trophimowitsch f\u00fchrt. Der Beamte Bl\u00fcmer, eine untergeordnete und ungeschickte Figur, f\u00fchrt die Aktion durch. F\u00fcr Stepan Trophimowitsch ist dies die Erf\u00fcllung seines lebenslangen Traums, ein politischer M\u00e4rtyrer zu sein. Er reagiert auf die \u201eBeschlagnahmung\u201c seiner Papiere \u2013 haupts\u00e4chlich alte Briefe und literarische Entw\u00fcrfe \u2013 mit einer Mischung aus theatralischer Emp\u00f6rung und heimlicher Freude. Er sieht sich endlich von der Regierung als die gef\u00e4hrliche Figur anerkannt, f\u00fcr die er sich immer gehalten hat. Das Kapitel ist eine satirische Darstellung der Diskrepanz zwischen Stepans romantischer Selbstwahrnehmung und der banalen, b\u00fcrokratischen Realit\u00e4t der Situation. Er inszeniert sein Leiden, weint, h\u00e4lt Reden vor dem Erz\u00e4hler und bereitet sich auf eine imagin\u00e4re Verbannung nach Sibirien vor. Der Vorfall ist eine Farce, die jedoch f\u00fcr Stepan Trophimowitsch von gr\u00f6\u00dfter pers\u00f6nlicher Bedeutung ist und ihn zu einem entscheidenden Schritt treibt.",
  "number": 14,
  "summary": "In einer absurden Wendung wird das Haus von Stepan Trophimowitsch von den Beh\u00f6rden durchsucht, angef\u00fchrt von dem linkischen Beamten Bl\u00fcmer. Dies ist ein Ergebnis der wachsenden Paranoia von Gouverneur von Lembke. Stepan Trophimowitsch, der die Durchsuchung als die lang ersehnte politische Verfolgung missversteht, von der er immer getr\u00e4umt hat, reagiert mit theatralischer W\u00fcrde und Melodramatik. Er sieht das Ereignis nicht als b\u00fcrokratischen Fehler, sondern als die Kr\u00f6nung seines Lebens als \u201egef\u00e4hrlicher\u201c liberaler Denker, eine tragische Missverst\u00e4ndnis, die ironischerweise seine tiefsten Eitelkeiten erf\u00fcllt.",
  "title": "Wie Stepan Trophimowitsch beschlagnahmt wurde."
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#15

Die Flibustier. Der verhängnisvolle Morgen.

Der Morgen des Festes beginnt. Ein friedlicher Protest von Fabrikarbeitern, die zum Haus des Gouverneurs marschieren, um sich über Löhne zu beschweren, wird von dem paranoiden Gouverneur von Lembke als ausgewachsener Aufstand fehlinterpretiert. Von radikalen Agitatoren ermutigt, befiehlt von Lembke ein gewaltsames Vorgehen. Stepan Trophimowitsch, auf dem Weg, den Gouverneur wegen der Durchsuchung seines Hauses zur Rede zu stellen, gerät ins Chaos und wird von den Ereignissen mitgerissen. Er wird fälschlicherweise als einer der Rädelsführer angesehen, was die Ansicht der Behörden über ihn als gefährlichen Subversiven weiter festigt.

Der Morgen des Festes beginnt mit Chaos. Eine Gruppe von Fabrikarbeitern, die von ihrem Direktor betrogen wurden, marschiert friedlich zum Haus des Gouverneurs, um eine Petition zu überreichen. Der bereits paranoide Gouverneur von Lembke, beeinflusst von Pjotr Stepanowitsch und dem Polizeichef Flibustjeroff, interpretiert den Protest als einen organisierten Aufstand der „Flibustier“. Auf dem Weg, sich über die Hausdurchsuchung zu beschweren, gerät Stepan Trophimowitsch in die Menge. In dem Durcheinander wird er fälschlicherweise als einer der Anführer identifiziert. Von Lembke, der nun völlig den Verstand verliert, befiehlt einen brutalen Angriff auf die Arbeiter und lässt sie mit Ruten auspeitschen. Stepan Trophimowitsch wird ebenfalls ergriffen und gedemütigt. Der Vorfall, der als „der verhängnisvolle Morgen“ bekannt wird, ist der erste Akt des öffentlichen Chaos, das Pjotr Stepanowitsch geplant hat. Die groteske Fehlinterpretation eines legitimen Arbeiterprotests als revolutionäre Verschwörung zeigt die explosive Mischung aus behördlicher Inkompetenz und gezielter Provokation.

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  "extended_description_200w": "Der Morgen des Festes beginnt mit Chaos. Eine Gruppe von Fabrikarbeitern, die von ihrem Direktor betrogen wurden, marschiert friedlich zum Haus des Gouverneurs, um eine Petition zu \u00fcberreichen. Der bereits paranoide Gouverneur von Lembke, beeinflusst von Pjotr Stepanowitsch und dem Polizeichef Flibustjeroff, interpretiert den Protest als einen organisierten Aufstand der \u201eFlibustier\u201c. Auf dem Weg, sich \u00fcber die Hausdurchsuchung zu beschweren, ger\u00e4t Stepan Trophimowitsch in die Menge. In dem Durcheinander wird er f\u00e4lschlicherweise als einer der Anf\u00fchrer identifiziert. Von Lembke, der nun v\u00f6llig den Verstand verliert, befiehlt einen brutalen Angriff auf die Arbeiter und l\u00e4sst sie mit Ruten auspeitschen. Stepan Trophimowitsch wird ebenfalls ergriffen und gedem\u00fctigt. Der Vorfall, der als \u201eder verh\u00e4ngnisvolle Morgen\u201c bekannt wird, ist der erste Akt des \u00f6ffentlichen Chaos, das Pjotr Stepanowitsch geplant hat. Die groteske Fehlinterpretation eines legitimen Arbeiterprotests als revolution\u00e4re Verschw\u00f6rung zeigt die explosive Mischung aus beh\u00f6rdlicher Inkompetenz und gezielter Provokation.",
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  "summary": "Der Morgen des Festes beginnt. Ein friedlicher Protest von Fabrikarbeitern, die zum Haus des Gouverneurs marschieren, um sich \u00fcber L\u00f6hne zu beschweren, wird von dem paranoiden Gouverneur von Lembke als ausgewachsener Aufstand fehlinterpretiert. Von radikalen Agitatoren ermutigt, befiehlt von Lembke ein gewaltsames Vorgehen. Stepan Trophimowitsch, auf dem Weg, den Gouverneur wegen der Durchsuchung seines Hauses zur Rede zu stellen, ger\u00e4t ins Chaos und wird von den Ereignissen mitgerissen. Er wird f\u00e4lschlicherweise als einer der R\u00e4delsf\u00fchrer angesehen, was die Ansicht der Beh\u00f6rden \u00fcber ihn als gef\u00e4hrlichen Subversiven weiter festigt.",
  "title": "Die Flibustier. Der verh\u00e4ngnisvolle Morgen."
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#16

Die Matinee.

Die literarische Matinee, der erste Teil des Festes, endet in einem völligen Fiasko. Karmasinoffs selbstgefällige Abschiedslesung wird ausgebuht. Stepan Trophimowitsch hält eine leidenschaftliche, aber anachronistische Rede, in der er die Schönheit und Raffael über den sozialen Nutzen verteidigt, was auf Spott stößt. Er wird öffentlich von einem Seminaristen gedemütigt, der ihn mit dem Sträfling Fedjka in Verbindung bringt. Das Chaos gipfelt darin, dass ein dritter Redner eine feurige, unsinnige Rede hält, in der er Russland anprangert, was von den rowdyhafteren Elementen des Publikums wild bejubelt wird. Die angesehenen Bürger sind skandalisiert, und die Veranstaltung bricht im Pandämonium zusammen.

Die literarische Matinee des Festes entwickelt sich zu einem Fiasko. Die Atmosphäre ist von Anfang an angespannt. Der berühmte Schriftsteller Karmasinoff hält eine selbstgefällige und langatmige Abschiedslesung, die vom Publikum mit Spott und Unruhe aufgenommen wird. Anschließend betritt Stepan Trophimowitsch die Bühne. Anstatt der erwarteten harmlosen Unterhaltung hält er eine leidenschaftliche, aber für die Zeit unpassende Rede, in der er die ewige Schönheit von Shakespeare und Raffael über die utilitaristischen Forderungen der neuen Generation stellt. Er wird ausgebuht und von einem Seminaristen öffentlich gedemütigt, der ihn mit dem Sträfling Fedjka in Verbindung bringt. Der Höhepunkt des Chaos wird erreicht, als ein unerwarteter dritter Redner, ein manischer Professor, die Bühne stürmt und eine wüste, nihilistische Tirade gegen Russland hält, die von den radikalen Elementen im Publikum bejubelt wird. Die Veranstaltung löst sich in Tumult auf. Die Studentin versucht, für die Not der Studenten zu sprechen, wird aber im Lärm nicht gehört. Das geplante kulturelle Ereignis ist zu einer chaotischen Zurschaustellung von gesellschaftlicher Zersetzung und ideologischem Konflikt geworden.

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  "extended_description_200w": "Die literarische Matinee des Festes entwickelt sich zu einem Fiasko. Die Atmosph\u00e4re ist von Anfang an angespannt. Der ber\u00fchmte Schriftsteller Karmasinoff h\u00e4lt eine selbstgef\u00e4llige und langatmige Abschiedslesung, die vom Publikum mit Spott und Unruhe aufgenommen wird. Anschlie\u00dfend betritt Stepan Trophimowitsch die B\u00fchne. Anstatt der erwarteten harmlosen Unterhaltung h\u00e4lt er eine leidenschaftliche, aber f\u00fcr die Zeit unpassende Rede, in der er die ewige Sch\u00f6nheit von Shakespeare und Raffael \u00fcber die utilitaristischen Forderungen der neuen Generation stellt. Er wird ausgebuht und von einem Seminaristen \u00f6ffentlich gedem\u00fctigt, der ihn mit dem Str\u00e4fling Fedjka in Verbindung bringt. Der H\u00f6hepunkt des Chaos wird erreicht, als ein unerwarteter dritter Redner, ein manischer Professor, die B\u00fchne st\u00fcrmt und eine w\u00fcste, nihilistische Tirade gegen Russland h\u00e4lt, die von den radikalen Elementen im Publikum bejubelt wird. Die Veranstaltung l\u00f6st sich in Tumult auf. Die Studentin versucht, f\u00fcr die Not der Studenten zu sprechen, wird aber im L\u00e4rm nicht geh\u00f6rt. Das geplante kulturelle Ereignis ist zu einer chaotischen Zurschaustellung von gesellschaftlicher Zersetzung und ideologischem Konflikt geworden.",
  "number": 16,
  "summary": "Die literarische Matinee, der erste Teil des Festes, endet in einem v\u00f6lligen Fiasko. Karmasinoffs selbstgef\u00e4llige Abschiedslesung wird ausgebuht. Stepan Trophimowitsch h\u00e4lt eine leidenschaftliche, aber anachronistische Rede, in der er die Sch\u00f6nheit und Raffael \u00fcber den sozialen Nutzen verteidigt, was auf Spott st\u00f6\u00dft. Er wird \u00f6ffentlich von einem Seminaristen gedem\u00fctigt, der ihn mit dem Str\u00e4fling Fedjka in Verbindung bringt. Das Chaos gipfelt darin, dass ein dritter Redner eine feurige, unsinnige Rede h\u00e4lt, in der er Russland anprangert, was von den rowdyhafteren Elementen des Publikums wild bejubelt wird. Die angesehenen B\u00fcrger sind skandalisiert, und die Veranstaltung bricht im Pand\u00e4monium zusammen.",
  "title": "Die Matinee."
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#17

Das Ende des Festes.

Der abendliche Gouverneursball ist noch katastrophaler. Als sich die Nachricht von einem großen Feuer im Stadtteil jenseits des Flusses verbreitet, bricht Panik aus. Gouverneur von Lembke, bereits geistig instabil, bricht völlig zusammen, beschuldigt seine Frau, das Chaos angezettelt zu haben, und befiehlt ihre Verhaftung, bevor er zusammenbricht. Gleichzeitig erklärt Lisaweta, gequält von Schuld und Verdacht wegen der Morde an den Lebädkins (die während des Feuers stattfanden), öffentlich, dass sie mit Stawrogin geht. Stawrogin bestätigt seine Ehe mit Marja und nimmt Lisaweta kalt an, die dann mit ihm nach Skworeschniki geht.

Der Ball, der zweite Teil des Festes, wird zur endgültigen Katastrophe. Die Stimmung ist bereits durch die misslungene Matinee vergiftet. Plötzlich bricht die Nachricht herein, dass in der Zaretschje, dem Stadtteil jenseits des Flusses, ein großes Feuer ausgebrochen ist. Panik ergreift die Gesellschaft. Mitten in dem Chaos erleidet Gouverneur von Lembke einen vollständigen Nervenzusammenbruch. Er beschuldigt seine Frau, die Anstifterin des Aufruhrs zu sein, befiehlt ihre Verhaftung und bricht zusammen. Gleichzeitig kommt es zu einem dramatischen Höhepunkt im persönlichen Drama. Lisaweta Drosdowa, die von den Ereignissen und ihrer inneren Zerrissenheit gequält wird, konfrontiert Stawrogin. Er enthüllt öffentlich seine Ehe mit der ermordeten Marja Lebädkin. Trotz dieser Enthüllung und in einem Akt verzweifelter Entschlossenheit verlässt Lisaweta den Ball an seiner Seite, um ihm nach Skworeschniki zu folgen, und bricht damit endgültig mit ihrer Familie und der Gesellschaft. Der Abend endet in Feuer, Wahnsinn und dem Zusammenbruch der öffentlichen und privaten Ordnung.

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  "extended_description_200w": "Der Ball, der zweite Teil des Festes, wird zur endg\u00fcltigen Katastrophe. Die Stimmung ist bereits durch die misslungene Matinee vergiftet. Pl\u00f6tzlich bricht die Nachricht herein, dass in der Zaretschje, dem Stadtteil jenseits des Flusses, ein gro\u00dfes Feuer ausgebrochen ist. Panik ergreift die Gesellschaft. Mitten in dem Chaos erleidet Gouverneur von Lembke einen vollst\u00e4ndigen Nervenzusammenbruch. Er beschuldigt seine Frau, die Anstifterin des Aufruhrs zu sein, befiehlt ihre Verhaftung und bricht zusammen. Gleichzeitig kommt es zu einem dramatischen H\u00f6hepunkt im pers\u00f6nlichen Drama. Lisaweta Drosdowa, die von den Ereignissen und ihrer inneren Zerrissenheit gequ\u00e4lt wird, konfrontiert Stawrogin. Er enth\u00fcllt \u00f6ffentlich seine Ehe mit der ermordeten Marja Leb\u00e4dkin. Trotz dieser Enth\u00fcllung und in einem Akt verzweifelter Entschlossenheit verl\u00e4sst Lisaweta den Ball an seiner Seite, um ihm nach Skworeschniki zu folgen, und bricht damit endg\u00fcltig mit ihrer Familie und der Gesellschaft. Der Abend endet in Feuer, Wahnsinn und dem Zusammenbruch der \u00f6ffentlichen und privaten Ordnung.",
  "number": 17,
  "summary": "Der abendliche Gouverneursball ist noch katastrophaler. Als sich die Nachricht von einem gro\u00dfen Feuer im Stadtteil jenseits des Flusses verbreitet, bricht Panik aus. Gouverneur von Lembke, bereits geistig instabil, bricht v\u00f6llig zusammen, beschuldigt seine Frau, das Chaos angezettelt zu haben, und befiehlt ihre Verhaftung, bevor er zusammenbricht. Gleichzeitig erkl\u00e4rt Lisaweta, gequ\u00e4lt von Schuld und Verdacht wegen der Morde an den Leb\u00e4dkins (die w\u00e4hrend des Feuers stattfanden), \u00f6ffentlich, dass sie mit Stawrogin geht. Stawrogin best\u00e4tigt seine Ehe mit Marja und nimmt Lisaweta kalt an, die dann mit ihm nach Skworeschniki geht.",
  "title": "Das Ende des Festes."
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#18

Ein beendeter Roman.

In Skworeschniki konfrontiert Lisaweta Stawrogin wegen der vergangenen Nacht. Ihr „Roman“ ist vorbei, bevor er begonnen hat; sie erkennt die schreckliche Wahrheit seiner Natur. Er gesteht seine Leere und Unfähigkeit zu lieben. Die Nachricht kommt, dass die Lebädkins und ihre Dienerin während des Feuers ermordet wurden. Lisa, die Stawrogins Mitschuld erkennt, verlässt ihn entsetzt. Sie eilt zum Ort der Morde, wo sich ein feindseliger Mob versammelt hat. Die Menge, die sie für eine Komplizin Stawrogins hält, greift sie an und tötet sie.

Das Kapitel beschreibt den tragischen Morgen nach dem Brand. Lisaweta und Stawrogin sind in Skworeschniki. Ihre Begegnung ist von einer kalten, schmerzhaften Ernüchterung geprägt. Der „Roman“ zwischen ihnen ist beendet. Lisaweta erkennt die Tiefe von Stawrogins moralischem Versagen und innerer Leere. Er gesteht ihr seine Unfähigkeit zu lieben und zu handeln. Die Nachricht von der Ermordung der Lebädkins während des Brandes erreicht sie. Lisaweta, die nun Stawrogins indirekte Schuld ahnt, flieht in Verzweiflung und Entsetzen. Sie eilt zur Mordstätte, wo sich bereits eine aufgebrachte Menge versammelt hat, die Stawrogin für die Morde und den Brand verantwortlich macht. In der hitzigen Atmosphäre wird Lisaweta als Stawrogins Komplizin identifiziert. Der Mob, angestachelt von Gerüchten und Wut, wendet sich gegen sie. In einem brutalen Akt der Lynchjustiz wird sie von der Menge erschlagen. Ihr Verlobter, Mawrikij Nicolajewitsch, der ihr gefolgt ist, kann sie nicht retten und bricht verzweifelt zusammen.

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  "extended_description_200w": "Das Kapitel beschreibt den tragischen Morgen nach dem Brand. Lisaweta und Stawrogin sind in Skworeschniki. Ihre Begegnung ist von einer kalten, schmerzhaften Ern\u00fcchterung gepr\u00e4gt. Der \u201eRoman\u201c zwischen ihnen ist beendet. Lisaweta erkennt die Tiefe von Stawrogins moralischem Versagen und innerer Leere. Er gesteht ihr seine Unf\u00e4higkeit zu lieben und zu handeln. Die Nachricht von der Ermordung der Leb\u00e4dkins w\u00e4hrend des Brandes erreicht sie. Lisaweta, die nun Stawrogins indirekte Schuld ahnt, flieht in Verzweiflung und Entsetzen. Sie eilt zur Mordst\u00e4tte, wo sich bereits eine aufgebrachte Menge versammelt hat, die Stawrogin f\u00fcr die Morde und den Brand verantwortlich macht. In der hitzigen Atmosph\u00e4re wird Lisaweta als Stawrogins Komplizin identifiziert. Der Mob, angestachelt von Ger\u00fcchten und Wut, wendet sich gegen sie. In einem brutalen Akt der Lynchjustiz wird sie von der Menge erschlagen. Ihr Verlobter, Mawrikij Nicolajewitsch, der ihr gefolgt ist, kann sie nicht retten und bricht verzweifelt zusammen.",
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  "summary": "In Skworeschniki konfrontiert Lisaweta Stawrogin wegen der vergangenen Nacht. Ihr \u201eRoman\u201c ist vorbei, bevor er begonnen hat; sie erkennt die schreckliche Wahrheit seiner Natur. Er gesteht seine Leere und Unf\u00e4higkeit zu lieben. Die Nachricht kommt, dass die Leb\u00e4dkins und ihre Dienerin w\u00e4hrend des Feuers ermordet wurden. Lisa, die Stawrogins Mitschuld erkennt, verl\u00e4sst ihn entsetzt. Sie eilt zum Ort der Morde, wo sich ein feindseliger Mob versammelt hat. Die Menge, die sie f\u00fcr eine Komplizin Stawrogins h\u00e4lt, greift sie an und t\u00f6tet sie.",
  "title": "Ein beendeter Roman."
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#19

Der letzte Beschluß.

Im Nachhinein verbreitet Pjotr Stepanowitsch Desinformationen, um seine Spuren zu verwischen und andere zu belasten, dann flieht er aus der Stadt. Die Behörden beginnen, die Verschwörung aufzudecken. Lämschin, einer der „Fünf“, bricht zusammen und gesteht der Polizei alles, wodurch die gesamte revolutionäre Zelle entlarvt wird. Die Mitglieder werden einer nach dem anderen verhaftet. Wirginski gesteht sofort, während Erkel fanatisch loyal bleibt. Liputin wird nach einer ausschweifenden Flucht in Petersburg gefasst.

Nach den Morden und dem Brand beginnt sich das Netz der Verschwörung aufzulösen. Pjotr Stepanowitsch versucht, die Spuren zu verwischen, verbreitet Desinformation und verlässt die Stadt. Die Behörden beginnen, die Zusammenhänge zu untersuchen. Der Wendepunkt kommt, als Lämschin, eines der Mitglieder der „Fünf“, von panischer Angst ergriffen wird und ein vollständiges Geständnis bei der Polizei ablegt. Er enthüllt die Existenz der revolutionären Zelle, den Mord an Schatoff und Pjotrs zentrale Rolle. Daraufhin werden die Mitglieder der Gruppe nach und nach verhaftet. Wirginski gesteht sofort, von Reue geplagt. Der junge Fähnrich Erkel bleibt fanatisch loyal gegenüber Pjotr Stepanowitsch und schweigt. Liputin wird nach einer zügellosen Flucht in Petersburg gefasst. Das Kapitel beschreibt den Zusammenbruch der Verschwörung durch Verrat und die Inkompetenz der Verschwörer, die durch Angst und Schuldgefühle zur Strecke gebracht werden, während der wahre Anstifter, Pjotr Stepanowitsch, entkommt.

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  "extended_description_200w": "Nach den Morden und dem Brand beginnt sich das Netz der Verschw\u00f6rung aufzul\u00f6sen. Pjotr Stepanowitsch versucht, die Spuren zu verwischen, verbreitet Desinformation und verl\u00e4sst die Stadt. Die Beh\u00f6rden beginnen, die Zusammenh\u00e4nge zu untersuchen. Der Wendepunkt kommt, als L\u00e4mschin, eines der Mitglieder der \u201eF\u00fcnf\u201c, von panischer Angst ergriffen wird und ein vollst\u00e4ndiges Gest\u00e4ndnis bei der Polizei ablegt. Er enth\u00fcllt die Existenz der revolution\u00e4ren Zelle, den Mord an Schatoff und Pjotrs zentrale Rolle. Daraufhin werden die Mitglieder der Gruppe nach und nach verhaftet. Wirginski gesteht sofort, von Reue geplagt. Der junge F\u00e4hnrich Erkel bleibt fanatisch loyal gegen\u00fcber Pjotr Stepanowitsch und schweigt. Liputin wird nach einer z\u00fcgellosen Flucht in Petersburg gefasst. Das Kapitel beschreibt den Zusammenbruch der Verschw\u00f6rung durch Verrat und die Inkompetenz der Verschw\u00f6rer, die durch Angst und Schuldgef\u00fchle zur Strecke gebracht werden, w\u00e4hrend der wahre Anstifter, Pjotr Stepanowitsch, entkommt.",
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  "summary": "Im Nachhinein verbreitet Pjotr Stepanowitsch Desinformationen, um seine Spuren zu verwischen und andere zu belasten, dann flieht er aus der Stadt. Die Beh\u00f6rden beginnen, die Verschw\u00f6rung aufzudecken. L\u00e4mschin, einer der \u201eF\u00fcnf\u201c, bricht zusammen und gesteht der Polizei alles, wodurch die gesamte revolution\u00e4re Zelle entlarvt wird. Die Mitglieder werden einer nach dem anderen verhaftet. Wirginski gesteht sofort, w\u00e4hrend Erkel fanatisch loyal bleibt. Liputin wird nach einer ausschweifenden Flucht in Petersburg gefasst.",
  "title": "Der letzte Beschlu\u00df."
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#20

Die Reisende.

Marja Schatowa, Schatoffs entfremdete Frau, kehrt unerwartet am Vorabend seiner Ermordung zurück, schwanger und in den Wehen. Schatoff, überglücklich und von einem neuen Lebenssinn erfüllt, vergisst alle Revolutionäre und seine eigene Gefahr. Er sucht verzweifelt Hilfe, zuerst bei Kirilloff und dann bei der Hebamme Arina Prochorowna. Die Geburt des Kindes, das er liebevoll als sein eigenes annimmt, bringt ihm einen Moment tiefen Glücks und verwandelt seine Verzweiflung in Hoffnung auf ein neues Leben.

In einer dramatischen Wendung kehrt Marja Schatowa, Iwan Schatoffs entfremdete Frau, in der Nacht seiner geplanten Ermordung zurück. Sie ist hochschwanger (von Stawrogin) und die Wehen setzen ein. Schatoff, der sich in Todesangst und revolutionären Intrigen verstrickt sah, ist von ihrer Ankunft völlig verwandelt. Seine Liebe zu ihr und die unmittelbare Realität des bevorstehenden Lebens verdrängen alle früheren Sorgen. Er ist von einer ekstatischen Freude und einem neuen Lebenssinn erfüllt. Er kümmert sich aufopferungsvoll um sie, sucht verzweifelt nach einer Hebamme und Geld. Die Geburt des Kindes wird zu einem Moment tiefster emotionaler Erfüllung für Schatoff. Er nimmt das Kind, obwohl es nicht sein eigenes ist, mit überwältigender Liebe an und sieht in ihm und der Rückkehr seiner Frau den Beginn eines neuen, reinen Lebens. Dieser kurze Moment des Glücks und der Hoffnung steht in tragischem Kontrast zu dem schrecklichen Schicksal, das ihn nur wenige Stunden später erwartet.

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  "title": "Die Reisende."
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#21

Die mühevolle Nacht.

Die „Fünfergruppe“ führt den Mord an Schatoff aus. Sie locken ihn unter dem Vorwand, die geheime Druckerpresse zu übergeben, in einen abgelegenen Park. Trotz einiger Zögerlichkeiten und interner Konflikte überwältigen und töten sie ihn, wobei Pjotr Stepanowitsch den tödlichen Schuss abgibt. Sie beschweren die Leiche und werfen sie in einen Teich. Die Tat ist brutal und ungeschickt, und die Gruppe bricht fast vor Panik auseinander, insbesondere Lämschin, der einen hysterischen Anfall erleidet. Pjotr kämpft darum, die Kontrolle zu behalten und sie durch ihr gemeinsames Verbrechen weiter an sich zu binden.

Dieses Kapitel schildert den Höhepunkt der Verschwörung: die Ermordung von Iwan Schatoff. Die „Fünf“ lockt Schatoff unter dem Vorwand, die versteckte Druckpresse auszugraben, in den abgelegenen Park von Skworeschniki. Die Atmosphäre ist düster und angespannt. Trotz der Proteste von Wirginski und der allgemeinen Nervosität wird der Plan ausgeführt. Schatoff wird überwältigt und Pjotr Stepanowitsch erschießt ihn kaltblütig. Die Mörder beschweren seinen Leichnam mit Steinen und versenken ihn im Teich. Die Tat selbst ist brutal und chaotisch. Unmittelbar nach dem Mord bricht die Gruppe fast zusammen. Lämschin erleidet einen hysterischen Anfall, schreit und muss gewaltsam zum Schweigen gebracht werden. Wirginski ist von Entsetzen gelähmt. Pjotr Stepanowitsch kämpft darum, die Kontrolle zu behalten und die Gruppe durch die gemeinsame Blutschuld an sich zu binden. Die „mühevolle Nacht“ zeigt die grausame Realität der revolutionären Idee, die in einem sinnlosen und brutalen Verbrechen mündet.

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  "title": "Die m\u00fchevolle Nacht."
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#22

Stepan Trophimowitschs letzte Reise.

Nachdem er endgültig mit Warwara Petrowna gebrochen hat, begibt sich Stepan Trophimowitsch auf eine symbolische „Pilgerreise“, um das „wahre Russland“ zu finden. Krank und desorientiert wandert er ziellos umher, bis er von einem Bauernpaar und später von einer reisenden Bibelhändlerin, Ssofja Matwejewna, aufgenommen wird. Er wird fieberhaft krank. Warwara Petrowna, die von seinem Aufenthaltsort erfahren hat, eilt an seine Seite. In seinen letzten Tagen erlebt Stepan Trophimowitsch eine spirituelle Erleuchtung, nimmt eine einfache Form des Christentums an und erkennt die dämonische Natur der Ideen, die Russland besessen haben. Er stirbt versöhnt mit Warwara Petrowna.

Nach seinem dramatischen Bruch mit Warwara Petrowna verlässt Stepan Trophimowitsch die Stadt zu Fuß, um seine „letzte Reise“ anzutreten. Er will das wahre russische Volk finden und seine idealistischen Vorstellungen mit der Realität konfrontieren. Krank und unvorbereitet irrt er über die Landstraßen, bis er von einer freundlichen Bibelverkäuferin, Ssofja Matwejewna, aufgenommen wird. In einem Dorf am Wegesrand wird er schwer krank. In seinen Fieberträumen und letzten klaren Momenten durchläuft er eine tiefgreifende spirituelle Verwandlung. Er erkennt die Leere seiner früheren liberalen Ideen und findet Trost im Evangelium, das Ssofja ihm vorliest. Insbesondere die Geschichte der Gadarener Dämonen, die in die Schweine fahren, wird für ihn zu einer Allegorie auf Russland, das von den „Dämonen“ der westlichen Ideologien besessen ist. Warwara Petrowna, die ihn ausfindig gemacht hat, eilt an sein Sterbebett. In einer letzten, bewegenden Szene versöhnen sie sich. Stepan Trophimowitsch stirbt, nachdem er eine Form von spiritueller Einsicht und Frieden gefunden hat.

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  "title": "Stepan Trophimowitschs letzte Reise."
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#23

Der Schluß.

Die letzten Verschwörungen lösen sich auf. Pjotr Stepanowitsch ermordet Kirilloff, nachdem er ihn gezwungen hat, das falsche Geständnis zu unterschreiben, und flieht dann ins Ausland. Schatoffs Frau stirbt an Fieber und Trauer, und ihr Baby stirbt kurz darauf. Warwara Petrowna ist von den Ereignissen und Stepans Tod am Boden zerstört. Die letzte Enthüllung kommt: Nicolai Stawrogin ist nach Skworeschniki zurückgekehrt. Er wird auf dem Dachboden gefunden, erhängt, und hinterlässt eine Notiz, in der er seine Schuld eingesteht. Die „Dämonen“ haben ihr Zerstörungswerk vollendet.

Das letzte Kapitel bringt die tragischen Ereignisse zu ihrem Abschluss. Pjotr Stepanowitsch sucht Kirilloff auf, um ihn zur Unterzeichnung des falschen Geständnisses zu zwingen, bevor dieser seinen geplanten Selbstmord begeht. Es kommt zu einer angespannten, philosophischen und psychologischen Konfrontation, an deren Ende Kirilloff sich erschießt. Pjotr Stepanowitsch verlässt die Stadt und entkommt ins Ausland. Die Folgen der Katastrophe werden deutlich: Marja Schatowa stirbt im Fieber, gefolgt von ihrem Neugeborenen. Die revolutionäre Zelle ist zerschlagen, die Mitglieder sind verhaftet oder auf der Flucht. Warwara Petrowna, gebrochen durch den Tod von Stepan Trophimowitsch und die Enthüllungen über ihren Sohn, zieht sich zurück. Die letzte, schrecklichste Nachricht ist der Selbstmord von Nicolai Stawrogin. Er kehrt heimlich nach Skworeschniki zurück und erhängt sich auf dem Dachboden, nachdem er einen kurzen Zettel hinterlassen hat: „Niemanden beschuldigen. Ich selbst.“ Die Zerstörung ist vollständig, die Dämonen haben ihr Werk vollendet und sich selbst vernichtet.

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  "title": "Der Schlu\u00df."
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Interesting scenes

Most interesting (4)
  • Das Treffen bei den Unsrigen — Die revolutionäre Fünfergruppe versammelt sich bei Wirginski. Schigaleff, der Theoretiker, stellt sein System der zukünftigen Weltordnung vor, das mit unbeschränkter Freiheit beginnt und in unbeschränktem Despotismus endet.
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    An Wirginskis Namenstag findet eine Versammlung der revolutionären Zelle statt, an der auch Stawrogin und Pjotr Werchowenski teilnehmen. Die Atmosphäre ist geprägt von Verwirrung, intellektueller Eitelkeit und ideologischem Chaos. Höhepunkt ist der Vortrag von Schigaleff, der sein Manuskript über die Neuordnung der Gesellschaft präsentiert. Er erklärt logisch, wie er, ausgehend von der Idee der totalen Freiheit, zu dem Schluss gekommen sei, dass die einzige Lösung der unbeschränkte Despotismus sei, bei dem neun Zehntel der Menschheit ihre Persönlichkeit aufgeben und zu einer Herde werden, während ein Zehntel die absolute Macht ausübt. Diese bizarre, aber logisch stringente Dystopie offenbart die gefährlichen Konsequenzen des radikalen utopischen Denkens. Die Szene ist eine scharfe Satire auf die revolutionären Intellektuellen der Zeit und stellt die philosophische Kernfrage des Romans nach Freiheit und Tyrannei.

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      "title": "Das Treffen bei den Unsrigen"
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  • Stawrogins und Schatoffs letztes Gespräch — In einer fiebrigen nächtlichen Konfrontation fordert Schatoff Stawrogin auf, sich zu seinen früheren Lehren über das russische Volk als „Gotträgervolk“ zu bekennen. Stawrogin bleibt rätselhaft, während Schatoff zwischen Anbetung und Wut schwankt.
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    Schatoff, der fiebert und auf Stawrogin gewartet hat, konfrontiert diesen mit den Ideen, die Stawrogin ihm einst vermittelt hatte: der Glaube an das russische Volk als das einzige gottragende Volk, das die Welt erneuern kann. Schatoff, der sein Leben auf diesen Glauben aufgebaut hat, fühlt sich verraten. Das Gespräch, das folgt, ist ein intensives philosophisches Duell über Glauben, Atheismus, nationale Identität und Verrat. Schatoff enthüllt seine Verzweiflung und seine tiefe, fast hündische Verbundenheit mit Stawrogin als Ideenträger. Stawrogin wiederum bleibt rätselhaft und distanziert, enthüllt aber seine geheime Ehe mit der lahmen Marja Timofejewna und warnt Schatoff vor der Gefahr, die ihm von der revolutionären Gruppe droht. Die Szene zeigt die tragische Kluft zwischen dem Schüler, der die Idee lebt, und dem Meister, der sie längst verworfen hat.

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  • Stepan Trophimowitschs letzte Reise — Nach der Katastrophe des Festes flieht Stepan Trophimowitsch aus der Stadt. Ohne Ziel wandert er über die Landstraße, trifft auf eine Bibelverkäuferin, Ssofja Matwejewna, und findet in seinen letzten Tagen einen neuen, einfachen Glauben und Frieden.
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    Gedemütigt und von Warwara Petrowna verstoßen, bricht Stepan Trophimowitsch zu einer ziellosen Wanderung auf, eine Flucht vor seinem bisherigen Leben als intellektueller Schmarotzer. Diese Reise wird zu einer Pilgerfahrt. Er trifft auf die einfache, aber fromme Bibelverkäuferin Ssofja Matwejewna, die ihn aufnimmt. In einem Bauernhaus, fernab der Gesellschaft, die ihn geformt und verachtet hat, wird er krank. In seinen letzten Gesprächen mit Ssofja, konfrontiert mit dem Evangelium, das sie ihm vorliest, findet er eine Art spiritueller Offenbarung. Er bekennt seine lebenslange Lüge und erkennt die Existenz einer höheren, ewigen Liebe an. Seine Rede über die Dämonen, die in die Schweine fahren – eine direkte Anspielung auf die Revolutionäre –, ist sein letztes, klares Bekenntnis. Sein Tod ist keine Tragödie, sondern eine Erlösung, die Versöhnung eines intellektuellen Westlers mit dem einfachen russischen Glauben.

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  • Kirilloffs Philosophie des Selbstmordes — In mehreren Gesprächen, insbesondere mit dem Erzähler und Pjotr Werchowenski, legt Kirilloff seine metaphysische Theorie dar: Durch einen Akt des reinen Eigenwillens – den Selbstmord – kann der Mensch seine Furcht vor dem Tod überwinden und selbst zu Gott werden, zum Menschgott.
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    Kirilloff, der Ingenieur, ist von einer radikalen Idee besessen. Er glaubt, dass die Menschheit nur durch zwei Vorurteile vom ultimativen Glück abgehalten wird: die Angst vor dem Schmerz und die Furcht vor dem Jenseits. Wenn ein Mensch beweisen kann, dass er keine Angst vor dem Tod hat, indem er sich aus freiem Willen das Leben nimmt, wird er den „Betrug“ Gottes entlarven und selbst Gott werden. Dieser erste „Menschgott“ wird die Menschheit befreien und ein neues Zeitalter der ewigen, diesseitigen Harmonie einläuten. Kirilloffs Philosophie ist ein extremes Beispiel für den logischen Nihilismus, der Gott verneint und den menschlichen Willen an seine Stelle setzt. Seine ruhige, fast kindliche Art, diese furchtbare Idee zu erklären, macht die Szene umso verstörender und philosophisch tiefgründiger.

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Most thrilling (4)
  • Kirilloffs Selbstmord — Pjotr Werchowenski sucht Kirilloff in der Nacht auf, um ihn zu zwingen, den versprochenen Selbstmord zu begehen und ein falsches Geständnis zu unterschreiben. Es entspinnt sich ein psychologischer und physischer Kampf, der in einem schrecklichen Finale gipfelt.
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    Die Szene ist ein Meisterwerk psychologischen Horrors. Pjotr kommt zu Kirilloff, um den Selbstmord einzufordern, der die Morde der Gruppe decken soll. Kirilloff, der durch Selbsttötung zum „Menschgott“ werden will, zögert. Pjotr, unter Zeitdruck und selbst in Angst, versucht ihn mit Drohungen, Logik und Spott zu manipulieren. Die Spannung steigt ins Unerträgliche. Kirilloff, in einem Zustand ekstatischer Anspannung, versteckt sich in einem dunklen Raum. Pjotr folgt ihm mit einer Kerze. In einem Moment der Stille stürzt sich Kirilloff auf Pjotr und beißt ihn in den Finger. Pjotr schlägt ihn nieder, flieht, hört den Schuss und kehrt zurück, um die Leiche zu finden. Die Szene ist ein Albtraum aus Dunkelheit, Wahnsinn und philosophischem Terror, der die Konsequenzen einer gottlosen Ideologie bis zum Äußersten treibt.

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      "title": "Kirilloffs Selbstmord"
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  • Der Mord an Schatoff — Die revolutionäre Fünfergruppe lockt Schatoff unter einem Vorwand in den abgelegenen Park von Skworeschniki. Trotz des Zögerns einiger Mitglieder erschießt Pjotr Werchowenski ihn kaltblütig, um die Gruppe durch das vergossene Blut aneinander zu binden.
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    Nachdem Pjotr Werchowenski die Gruppe überzeugt hat, dass Schatoff sie verraten wird, wird der Mord beschlossen. Die Szene im dunklen, regnerischen Park ist von einer düsteren, bedrückenden Atmosphäre geprägt. Die Verschwörer sind nervös und unsicher. Schatoff, der gerade durch die Geburt seines Kindes eine neue Hoffnung im Leben gefunden hat, kommt ahnungslos. In dem Moment, als er sich bückt, um die angebliche Druckpresse auszugraben, schießt Pjotr ihm in den Kopf. Die anderen Mitglieder stürzen sich auf den sterbenden Schatoff, um die Tat zu vollenden. Die brutale, unpersönliche Gewalt und die anschließende Panik der Mörder, besonders von Lämschin, der in einen tierischen Schrei ausbricht, zeigen die erbärmliche Realität hinter ihrer revolutionären Rhetorik. Es ist kein heroischer Akt, sondern ein feiger, schmutziger Mord.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Nachdem Pjotr Werchowenski die Gruppe \u00fcberzeugt hat, dass Schatoff sie verraten wird, wird der Mord beschlossen. Die Szene im dunklen, regnerischen Park ist von einer d\u00fcsteren, bedr\u00fcckenden Atmosph\u00e4re gepr\u00e4gt. Die Verschw\u00f6rer sind nerv\u00f6s und unsicher. Schatoff, der gerade durch die Geburt seines Kindes eine neue Hoffnung im Leben gefunden hat, kommt ahnungslos. In dem Moment, als er sich b\u00fcckt, um die angebliche Druckpresse auszugraben, schie\u00dft Pjotr ihm in den Kopf. Die anderen Mitglieder st\u00fcrzen sich auf den sterbenden Schatoff, um die Tat zu vollenden. Die brutale, unpers\u00f6nliche Gewalt und die anschlie\u00dfende Panik der M\u00f6rder, besonders von L\u00e4mschin, der in einen tierischen Schrei ausbricht, zeigen die erb\u00e4rmliche Realit\u00e4t hinter ihrer revolution\u00e4ren Rhetorik. Es ist kein heroischer Akt, sondern ein feiger, schmutziger Mord.",
      "synopsis": "Die revolution\u00e4re F\u00fcnfergruppe lockt Schatoff unter einem Vorwand in den abgelegenen Park von Skworeschniki. Trotz des Z\u00f6gerns einiger Mitglieder erschie\u00dft Pjotr Werchowenski ihn kaltbl\u00fctig, um die Gruppe durch das vergossene Blut aneinander zu binden.",
      "title": "Der Mord an Schatoff"
    }
  • Lisas Tod im Mob — In einem Zustand der Verzweiflung eilt Lisa zur Brandstätte, dem Ort, an dem die Lebädkins ermordet wurden. Dort wird sie von einer aufgebrachten Volksmenge als „Stawroginsche“ erkannt und brutal erschlagen.
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    Nachdem Lisa von Stawrogin die Wahrheit über seine Ehe und die Morde erfahren hat, ist sie seelisch gebrochen. Sie eilt, begleitet von Mawrikij Nicolajewitsch, zum Ort des Brandes, wo sich eine wütende Menge versammelt hat. Die Leute, aufgehetzt durch Gerüchte, suchen nach Schuldigen. Als Lisa, die elegante Dame aus der Oberschicht, erscheint, richtet sich der Zorn des Mobs auf sie. Sie wird als Stawrogins Komplizin und als eine der „Brandstifterinnen“ identifiziert. Trotz der verzweifelten Versuche von Stepan Trophimowitsch und Mawrikij Nicolajewitsch, sie zu schützen, wird sie von der Menge umringt, geschlagen und zu Tode getrampelt. Ihr Tod ist ein erschütterndes Beispiel für die blinde, zerstörerische Wut, die entfesselt wird, wenn die soziale Ordnung zusammenbricht.

    All fields
    {
      "extended_description_200w": "Nachdem Lisa von Stawrogin die Wahrheit \u00fcber seine Ehe und die Morde erfahren hat, ist sie seelisch gebrochen. Sie eilt, begleitet von Mawrikij Nicolajewitsch, zum Ort des Brandes, wo sich eine w\u00fctende Menge versammelt hat. Die Leute, aufgehetzt durch Ger\u00fcchte, suchen nach Schuldigen. Als Lisa, die elegante Dame aus der Oberschicht, erscheint, richtet sich der Zorn des Mobs auf sie. Sie wird als Stawrogins Komplizin und als eine der \u201eBrandstifterinnen\u201c identifiziert. Trotz der verzweifelten Versuche von Stepan Trophimowitsch und Mawrikij Nicolajewitsch, sie zu sch\u00fctzen, wird sie von der Menge umringt, geschlagen und zu Tode getrampelt. Ihr Tod ist ein ersch\u00fctterndes Beispiel f\u00fcr die blinde, zerst\u00f6rerische Wut, die entfesselt wird, wenn die soziale Ordnung zusammenbricht.",
      "synopsis": "In einem Zustand der Verzweiflung eilt Lisa zur Brandst\u00e4tte, dem Ort, an dem die Leb\u00e4dkins ermordet wurden. Dort wird sie von einer aufgebrachten Volksmenge als \u201eStawroginsche\u201c erkannt und brutal erschlagen.",
      "title": "Lisas Tod im Mob"
    }
  • Die Feuersbrunst — Als Teil ihres Plans, Chaos zu stiften, legen die Revolutionäre in der Vorstadt Feuer. Der Brand gerät außer Kontrolle und vernichtet einen großen Teil des Viertels, während die Bevölkerung in Panik gerät.
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    Die Brandstiftung, die während des Gouverneursballs stattfindet, ist ein Wendepunkt des Romans, an dem das theoretische Chaos in eine physische Katastrophe umschlägt. Die Beschreibung der Feuersbrunst ist lebhaft und erschreckend. Die Flammen breiten sich im Wind rasant aus, verschlingen die Holzhäuser der Vorstadt und treiben die verängstigten Bewohner auf die Straße. Die Szene ist gefüllt mit dem Lärm des Feuers, den Schreien der Menschen und der allgemeinen Verwirrung. Der Brand dient als Kulisse für weitere Tragödien, wie den Zusammenbruch von Gouverneur von Lembke und den Tod von Lisa. Er symbolisiert die zerstörerische Kraft der nihilistischen Ideen, die, einmal entfesselt, die gesamte Gesellschaft zu verzehren drohen und nichts als Asche und Zerstörung hinterlassen.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Die Brandstiftung, die w\u00e4hrend des Gouverneursballs stattfindet, ist ein Wendepunkt des Romans, an dem das theoretische Chaos in eine physische Katastrophe umschl\u00e4gt. Die Beschreibung der Feuersbrunst ist lebhaft und erschreckend. Die Flammen breiten sich im Wind rasant aus, verschlingen die Holzh\u00e4user der Vorstadt und treiben die ver\u00e4ngstigten Bewohner auf die Stra\u00dfe. Die Szene ist gef\u00fcllt mit dem L\u00e4rm des Feuers, den Schreien der Menschen und der allgemeinen Verwirrung. Der Brand dient als Kulisse f\u00fcr weitere Trag\u00f6dien, wie den Zusammenbruch von Gouverneur von Lembke und den Tod von Lisa. Er symbolisiert die zerst\u00f6rerische Kraft der nihilistischen Ideen, die, einmal entfesselt, die gesamte Gesellschaft zu verzehren drohen und nichts als Asche und Zerst\u00f6rung hinterlassen.",
      "synopsis": "Als Teil ihres Plans, Chaos zu stiften, legen die Revolution\u00e4re in der Vorstadt Feuer. Der Brand ger\u00e4t au\u00dfer Kontrolle und vernichtet einen gro\u00dfen Teil des Viertels, w\u00e4hrend die Bev\u00f6lkerung in Panik ger\u00e4t.",
      "title": "Die Feuersbrunst"
    }
Most bizarre (4)
  • Stawrogins öffentliche Provokationen — Kurz nach seiner Rückkehr in die Stadt sorgt Stawrogin für einen Skandal, indem er den ehrenwerten Gaganoff an der Nase durch den Klubsaal führt und kurz darauf dem Gouverneur Iwan Ossipowitsch ins Ohr beißt.
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    Diese Handlungen sind der Inbegriff des bizarren und provokativen Verhaltens. Sie sind völlig grundlos, absurd und verletzen alle gesellschaftlichen Konventionen. Stawrogin führt sie nicht im Affekt aus, sondern mit einer kalten, fast wissenschaftlichen Neugier, als wolle er die Grenzen des Erlaubten und die Reaktionen seiner Mitmenschen testen. Die Szene im Klub, wo er den älteren Herrn Gaganoff, der stets sagt „mich wird man nicht an der Nase führen“, buchstäblich an der Nase packt, ist grotesk und demütigend. Der anschließende Biss ins Ohr des Gouverneurs steigert die Absurdität ins Unermessliche. Diese Akte sind keine bloßen Streiche, sondern Manifestationen einer tiefen inneren Leere und der verzweifelten Suche nach einer Grenze, einer echten Reaktion in einer Welt, die ihm nur Langeweile bietet.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Diese Handlungen sind der Inbegriff des bizarren und provokativen Verhaltens. Sie sind v\u00f6llig grundlos, absurd und verletzen alle gesellschaftlichen Konventionen. Stawrogin f\u00fchrt sie nicht im Affekt aus, sondern mit einer kalten, fast wissenschaftlichen Neugier, als wolle er die Grenzen des Erlaubten und die Reaktionen seiner Mitmenschen testen. Die Szene im Klub, wo er den \u00e4lteren Herrn Gaganoff, der stets sagt \u201emich wird man nicht an der Nase f\u00fchren\u201c, buchst\u00e4blich an der Nase packt, ist grotesk und dem\u00fctigend. Der anschlie\u00dfende Biss ins Ohr des Gouverneurs steigert die Absurdit\u00e4t ins Unermessliche. Diese Akte sind keine blo\u00dfen Streiche, sondern Manifestationen einer tiefen inneren Leere und der verzweifelten Suche nach einer Grenze, einer echten Reaktion in einer Welt, die ihm nur Langeweile bietet.",
      "synopsis": "Kurz nach seiner R\u00fcckkehr in die Stadt sorgt Stawrogin f\u00fcr einen Skandal, indem er den ehrenwerten Gaganoff an der Nase durch den Klubsaal f\u00fchrt und kurz darauf dem Gouverneur Iwan Ossipowitsch ins Ohr bei\u00dft.",
      "title": "Stawrogins \u00f6ffentliche Provokationen"
    }
  • Die Quadrille der Literatur — Als Höhepunkt des literarischen Teils des Festes wird eine allegorische Quadrille aufgeführt, die verschiedene literarische und politische Strömungen karikieren soll. Die Aufführung ist jedoch so dilettantisch und albern, dass sie in einem Fiasko endet.
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    Die „Quadrille der Literatur“ ist eine der satirischsten und bizarrsten Szenen des Romans. Geplant als geistreiche Allegorie, wird sie zu einer Parade des schlechten Geschmacks und der intellektuellen Anmaßung. Verschiedene „Ideen“ werden durch tanzende Paare dargestellt: der „ehrliche russische Gedanke“ in Fesseln, eine progressive Zeitschrift als alter Herr mit einem Knüppel. Die Choreographie ist plump, die Kostüme sind lächerlich und die Symbolik ist für das Publikum völlig undurchschaubar. Die Szene gipfelt darin, dass Lämschin, der einen Herausgeber darstellt, auf den Händen tanzt. Das Ganze ist eine brillante Parodie auf die Tendenz der russischen Intelligenz, komplexe Ideen in simple, aber prätentiöse Formen zu pressen. Die Reaktion des Publikums – von Verwirrung über Gelächter bis hin zu offener Feindseligkeit – markiert den Beginn des endgültigen Chaos des Festes.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Die \u201eQuadrille der Literatur\u201c ist eine der satirischsten und bizarrsten Szenen des Romans. Geplant als geistreiche Allegorie, wird sie zu einer Parade des schlechten Geschmacks und der intellektuellen Anma\u00dfung. Verschiedene \u201eIdeen\u201c werden durch tanzende Paare dargestellt: der \u201eehrliche russische Gedanke\u201c in Fesseln, eine progressive Zeitschrift als alter Herr mit einem Kn\u00fcppel. Die Choreographie ist plump, die Kost\u00fcme sind l\u00e4cherlich und die Symbolik ist f\u00fcr das Publikum v\u00f6llig undurchschaubar. Die Szene gipfelt darin, dass L\u00e4mschin, der einen Herausgeber darstellt, auf den H\u00e4nden tanzt. Das Ganze ist eine brillante Parodie auf die Tendenz der russischen Intelligenz, komplexe Ideen in simple, aber pr\u00e4tenti\u00f6se Formen zu pressen. Die Reaktion des Publikums \u2013 von Verwirrung \u00fcber Gel\u00e4chter bis hin zu offener Feindseligkeit \u2013 markiert den Beginn des endg\u00fcltigen Chaos des Festes.",
      "synopsis": "Als H\u00f6hepunkt des literarischen Teils des Festes wird eine allegorische Quadrille aufgef\u00fchrt, die verschiedene literarische und politische Str\u00f6mungen karikieren soll. Die Auff\u00fchrung ist jedoch so dilettantisch und albern, dass sie in einem Fiasko endet.",
      "title": "Die Quadrille der Literatur"
    }
  • Schigaleffs System — Auf der Versammlung der Revolutionäre stellt der Theoretiker Schigaleff sein System für die zukünftige Gesellschaft vor. Ausgehend von der unbegrenzten Freiheit kommt er logisch zu dem Schluss, dass die einzige Lösung die absolute Versklavung von 90% der Menschheit ist.
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    Die Vorstellung des „Schigalewismus“ ist ein Moment reiner, bizarrer Genialität. Schigaleff, ein düsterer, humorloser Fanatiker, hat ein System entwickelt, das alle sozialen Probleme lösen soll. Er erklärt mit unerschütterlicher Logik, dass die absolute Freiheit unweigerlich zur absoluten Ungleichheit und zum Krieg aller gegen alle führt. Daher sei die einzige Lösung die totale Gleichheit in der Sklaverei. Neun Zehntel der Menschheit müssen ihre Individualität aufgeben und unter der absoluten Herrschaft des verbleibenden einen Zehntels leben. Diese Elite wird die Herde zu einem Zustand uranfänglicher Unschuld zurückführen. Was die Szene so bizarr macht, ist die ernste und logische Weise, wie diese monströse Utopie präsentiert wird, und die Tatsache, dass einige der Zuhörer sie tatsächlich für eine plausible Lösung halten. Es ist eine erschreckende Vision der totalitären Logik, die in den radikalen Ideologien verborgen liegt.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Die Vorstellung des \u201eSchigalewismus\u201c ist ein Moment reiner, bizarrer Genialit\u00e4t. Schigaleff, ein d\u00fcsterer, humorloser Fanatiker, hat ein System entwickelt, das alle sozialen Probleme l\u00f6sen soll. Er erkl\u00e4rt mit unersch\u00fctterlicher Logik, dass die absolute Freiheit unweigerlich zur absoluten Ungleichheit und zum Krieg aller gegen alle f\u00fchrt. Daher sei die einzige L\u00f6sung die totale Gleichheit in der Sklaverei. Neun Zehntel der Menschheit m\u00fcssen ihre Individualit\u00e4t aufgeben und unter der absoluten Herrschaft des verbleibenden einen Zehntels leben. Diese Elite wird die Herde zu einem Zustand uranf\u00e4nglicher Unschuld zur\u00fcckf\u00fchren. Was die Szene so bizarr macht, ist die ernste und logische Weise, wie diese monstr\u00f6se Utopie pr\u00e4sentiert wird, und die Tatsache, dass einige der Zuh\u00f6rer sie tats\u00e4chlich f\u00fcr eine plausible L\u00f6sung halten. Es ist eine erschreckende Vision der totalit\u00e4ren Logik, die in den radikalen Ideologien verborgen liegt.",
      "synopsis": "Auf der Versammlung der Revolution\u00e4re stellt der Theoretiker Schigaleff sein System f\u00fcr die zuk\u00fcnftige Gesellschaft vor. Ausgehend von der unbegrenzten Freiheit kommt er logisch zu dem Schluss, dass die einzige L\u00f6sung die absolute Versklavung von 90% der Menschheit ist.",
      "title": "Schigaleffs System"
    }
  • Kapitän Lebädkins Poesie — Der betrunkene Hauptmann Lebädkin, ein selbsternannter Dichter, trägt bei verschiedenen Gelegenheiten seine absurden und grammatikalisch furchtbaren Gedichte vor, wie etwa die Fabel von der Schabe im Fliegenglas oder eine Ode an die Gouvernante.
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    Hauptmann Lebädkin ist eine tragikomische Figur, deren bizarrstes Merkmal seine poetischen Ambitionen sind. Wann immer er, meist betrunken, auftritt, neigt er dazu, seine selbstverfassten Verse zu deklamieren. Diese Gedichte sind ein Meisterwerk des unfreiwilligen Humors: sie sind reimlich unbeholfen, thematisch absurd und voller grammatikalischer Fehler. Seine Fabel über die Schabe, die in einem Glas mit vergiftetem Wasser ertrinkt und sich nicht beklagt, soll eine tiefsinnige Allegorie auf den Nihilismus sein, ist aber einfach nur lächerlich. Ebenso seine Ode an eine Gouvernante, die zur „Feministin“ wird. Diese poetischen Ausbrüche, die er mit größtem Ernst und Pathos vorträgt, platzen stets in die unpassendsten Momente und erzeugen eine surreale, bizarre Komik inmitten der düsteren Ereignisse des Romans. Sie sind eine Parodie auf die Tendenz, banale oder unsinnige Ideen in eine prätentiöse Form zu kleiden.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Hauptmann Leb\u00e4dkin ist eine tragikomische Figur, deren bizarrstes Merkmal seine poetischen Ambitionen sind. Wann immer er, meist betrunken, auftritt, neigt er dazu, seine selbstverfassten Verse zu deklamieren. Diese Gedichte sind ein Meisterwerk des unfreiwilligen Humors: sie sind reimlich unbeholfen, thematisch absurd und voller grammatikalischer Fehler. Seine Fabel \u00fcber die Schabe, die in einem Glas mit vergiftetem Wasser ertrinkt und sich nicht beklagt, soll eine tiefsinnige Allegorie auf den Nihilismus sein, ist aber einfach nur l\u00e4cherlich. Ebenso seine Ode an eine Gouvernante, die zur \u201eFeministin\u201c wird. Diese poetischen Ausbr\u00fcche, die er mit gr\u00f6\u00dftem Ernst und Pathos vortr\u00e4gt, platzen stets in die unpassendsten Momente und erzeugen eine surreale, bizarre Komik inmitten der d\u00fcsteren Ereignisse des Romans. Sie sind eine Parodie auf die Tendenz, banale oder unsinnige Ideen in eine pr\u00e4tenti\u00f6se Form zu kleiden.",
      "synopsis": "Der betrunkene Hauptmann Leb\u00e4dkin, ein selbsternannter Dichter, tr\u00e4gt bei verschiedenen Gelegenheiten seine absurden und grammatikalisch furchtbaren Gedichte vor, wie etwa die Fabel von der Schabe im Fliegenglas oder eine Ode an die Gouvernante.",
      "title": "Kapit\u00e4n Leb\u00e4dkins Poesie"
    }
Most brutal (4)
  • Die Ermordung der Familie Schatoff — Die revolutionäre Zelle ermordet Schatoff im Park. Am nächsten Morgen stirbt seine Frau Marja im Fieber nach der Geburt, und das neugeborene Kind stirbt kurz darauf ebenfalls an einer Erkältung.
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    Die Brutalität der Szene liegt nicht nur im physischen Akt des Mordes an Schatoff, sondern in der vollständigen Auslöschung seiner Familie und seiner neugefundenen Hoffnung. Schatoff wird genau in dem Moment ermordet, als er durch die Rückkehr seiner Frau und die Geburt seines Sohnes einen neuen Lebenssinn gefunden hat. Der Mord selbst ist ein Akt feiger, kollektiver Gewalt, ausgeführt im Dunkeln. Die Folgen sind ebenso grausam: Seine Frau, Marja, die bereits krank und geschwächt ist, verliert durch den Schock und die Verzweiflung den Verstand und stirbt. Das neugeborene Kind, das für Schatoff die Verkörperung einer neuen Zukunft war, überlebt seine Eltern nur um wenige Tage. Diese Abfolge von Tod und Zerstörung ist die brutalste Konsequenz der abstrakten, menschenverachtenden Ideologie der Verschwörer. Es wird nicht nur ein Mann getötet, sondern eine ganze Welt der Hoffnung und des möglichen Glücks vernichtet.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Die Brutalit\u00e4t der Szene liegt nicht nur im physischen Akt des Mordes an Schatoff, sondern in der vollst\u00e4ndigen Ausl\u00f6schung seiner Familie und seiner neugefundenen Hoffnung. Schatoff wird genau in dem Moment ermordet, als er durch die R\u00fcckkehr seiner Frau und die Geburt seines Sohnes einen neuen Lebenssinn gefunden hat. Der Mord selbst ist ein Akt feiger, kollektiver Gewalt, ausgef\u00fchrt im Dunkeln. Die Folgen sind ebenso grausam: Seine Frau, Marja, die bereits krank und geschw\u00e4cht ist, verliert durch den Schock und die Verzweiflung den Verstand und stirbt. Das neugeborene Kind, das f\u00fcr Schatoff die Verk\u00f6rperung einer neuen Zukunft war, \u00fcberlebt seine Eltern nur um wenige Tage. Diese Abfolge von Tod und Zerst\u00f6rung ist die brutalste Konsequenz der abstrakten, menschenverachtenden Ideologie der Verschw\u00f6rer. Es wird nicht nur ein Mann get\u00f6tet, sondern eine ganze Welt der Hoffnung und des m\u00f6glichen Gl\u00fccks vernichtet.",
      "synopsis": "Die revolution\u00e4re Zelle ermordet Schatoff im Park. Am n\u00e4chsten Morgen stirbt seine Frau Marja im Fieber nach der Geburt, und das neugeborene Kind stirbt kurz darauf ebenfalls an einer Erk\u00e4ltung.",
      "title": "Die Ermordung der Familie Schatoff"
    }
  • Schatoffs Ohrfeige — Bei einem Treffen in Warwara Petrownas Salon, kurz nach seiner Rückkehr, stellt Schatoff Stawrogin zur Rede. Ohne ein Wort zu sagen, schlägt er ihm mit voller Wucht ins Gesicht, als Strafe für seinen Verrat an den gemeinsamen Idealen.
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    Die Szene ist ein Ausbruch aufgestauter ideologischer und persönlicher Wut. Schatoff, der ehemalige Schüler und Anhänger Stawrogins, fühlt sich zutiefst verraten. Für ihn war Stawrogin ein Prophet, der ihm den Glauben an Russland und sein Volk offenbart hatte. Stawrogins Abfall von diesen Ideen ist für Schatoff ein Sakrileg. Der Schlag ist daher nicht nur eine persönliche Beleidigung, sondern ein symbolischer Akt. Er ist die physische Manifestation des Bruchs mit einer Idee. Die Brutalität liegt in der plötzlichen, unerwarteten Gewalt inmitten eines Salons und in der Reaktion Stawrogins: Anstatt zurückzuschlagen, was jeder erwartet, zeigt er eine übermenschliche, fast unheimliche Selbstbeherrschung. Er nimmt den Schlag hin, als sei er verdient, was die psychologische Spannung und die Komplexität ihrer Beziehung nur noch unterstreicht.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Die Szene ist ein Ausbruch aufgestauter ideologischer und pers\u00f6nlicher Wut. Schatoff, der ehemalige Sch\u00fcler und Anh\u00e4nger Stawrogins, f\u00fchlt sich zutiefst verraten. F\u00fcr ihn war Stawrogin ein Prophet, der ihm den Glauben an Russland und sein Volk offenbart hatte. Stawrogins Abfall von diesen Ideen ist f\u00fcr Schatoff ein Sakrileg. Der Schlag ist daher nicht nur eine pers\u00f6nliche Beleidigung, sondern ein symbolischer Akt. Er ist die physische Manifestation des Bruchs mit einer Idee. Die Brutalit\u00e4t liegt in der pl\u00f6tzlichen, unerwarteten Gewalt inmitten eines Salons und in der Reaktion Stawrogins: Anstatt zur\u00fcckzuschlagen, was jeder erwartet, zeigt er eine \u00fcbermenschliche, fast unheimliche Selbstbeherrschung. Er nimmt den Schlag hin, als sei er verdient, was die psychologische Spannung und die Komplexit\u00e4t ihrer Beziehung nur noch unterstreicht.",
      "synopsis": "Bei einem Treffen in Warwara Petrownas Salon, kurz nach seiner R\u00fcckkehr, stellt Schatoff Stawrogin zur Rede. Ohne ein Wort zu sagen, schl\u00e4gt er ihm mit voller Wucht ins Gesicht, als Strafe f\u00fcr seinen Verrat an den gemeinsamen Idealen.",
      "title": "Schatoffs Ohrfeige"
    }
  • Die Morde an den Lebädkins — Auf Befehl von Pjotr Werchowenski ermordet der entflohene Sträfling Fedjka den Hauptmann Lebädkin und seine Schwester Marja Timofejewna in ihrem abgelegenen Haus und steckt es anschließend in Brand, um die Spuren zu verwischen.
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    Der Mord an dem versoffenen, poetisierenden Hauptmann Lebädkin und seiner geistig verwirrten Schwester Marja ist ein Akt kalter, berechnender Brutalität. Pjotr Werchowenski gibt den Auftrag an den Zuchthäusler Fedjka, um Stawrogin von seiner lästigen heimlichen Ehe zu „befreien“ und ihn gleichzeitig durch das Wissen um die Tat erpressbar zu machen. Die Tat selbst wird nicht explizit gezeigt, sondern durch die Folgen – das Feuer und die Entdeckung der Leichen – enthüllt. Die Brutalität liegt in der Beseitigung zweier wehrloser, exzentrischer Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, einzig und allein aus strategischem Kalkül. Marja Timofejewna, die in ihrer eigenen Welt lebte, wird brutal in die Realität zurückgerissen und vernichtet. Der Mord ist ein Symbol für die absolute Skrupellosigkeit der Revolutionäre, für die ein Menschenleben keinen Wert hat, wenn es ihren Zielen im Wege steht.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Der Mord an dem versoffenen, poetisierenden Hauptmann Leb\u00e4dkin und seiner geistig verwirrten Schwester Marja ist ein Akt kalter, berechnender Brutalit\u00e4t. Pjotr Werchowenski gibt den Auftrag an den Zuchth\u00e4usler Fedjka, um Stawrogin von seiner l\u00e4stigen heimlichen Ehe zu \u201ebefreien\u201c und ihn gleichzeitig durch das Wissen um die Tat erpressbar zu machen. Die Tat selbst wird nicht explizit gezeigt, sondern durch die Folgen \u2013 das Feuer und die Entdeckung der Leichen \u2013 enth\u00fcllt. Die Brutalit\u00e4t liegt in der Beseitigung zweier wehrloser, exzentrischer Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, einzig und allein aus strategischem Kalk\u00fcl. Marja Timofejewna, die in ihrer eigenen Welt lebte, wird brutal in die Realit\u00e4t zur\u00fcckgerissen und vernichtet. Der Mord ist ein Symbol f\u00fcr die absolute Skrupellosigkeit der Revolution\u00e4re, f\u00fcr die ein Menschenleben keinen Wert hat, wenn es ihren Zielen im Wege steht.",
      "synopsis": "Auf Befehl von Pjotr Werchowenski ermordet der entflohene Str\u00e4fling Fedjka den Hauptmann Leb\u00e4dkin und seine Schwester Marja Timofejewna in ihrem abgelegenen Haus und steckt es anschlie\u00dfend in Brand, um die Spuren zu verwischen.",
      "title": "Die Morde an den Leb\u00e4dkins"
    }
  • Stawrogins Selbstmord — Nachdem alle um ihn herum tot oder geflohen sind, kehrt Stawrogin nach Skworeschniki zurück. In völliger Gleichgültigkeit und Leere erhängt er sich in der Dachkammer und hinterlässt eine Notiz, die besagt, dass niemand schuld sei.
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    Stawrogins Selbstmord ist der letzte, unausweichliche Akt seines Lebens. Es ist keine Tat der Leidenschaft oder Verzweiflung, sondern das Ergebnis einer kalten, logischen Erkenntnis seiner eigenen inneren Leere. Nachdem er jede Möglichkeit des Glaubens, der Liebe und des Handelns für sich zerstört hat, bleibt ihm nichts mehr. Die Beschreibung seines Todes ist nüchtern und fast klinisch. Er hat alles sorgfältig vorbereitet: die Seidenschnur, den Nagel, die Seife. Sein letzter Brief an Darja Pawlowna offenbart seine Unfähigkeit, sich für irgendetwas zu entscheiden oder etwas zu fühlen. Der Selbstmord ist die ultimative Verneinung, die logische Konsequenz eines Lebens ohne Glauben und ohne Verbindung zu anderen Menschen. Die Brutalität liegt in dieser absoluten, selbstgewählten Auslöschung, dem Eingeständnis, dass hinter der glänzenden Fassade nichts als ein schwarzes Loch war.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Stawrogins Selbstmord ist der letzte, unausweichliche Akt seines Lebens. Es ist keine Tat der Leidenschaft oder Verzweiflung, sondern das Ergebnis einer kalten, logischen Erkenntnis seiner eigenen inneren Leere. Nachdem er jede M\u00f6glichkeit des Glaubens, der Liebe und des Handelns f\u00fcr sich zerst\u00f6rt hat, bleibt ihm nichts mehr. Die Beschreibung seines Todes ist n\u00fcchtern und fast klinisch. Er hat alles sorgf\u00e4ltig vorbereitet: die Seidenschnur, den Nagel, die Seife. Sein letzter Brief an Darja Pawlowna offenbart seine Unf\u00e4higkeit, sich f\u00fcr irgendetwas zu entscheiden oder etwas zu f\u00fchlen. Der Selbstmord ist die ultimative Verneinung, die logische Konsequenz eines Lebens ohne Glauben und ohne Verbindung zu anderen Menschen. Die Brutalit\u00e4t liegt in dieser absoluten, selbstgew\u00e4hlten Ausl\u00f6schung, dem Eingest\u00e4ndnis, dass hinter der gl\u00e4nzenden Fassade nichts als ein schwarzes Loch war.",
      "synopsis": "Nachdem alle um ihn herum tot oder geflohen sind, kehrt Stawrogin nach Skworeschniki zur\u00fcck. In v\u00f6lliger Gleichg\u00fcltigkeit und Leere erh\u00e4ngt er sich in der Dachkammer und hinterl\u00e4sst eine Notiz, die besagt, dass niemand schuld sei.",
      "title": "Stawrogins Selbstmord"
    }
Most erotic (2)
  • Stawrogins und Lisas letzte Nacht — Nach dem Fiasko des Festes flieht Lisa zu Stawrogin nach Skworeschniki. In einer fiebrigen, verzweifelten nächtlichen Aussprache konfrontieren sie ihre zerstörte Liebe, gegenseitigen Hass und die Unmöglichkeit einer gemeinsamen Zukunft.
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    Die Szene ist von einer intensiven, aber destruktiven erotischen Spannung durchdrungen. Lisa, die gesellschaftlich alles riskiert hat, sucht bei Stawrogin Zuflucht und eine endgültige Entscheidung. Ihr Dialog ist kein zärtliches Liebesgeständnis, sondern ein psychologischer Kampf voller Vorwürfe, Hohn und schmerzhafter Bekenntnisse. Sie sind durch eine fatale Anziehung aneinander gefesselt, die sich jedoch nur in Qual und gegenseitiger Zerstörung äußern kann. Stawrogin gesteht seine Unfähigkeit zu lieben, während Lisa zwischen Hass und verzweifelter Zuneigung schwankt. Die Katastrophe der brennenden Stadt im Hintergrund spiegelt die innere Verwüstung ihrer Beziehung wider. Das Wissen um die Morde, die in dieser Nacht geschehen und mit Stawrogin in Verbindung stehen, verleiht ihrer Begegnung eine makabre Erotik. Ihre Trennung am Morgen ist endgültig, ein Abschied nicht nur voneinander, sondern vom Leben selbst.

    All fields
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      "extended_description_200w": "Die Szene ist von einer intensiven, aber destruktiven erotischen Spannung durchdrungen. Lisa, die gesellschaftlich alles riskiert hat, sucht bei Stawrogin Zuflucht und eine endg\u00fcltige Entscheidung. Ihr Dialog ist kein z\u00e4rtliches Liebesgest\u00e4ndnis, sondern ein psychologischer Kampf voller Vorw\u00fcrfe, Hohn und schmerzhafter Bekenntnisse. Sie sind durch eine fatale Anziehung aneinander gefesselt, die sich jedoch nur in Qual und gegenseitiger Zerst\u00f6rung \u00e4u\u00dfern kann. Stawrogin gesteht seine Unf\u00e4higkeit zu lieben, w\u00e4hrend Lisa zwischen Hass und verzweifelter Zuneigung schwankt. Die Katastrophe der brennenden Stadt im Hintergrund spiegelt die innere Verw\u00fcstung ihrer Beziehung wider. Das Wissen um die Morde, die in dieser Nacht geschehen und mit Stawrogin in Verbindung stehen, verleiht ihrer Begegnung eine makabre Erotik. Ihre Trennung am Morgen ist endg\u00fcltig, ein Abschied nicht nur voneinander, sondern vom Leben selbst.",
      "synopsis": "Nach dem Fiasko des Festes flieht Lisa zu Stawrogin nach Skworeschniki. In einer fiebrigen, verzweifelten n\u00e4chtlichen Aussprache konfrontieren sie ihre zerst\u00f6rte Liebe, gegenseitigen Hass und die Unm\u00f6glichkeit einer gemeinsamen Zukunft.",
      "title": "Stawrogins und Lisas letzte Nacht"
    }
  • Die Hinkende und der Zarewitsch Iwan — Marja Timofejewna, die „Hinkende“, lebt in einer Phantasiewelt, in der Stawrogin ihr idealisierter Verlobter, ein „lichter Falke“ ist. In ihrer letzten Begegnung zerbricht diese Illusion, als sie ihn als Betrüger und Usurpator entlarvt.
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    Die Beziehung zwischen Stawrogin und der geistig verwirrten Marja Timofejewna ist eine der bizarrsten und symbolisch aufgeladensten des Romans. Ihre Erotik ist nicht physisch, sondern metaphysisch. Marja liebt nicht den realen Stawrogin, sondern ein Idealbild, eine mythische Figur, die sie aus ihm gemacht hat. In ihren Gesprächen, besonders in der letzten Konfrontation, wird die Spannung zwischen diesem Ideal und der düsteren Realität Stawrogins greifbar. Sie wirft ihm vor, nicht ihr „Fürst“ zu sein, sondern ein Betrüger. Ihre Rede ist eine Mischung aus kindlicher Phantasie, prophetischer Einsicht und scharfer Anklage. Für Stawrogin ist sie eine Art Spiegel, der ihm seine eigene Leere und seinen Verrat an jedem Ideal vorhält. Ihre seltsame Anziehungskraft liegt in ihrer absoluten Andersartigkeit, in ihrer Existenz außerhalb der normalen Logik, was für den gelangweilten Stawrogin eine perverse Faszination ausübt.

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